Wegen 26 Cent: Versicherung verweigert lebensrettende OP

Auf der Website "GoFundMe" sammelt Sergio Branco Spenden (Bild: gofundme.com/sergios-fight)

Leukämie lautete die Diagnose, die den 33-jährigen Sergio Branco aus Edison im US-Bundesstaat New Jersey Anfang des Jahres wie ein Schock traf. Glücklicherweise konnte für den Vater von drei Kindern schnell ein geeigneter Knochenmarkspender gefunden werden. Der Termin für die lebensrettende Transplantation stand bereits fest. Doch dann kündigte Brancos Krankenversicherung den Vertrag mit dem Patienten, wegen eines klitzekleinen Fehlers. Nun sammelt er Spenden über die Internet-Seite GoFundMe.

Im Januar wurde bei Branco akute myeloische Leukämie (AML) diagnostiziert. Die bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems kann innerhalb weniger Monate oder sogar Wochen zum Tod führen. Deshalb wurde bei dem Familienvater umgehend eine Behandlung eingeleitet, wie „New Jersey On-Line” berichtete. Für die intensive und anstrengende Therapie ließ sich der LKW-Fahrer kurzfristig für drei Monate beurlauben, wurde jedoch nach diesem Zeitraum trotzdem gefeuert. Damit musste Branco selbst für seinen Versicherungsschutz zahlen - was er auch tat. Die monatliche Versicherungsrate betrug 518,26 US-Dollar.

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Brancos Ehefrau überwies auch das Geld . Dabei unterlief Mara Branco ein folgenschwerer Fehler: Sie trug lediglich 518 US-Dollar auf dem Scheck ein. Auf die fehlenden 26 Cent wurde sie allerdings nicht von der Versicherung hingewiesen.

Am 16. August sollte die lebensverlängernde Operation stattfinden, bei der Branco eine Stammzellentransplantation bekommen sollte. Kurz vor dem Eingriff teilte das Krankenhaus Branco mit, dass er nicht mehr versichert sei. Auf Rückfrage seiner Frau wurde der Fehlbetrag von 26 Cent angegeben. Das Angebot, den Betrag nachträglich zu überweisen, habe man ihr nicht gemacht, beteuerte sie im Interview mit „New Jersey On-Line”. „Die spielen mit dem Leben meines Mannes“, erklärte Mara Branco verzweifelt gegenüber den Reportern, und verwies darauf, dass die Zahlungsfrist noch nicht abgelaufen sei.

Mittlerweile ging bei Branco die schriftliche Kündigung der Krankenversicherung ein, der Betrag von 518 Dollar wurde zurücküberwiesen. Die Familie schaltete einen Anwalt ein. Inzwischen hat die Geschichte eine glückliche Wendung genommen: Das US-Arbeitsministerium hat sich eingeschaltet. Die Krankenversicherung soll wieder in Kraft treten. „Ich bin überglücklich“, so der 33-Jährige. „Mir fällt eine Riesenlast von den Schultern. Das ist besser als ein Sechser im Lotto.“

Auf der Website "GoFundMe" informiert Branco die Netzgemeinde über seinen Krankheitsverlauf und sammelt Spenden für die weitere, kostspielige Behandlung.

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