Nach Streit um Kochkünste: Mann verläuft sich und verhungert fast

„Nein, meine Suppe ess‘ ich nicht.“ Ähnlich wie dem Suppenkaspar wurde Yuri Ticuic aus dem sibirischen Altai sein wählerischer Gaumen zum Verhängnis. Nach einem Streit über die mangelhaften Kochkünste seiner Frau verließ der 69-Jährige verärgert das gemeinsame Haus. Anschließend verlief sich der Mann in einem Wald und musste fast einen Monat lang Hunger leiden.

Seine Frau hatte liebevoll für ihn gekocht, doch Yuri Ticuic fand das berühmte Haar in der Suppe: Das Gebräu seiner Frau war dem Russen nämlich zu kalt, weshalb er wütend aus dem gemeinsamen Haus stürmte. In den folgenden Wochen sehnte er sich jedoch ganz bestimmt ein ums andere Mal nach den Kochkünsten seiner Frau.

Wie die britische Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, verirrte sich der 69-Jährige daraufhin bei Eiseskälte in einem angrenzenden Waldstück. „Ich lief und lief, aber nach einigen Stunden wusste ich nicht mehr, wo ich war und konnte meinen Nachhauseweg nicht finden”, erklärte Ticuic gegenüber Lokalmedien. „Ich dachte, ich müsste sterben. Es herrschten Temperaturen unter null Grad und ich wurde wirklich schwach.“

Tisuic ernährte sich zunächst von Beeren und Blättern, die im Wald wuchsen. Doch irgendwann kollabierte der Mann auf einem Feld. Zu schwach, um weiterzugehen, blieb Ticuic neben einem Heuhaufen liegen und ernährte sich von einzelnen Getreidehalmen, die er dort fand. Und er trank geschmolzenen Schnee, um nicht zu verdursten. „Dann hörte ich eines Tages Stimmen und sah einige Landarbeiter. Ich rief nach ihnen und sie brachten mich ins Krankenhaus.“

Lesen Sie auch: Arzt setzt Patient während OP in Brand


Dort wurde der Mann untersucht. Die Ärzte sagen, er könne sich glücklich schätzen, noch am Leben zu sein. Womöglich müssen allerdings seine Beine amputiert werden, schreibt die „Daily Mail“. „Durch die Frostbeulen sind sie so stark verletzt, dass wir sie vermutlich nicht mehr retten können“, erklärte ein Sprecher des Krankenhauses.
 
Ticuic gibt sich tapfer – und einsichtig: „Egal, was passiert, dass war das letzte Mal, dass ich die Kochkünste meiner Frau kritisiert habe. Alles, wirklich alles, ist besser als Heu.“