Raketen auf Zug gesichtet: Filmrequisite verängstigt Kanadier

Die Bahnstrecke auf Vancouver Island ist stillgelegt, die Anwohner genießen seit Jahren die beschauliche Ruhe in ihren Gärten. Vor wenigen Tagen donnerte plötzlich wieder ein Zug an den Häusern vorbei, dessen beunruhigende Ladung zu Anrufen bei den kanadischen Sicherheitsbehörden führten: Die Waggons transportierten gefährlich aussehende Raketen. Schon befürchteten die Bewohner, Vancouver Island rüste sich für die Verteidigung gegen Nordkorea. Doch die Erklärung war eine ganz andere.

Als er den Zug kommen hörte, filmte ein Anwohner den Waffentransport, der an seinem Garten vorbeirauschte. Den Clip stellte er ins Internet. Ein anderer Kanadier glaubte sogar zu wissen, wofür die explosive Ladung gedacht war: „Das sind US Raketen für die Armeebasis Nanoose“, schrieb der Mann in einer Email, die die kanadische Zeitung „National Post“ veröffentlichte. Zusammen mit seiner Vermutung schickte der Mann ein Foto. Es zeigt mit Raketen beladene Lastwagen, die die Waffen zum Zug gebracht haben sollen. Der Verdacht des Mannes beruht auf der Lage eines militärischen Testgeländes in der Nanoose Bay, nahe der Stadt Nainamo auf Vancouver Island.

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All die Spekulationen und Sorgen der Anwohner und Autofahrer konnten aber zum Glück rasch entschärft werden. Es stellte sich nämlich heraus, dass die Raketen lediglich Requisite für den neuen Godzilla-Film von Aaron Taylor-Johnson waren. Das Remake über das japanische Filmmonster wurde mit über 300 Darstellern in der Gegend von Nainamo gedreht und soll noch in diesem Jahr ins Kino kommen. Der lokale Filmblog "yvrshoots" veröffentlichte noch mehr Fotos vom Dreh. Die zeigen Militärfahrzeuge, US-Soldaten, einen abgestürzten Hubschrauber, ausgebrannte Autos und die falschen Raketen. Ganz überraschend dürften all die Waffen und Soldaten für die Anwohner aber nicht gewesen sein: Laut der „National Post“ wurden sie vorab über die Dreharbeiten informiert.

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