Junge inhaliert Pfeil aus Blasrohr

Das ging nach hinten los: Ein Teenager aus dem US-Bundesstaat Ohio wollte einen Pfeil mit einem selbstgebastelten Blasrohr möglichst weit weg schießen. Er setzte das Rohr am Mund an, holte kräftig Luft – und hatte den spitzen Pfeil plötzlich in den Atemwegen stecken. Das Unglück ist kein Einzelfall.


Als  der 15-Jährige sich das Blasrohr nach einer Anleitung aus dem Internet bastelte, wusste er noch nicht, dass dies ein lebensgefährlicher Spaß werden sollte.  Denn als er tief Luft holte, um das Geschoss nach vorne zu pusten, inhalierte er versehentlich den spitzen Pfeil. Der Sog war so groß, dass der Pfeil in die Atemwege rutschte, berichtet die Webseite „Live Science“.

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Anstatt seinen Eltern etwas von dem Unfall zu erzählen, schwieg der Junge – schließlich mögen es Eltern meist nicht besonders, wenn ihre Kinder mit Waffen spielen. Weil er aber stundenlang kräftig hustete, brachten die Eltern ihren Sohn in die Notaufnahme, ohne zu wissen, was eigentlich los war. Auch als die Ärzte den Jungen befragten, sagte er nichts von dem Blasrohr. Erst die Röntgenaufnahmen offenbarten den Fremdkörper in den Atemwegen. Mit einem dünnen Rohr konnten die Mediziner den scharfen Pfeil schließlich entfernen. Der Junge hatte Glück und wurde nicht verletzt.

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Mediziner vom Nationwide Children's Hospital in Columbus haben die Gefahrenquelle "Blasrohr" untersucht. Sie warnen, dass die Anleitungen im Internet nicht ausreichend vor der Verletzungsgefahr warnen. Innerhalb von drei Monaten hatten US-Ärzte offenbar zwei weitere Teenager behandelt, die ebenfalls bei der Benutzung von selbstgebastelten Blasrohren das Geschoss eingeatmet hatten. Beide blieben unverletzt. Aber diese Spielerei kann lebensbedrohlich werden, warnt Hals-Nasen-Ohren-Arzt Kris Jatana vom Nationwide Children's Hospital. Der Pfeil könne ein Loch in die Atemwege oder die Lunge reißen oder den Kehlkopf beschädigen. Blasrohre sollten deshalb nicht von Kinder und Jugendlichen benutzt werden.

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