Rätselraten um mysteriöse Wüsten-Satellitenbilder

Satellitenbilder von gigantischen Strukturen, gitterförmigen Mustern und seltsamen geometrischen Gebilden in der Wüste Gobi haben im Internet diverse Verschwörungstheorien inspiriert. Doch nun scheint es endlich eine Erklärung für die Google-Earth-Aufnahmen aus dem Nordwesten Chinas zu geben.

Seit die mysteriösen Bilder des Kartendienstes Google Earth im Internet aufgetaucht sind, löst eine Theorie die nächste ab. Lassen die seltsamen Muster, Linien und Gebilde darauf schließen, dass sich in der chinesischen Gobi-Wüste ein geheimer Militärübungsplatz befindet? Immerhin stammen die Aufnahmen von der Grenze der beiden Provinzen Xinjiang und Gansu im Nordwesten Chinas – eine Gegend, in der Militär- und Nukleartests durchgeführt werden. Folglich werden düstere Militär-Machenschaften oder eine chinesische Variante der amerikanischen „Area 51“ vermutet. Dabei handelt es sich um ein militärisches Sperrgebiet in der Wüste Nevadas, auf dem die Air Force neue Kampfflugzeuge testet. Die Existenz von „Area 51“ wurde lange geheim gehalten.

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Manche Internet-User verglichen die seltsamen Strukturen mit Plänen amerikanischer Städte, um zu überprüfen, ob China sich auf einen Militärschlag vorbereitet. Andere sind überzeugt davon, dass es sich dabei um Solaranlagen handelt – wieder andere wollen auf den Satellitenbildern eine Raumbasis außerirdischer Besucher erkennen. Der britische „Daily Telegraph“ zitierte einen Militärexperten, der auf einer der Aufnahmen ein Ziel für Raketentests erkennen will – immerhin liegt das Gebiet nur rund 160 Kilometer von der Stadt Jiuquan, dem chinesischen Raumfahrzentrum, entfernt.

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Jetzt hat ein weiterer Experte gesprochen: Ein Mitarbeiter der Mars Space Flight Facility an der University of Arizona will mit Sicherheit wissen, was die seltsamen Google-Earth-Bilder zu bedeuten haben. „Die Gitter aus weißen Zickzack-Linien, die man auf zweien der Bilder sieht“, sagte Hill dem Wissensportal „Life’s Little Mysteries“, „sind Bodenstationen für Spionagesatelliten. Satellitenkameras fokussieren die etwa einen Kilometer breiten und 1,8 Kilometer langen Gitter und benutzen sie im All zur Orientierung.“ Die Symbole seien fast identisch mit den Stationen für Corona-Erdbeobachtungssatelliten, die die USA in den 60er Jahren verwendeten. Beunruhigend findet er das jedoch nicht, da bereits bekannt ist, dass China genau wie die USA und weitere Länder mit Spionagesatelliten arbeitet.

Die chinesische Regierung hat bisher keine der Theorien bestätigt oder wiederlegt – sie hüllt sich in Schweigen. Bis sie mit einer offiziellen Erklärung zu den mysteriösen Satellitenaufnahmen aufwartet, geht das Rätselraten also weiter.