Seltene Knochenkrankheit nach Überdosis Tee

Selbst die harmloseste Substanz kann lebensbedrohlich werden, wenn man es übertreibt. Das beweist ein aktueller medizinischer Fall, der sich im US-Bundesstaat Michigan ereignet hat. Nach fast 20 Jahren exzessiven Teegenusses wurde bei einer 47-Jährigen nicht nur eine seltene Knochenkrankheit festgestellt, sie hat auch alle ihre Zähne verloren. Schuld am Zustand der Frau war der hohe Fluoridgehalt im Tee.

Weil sie seit mehreren Jahren an Schmerzen im Rücken, in den Armen und Beinen und in der Hüfte litt, suchte eine Amerikanerin aus Michigan einen Arzt auf. Zudem klagte sie über Kopfschmerzen und steife Glieder. Der Mediziner Sudhaker Rao stellte beim Röntgen eine Knochenerkrankung namens Skelettfluorose fest – Knochenschwund infolge von Veränderungen der Knochenstruktur. Dieser Zustand tritt normalerweise überwiegend in Gebieten auf, in denen das Trinkwasser ungewöhnlich hohe Fluoridmengen enthält. Im Falle der 47-jährigen Patientin, der aufgrund allzu brüchiger Knochen alle Zähne gezogen werden mussten, lag es offenbar am jahrelangen, exzessiven Teetrinken.

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Wie die Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ berichtet, habe die Frau über 17 Jahre hinweg täglich einen Krug Tee getrunken, der aus jeweils 100 bis 150 Beuteln aufgebrüht wurde. Indem sie den „hochprozentigen Tee“ trank, habe sie die Menge des in ihrem Körper vorkommenden Spurenelements Fluorid um das Fünffache erhöht. Durch die Überdosierung kam es zu gesundheitlichen Problemen.

„Da es Jahre dauern kann, die Fluoride in den Knochen abzubauen, ziehen wir eine Remodellierung der Knochen mit Hilfe von Teriparatid in Erwägung“, so Rao gegenüber dem „New England Journal of Medicine“. Das Arzneimittel wird häufig zur Therapie von Osteoporose eingesetzt. Der Frau wurde jetzt eine Tee-freie Diät verschrieben, seitdem fühlt sie sich schon etwas besser.

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