Skurriles Pool-Cabrio von der Polizei gestoppt

Eine Spritztour der etwas anderen Art unternahmen vier Männer im sächsischen Eibenstock. Den hochsommerlichen Temperaturen trotzten sie in einem Planschbecken auf Rädern. In Badehosen rollten sie mit einem zum Pool umgebauten 3er BMW-Cabrio über die Straßen.

So was bekommt ein Polizeibeamter nicht alle Tage zu sehen. Ein 44-jähriger Oberpolizeimeister war gegen MIttag im Eibenstocker Ortsteil Blauenthal in Sachsen unterwegs, als ihm ein sonderbares Gefährt entgegenkam. Der Innenraum des BMW-Cabrios war blau gestrichen und mit Wasser gefüllt. Als Fahrersitz diente ein festgeschraubter Gartenstuhl. Zu allem Überfluss fehlte auch noch ein Nummernschild.

Neben dem Fahrer, der das Cabrio im Wasser sitzend lenkte, saßen zwei weitere Männer und genossen die Fahrt. Ein vierter Fahrgast entspannte sich – mit den Füßen im Pool – auf der Kofferraumhaube. Nachdem die Männer den Polizeiobermeister entdeckten, lenkten sie ihr Pool-Cabrio mit einem ordentlichen Wasserverlust auf einen Parkplatz und flüchteten durch das Flussbett der Zwickauer Mulde. Von der anderen Ufer-Seite beobachteten sie das weitere Vorgehen des Polizisten.

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Der ließ zunächst die Luft aus den Reifen und durchtrennte im Motorraum das Zündkabel. Nach Angaben der Zwickauer Polizei kam daraufhin einer der Männer zum Wagen zurück, um Sachen aus dem Kofferraum zu holen. Der 27-Jährige war alkoholisiert und wurde vom Polizisten als Fahrer identifiziert. Er bestreitet dies aber. Die Polizei ermittelt derzeit wegen des Verdachts der Trunkenheit am Steuer und wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Der BMW verfügte weder über eine Anmeldung noch über TÜV. In der „BILD“-Zeitung zeigte einer der Mitfahrer deutliche Worte der Reue: „Wir haben den 3er-BMW aus einer Sommerlaune mit zehn Mann umgebaut ... Die Tour war eine blöde Idee, es war unsere erste Fahrt auf einer Straße, wir wollten nur ein wenig Spaß“.

Bei BMW in Chemnitz zeigte ein Meister hingegen Bewunderung für das Know-How der Männer: Wie die sächsische Zeitung „Freie Presse“ berichtet, soll der Mann von einem „technischen Glanzstück“ gesprochen haben. Für ihn sei nur schwer nachvollziehbar, wie der Wagen überhaupt fahren konnte.

Die Polizeidienststelle in Chemnitz bittet um Hinweise von Zeugen, die das Gefährt am 21. Juli gesehen haben, um genauere Angaben zum Fahrer und zu seinem Fahrverhalten zu erhalten.

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