Angler ziehen Handgranate aus dem Wasser – und fahren damit zu Taco Bell

Ein Mann und eine Frau suchten zunächst ein Fast-Food-Restaurant auf, bevor sie die Behörden über ihren explosiven Fund informierten. (Symbolbild: Getty Images)
Ein Mann und eine Frau suchten zunächst ein Fast-Food-Restaurant auf, bevor sie die Behörden über ihren explosiven Fund informierten. (Symbolbild: Getty Images)

Im US-Bundesstaat Florida war ein Anglerpaar auf Schatzsuche: Mit Magneten suchten sie den Grund eines Flusses nach wertvollen Gegenständen ab. Dabei fanden sie unter anderem eine Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg. Wie die beiden mit dem gefährlichen Fund umgegangen sind, macht die Polizei fassungslos.

Vergangene Woche rief ein Mann bei der Polizei der kleinen Stadt Ocala an. Er berichtete, dass er und seine Freundin beim Magnetfischen im nahegelegenen Ocklawaha-Fluss eine Handgranate gefunden hätten. Wo das explosive Fundstück sei, wollten die Beamten wissen. Die Antwort erstaunte: Das Paar hatte die Granate kurzerhand mitgenommen, sie im Kofferraum ihres Wagens verstaut und sich erst einmal auf dem Weg zum nächsten Fast-Food-Restaurant gemacht. Erst dann alarmierten sie die Behörden.

“Das Taco Bell auf dem E. Silver Springs Blvd. wurde evakuiert. Ein Mann hat beim Magnetfischen im Ocklawaha eine Handgranate gefunden. Er verstaute sie im Kofferraum und fuhr zu Taco Bell, bevor er die 911 [Anm. d. Red.: Notrufnummer in den USA] wählte. Derzeit ist ein Bombenkommando vor Ort und sorgt für Sicherheit.”

In einem Update bestätigte die Polizei, dass es sich bei der Granate um ein Modell aus dem Zweiten Weltkrieg handelt. Das veröffentlichte Bild scheint eine MK2-Handgranate zu zeigen. Das Modell, das aufgrund seiner Form als “pineapple grenade” (deutsch: “Ananas-Granate”) bezeichnet wird, gehörte seit dem Ersten Weltkrieg bis zum Vietnamkrieg zur Standardausrüstung amerikanischer Soldaten.

“Vom Hinlegen auf eine Granate wird entschieden abgeraten”

Entgegen der Darstellung auf Twitter sprach die Beamtin Angy Scroble gegenüber der “Washington Post” von einer eher unaufgeregten Entschärfungsaktion: Die Spezialisten hätten gerade mal den Parkplatz gesichert, die Granate war wohl nicht mehr funktionstüchtig. Sie sei vorsorglich trotzdem in Gewahrsam genommen worden. Den Magnetfischern werde kein Vergehen zur Last gelegt.

Schatzsuche mit Supermagneten

Es ist nicht klar, wie die Granate in den Fluss gelangte. Im nahegelegenen Waldgebiet haben in der Vergangenheit zwar militärische Übungen stattgefunden, wie Scroble weiter berichtete, es sei jedoch nicht klar, ob dies auch in den 1940er Jahren noch der Fall war.

Beim sogenannten Magnetfischen gehen Schatzsucher mit superstarken Magneten statt mit Angelhaken auf Tour. Dabei werden manchmal neben alten Fahrrädern und anderem Schrott auch Münzen oder eben Militär-Zubehör zu Tage gefördert. So hatte beispielsweise ein Mann aus Hamburg im September 2018 eine Minengranate aus der Alster gefischt.

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