Tragische Todesfälle - Helfer sterben beim Kampf gegen Hochwasser

Tragische Todesfälle - Helfer sterben beim Kampf gegen Hochwasser

Seit Tagen kämpfen die Menschen in den Hochwassergebieten gegen die Fluten. Für einige der Helfer und Betroffenen sind die Anstrengungen zu groß. In Sachsen-Anhalt sind mehrere Menschen unter tragischen Umständen gestorben.

Beim Sandsack-Füllen ist in Barby im Salzlandkreis ein Mann kollabiert und dann gestorben. Der Mann sei ein freiwilliger Helfer gewesen, teilte der Katastrophenschutzstab des Salzlandkreises mit. Ein Notarzt habe ihm nicht mehr helfen können. Bereits am Mittwoch sei eine Frau in Aderstedt kollabiert und gestorben, als sie vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht werden sollte. 

Im Kampf gegen die Wassermassen war auch in Wittenberg ein 74 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Er wurde von einem Baufahrzeug erfasst, das im Sandsäcketransport im Einsatz war. 
Das Hochwasser hatte auch in Baden-Württemberg bereits drei Todesopfer Nach Auskunft des Innenministeriums waren es ein Feuerwehrmann und zwei Zivilisten.

Unterdessen bedroht die Flut vor allem den Norden Deutschlands. Bundesländer wie Niedersachsen und Brandenburg rüsteten sich für die anrollenden Wassermassen, die im Süden und Osten bereits große Verwüstungen angerichtet haben.

"Das wird ganz knapp", sagte ein Sprecher des Brandenburger Innenministeriums in der Nacht zum Freitag. In Mühlberg (Elbe-Elster) wird im Laufe des Tages die Scheitelwelle der Elbeflut erwartet. Am frühen Morgen lag der Pegelstand des Flusses bei 9,86 Meter. Bei der Jahrhundertflut 2002 war der Fluss auf 9,98 Meter gestiegen. 

Auch in Sachsen-Anhalt ist die Lage weiter ernst. Der Pegelstand der Saale in Halle sank weiter, wie der Krisenstab des Innenministeriums mitteilte. Die Lage sei aber nach wie vor bedenklich.  So wurden Teile von Bitterfeld und der nahen Gemeinde Muldestausee evakuiert. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld forderte Tausende Menschen am Freitag auf, sofort ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. In dem Gebiet leben 10 000 Bewohner. 

Wegen Sicherungsmaßnahmen am Lober-Leine-Kanal am Seelhausener See erhöhe sich die Gefahr eines Wassereinbruchs in den Goitzschesee. Wenn Wassermassen unkontrolliert in den See laufen, könnten Teile von Bitterfeld überflutet werden. Betroffen von dem Aufruf sind die Bewohner in Bitterfeld östlich der Bahnlinie und in Friedersdorf. Von den Tausenden Bewohnern dort haben nach Angaben des Landkreises schon viele die Gefahrenzone verlassen. 

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In Sachsen hat das Elbe-Hochwasser seinen Höhepunkt erreicht. In Dresden verharrte der Fluss am Donnerstag stundenlang bei 8,76 Metern. Die Behörden hatten einen Höchststand um die neun Meter geschätzt. Am frühen Freitagmorgen war die Situation in der Stadt nach Angaben eines Sprechers stabil. 

In Niedersachsen hoffen die Menschen wieder: Nachdem die Prognosen für die höchsten Pegelstände zwei Tage in Folge nach unten korrigiert wurden, setzen jetzt viele Anwohner darauf, dass es für sie diesmal doch nicht so schlimm kommt wie bisher befürchtet. In der besonders bedrohten Kleinstadt Hitzacker werden nun für Dienstag und Mittwoch Höchststände von 7,65 Metern erwartet - 1,15 Meter weniger als noch vor zwei Tagen.


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