Warsteiner-Chef: Letzte Ruhestätte unterm Braukessel

Ein kupferner Braukessel als Grabmal: Das hatte sich der im vergangenen November gestorbene Inhaber der Warsteiner-Brauerei, Albert Cramer, schon zu Lebzeiten gewünscht. Jetzt wurde der ungewöhnliche "Grabstein" auf dem Friedhof in seiner Heimatstadt aufgestellt. "Das spiegelt auch die Verbundenheit meines Vaters mit der Brauerei und der Biertradition wieder", sagte Catharina Cramer, die vor einigen Jahren die Leitung des Familienbetriebes übernommen hat. 

Cramer hatte das aus einem historischen Braukessel seines Unternehmens gefertigte Grabmal offenbar noch selbst mitgeplant. "Einige Monate vor seinem Tod kam Albert Cramer mit einigen Brauereimitarbeitern. Die hatten den Kessel dabei und haben ihn probehalber auf die Grabstätte gestellt", sagte Thilo Risse, der direkt am Friedhof einen Steinmetz-Betrieb hat. 

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Das ungewöhnliche Grabmal, über das am Donnerstag die "Bild"-Zeitung berichtet hatte, entspreche zwar nicht der Friedhofs-Satzung, sagte der Steinmetz. Aber er hat kein Problem damit: "Albert Cramer hat auch viel für die Stadt getan." Nach Auskunft der Brauerei soll die Grabstätte noch weiter begrünt werden. Dann stehe die halbierte, fast vier Meter breite Haube eines Braukessels auch nicht mehr so im Vordergrund. 

Cramer war im November 2012 im Alter von 69 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Unter seiner Leitung war das Familienunternehmen zu Deutschlands größter Biermarke geworden. In den 1990er Jahren war der Jahresausstoß der Brauerei im Sauerland teilweise auf mehr als 6 Millionen Hektoliter Bier gestiegen. In den vergangenen Jahren mussten dann aber deutliche Absatz-Verluste hingenommen werden.

(dpa)


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