10 Fakten über Jack the Ripper

Die Identität des Serienmörders Jack the Ripper, der 1888 in London mehrere Frauen ermordet hat, ist bis heute ungeklärt. Nun will eine Hobby-Detektivin eines der größten Rätsel der Kriminalgeschichte gelöst haben. Was wissen wir heute über den Serienmörder und seine Taten?

Jack the Ripper in old London
Wer war Jack the Ripper? (Symbolbild: Getty Images)

Laut Sarah Bax Horton steckt hinter Jack the Ripper mit großer Wahrscheinlichkeit Hyam Hyams, ein Zigarrenhersteller, der zum Zeitpunkt der Morde Mitte 30 war und in London in der Gegend lebte, in der die Morde geschahen.

Zu ihren Schlussfolgerungen ist die Frau, die an der Universität Oxford Englisch und moderne Sprachen lehrt und 20 Jahre lang als freiwillige Ermittlerin bei der Polizei arbeitete, nach Auswertung von Hyams' Krankenakten gelangt. Die dort notierten körperlichen Merkmale des Mannes sollen mit denen übereinstimmen, die seinerzeit von den Tatzeugen beschrieben wurden.

Zeugenaussagen gegen Krankenakten

Laut Zeugenaussagen war der Mörder Mitte 30, zwischen 165 und 173 Zentimeter groß, kräftig gebaut und breitschultrig. Ferner soll er einen steifen Arm und einen unregelmäßigen Gang gehabt haben.

Dieselben Merkmale fand Bax Horton in den Krankenakten Hyams. Demnach war der Mann 35 Jahre alt, als die Frauen ermordet wurden, und 170 Zentimeter groß. Infolge eines Unfalls konnte er seinen linken Arm weder ausstrecken noch beugen, und weil er auch seine Beine nicht ausstrecken konnte, hatte er einen auffälligen Gang.

Alkoholiker und Epileptiker

Nicht nur körperlich, auch psychisch war Hyams lädiert, wie Bax Hortons Recherchen weiter ergaben. Der Mann soll epileptisch sowie alkoholkrank und immer wieder in psychiatrischen Anstalten untergebracht gewesen sein.

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Laut der Ermittlerin fiel die Verschlechterung von Hyams' Gesundheitszustand mit der Zeit zusammen, als die Morde von August bis November 1888 stattfanden. "Besonders gewalttätig war er nach seinen schweren epileptischen Anfällen, was die Regelmäßigkeit der Morde erklärt", sagt Bax Horton der britischen Zeitung Telegraph.

Lebensende in Psychiatrie

Die Morde hätten etwa zu der Zeit aufgehört, als Hyams von der Polizei als "umherwandernder Verrückter", verhaftet wurde. Im September 1889 wurde er endgültig, bis zu seinem Lebensende im Jahr 1913 in die psychiatrische Anstalt Colney Hatch Lunatic Asylum in London eingewiesen.

Außerdem stellte Bax Horton fest: Hyams griff in der paranoiden Wahnvorstellung, sie betrüge ihn, wiederholt seine Frau tätlich tan. Und: Als Zigarrenmacher hätte er gewusst, wie man mit einem Messer umgeht. Auch das passt zum Täterprofil Jack the Rippers, der seinen Opfern die Kehle durchschnitt und sie verstümmelte.

10 Fakten über Jack the Ripper

Jack the Ripper werden Morde an mindestens fünf Frauen zugeschrieben: Mary Ann Nichols, Annie Chapman, Elisabeth Stride, Katherine Eddowes, Mary Jane Kelly. Die Opfer waren Prostituierte oder lebten in ärmlichen Verhältnissen.

Im Hinblick auf die genannten fünf Opfer hat sich die Bezeichnung "Kanonische Fünf" eingebürgert.

Die Leichen wurden in oder in der Nähe von Londons Armenviertel Whitechappel entdeckt, weshalb man auch von den "Whitechapel-Morden" spricht.

Die Morde an den "Kanonischen Fünf" fanden zwischen August und November 1888 statt. Die Leiche von Mary Ann Nichols wurde am 31. August aufgefunden, die von Mary Jane Kelly am 9. November.

Zu den Opfern Jack the Rippers wird häufig auch Martha Tabram gezählt, dazu berechtigt erstens die zeitliche Nähe zu den Morden an den "Kanonischen Fünf" – ihre Leiche wurde am 7. August 1888 entdeckt – und zweitens die Art und Weise, wie die Prostituierte ermordet wurde.

Die Leichen zumindest der "Kanonischen Fünf" wiesen durchgeschnittene Kehlen auf. Einige Opfer waren stark verstümmelt, auch hatte der Mörder ihre Körper aufgeschnitten und ausgeweidet.

Das Pseudonym Jack the Ripper erhielt der Mörder nach dem Bekennerbrief einer Person an eine Nachrichtenagentur. Obwohl die Echtheit des Schreibens von Anfang an angezweifelt wurde, setzte sich der Name durch.

Die Polizei hatte seinerzeit hunderte Briefe bearbeitet, in denen sich die Schreiber als Jack the Ripper ausgaben. Einer davon war mit "From Hell" (aus der Hölle") unterzeichnet und an George Lusk adressiert, den Chef der damaligen Whitechapel-Bürgerwehr. Das Schreiben kam mit einer Schachtel, das einen Teil einer menschlichen Niere enthielt, den anderen Teil wollte der angebliche Mörder verspeist haben.

Der Mythos um Jack the Ripper wurde in verschiedenen Medien verarbeitet. Einer der bekanntesten Filme, es handelt sich um eine Adaption eines gleichnamigen Comicromans, versweist schon mit dem Titel auf den berühmten Brief, der angeblich von Jack the Ripper stammt: "From Hell"

Bis heute wird über die wahre Identität Jack the Rippers spekuliert. Zum Kreis der Verdächtigen gehörte auch der eine oder andere Prominente, darunter der britische Schriftteller Lewis Carroll, Autor von "Alice im Wunderland", und Joseph Carey Merrick, der Mann, der als Elefantenmensch Berühmtheit erlangte.