Argentinien: Populist macht sich Hoffnungen auf Wahlsieg

In Argentinien wird an diesem Sonntag ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Als Favorit gilt der libertäre Populist Javier Milei ins Rennen, der sich selbst als "Anarcho-Kapitalist" bezeichnet. Der Wirtschaftswissenschaftler verspricht einfache Lösungen für die komplexen Probleme des Landes, dessen Inflation bei derzeit 140 Prozent liegt. Er strebt an, den aufgeblähten Staatsapparat zu reduzieren, den US-Dollar als offizielles Zahlungsmittel einzuführen und Sozialprogramme radikal zusammenzustreichen.

Der Kandidat der Partei "Die Freiheit schreitet voran" (La Libertad Avanza) wird gegen den amtierenden Wirtschaftsminister Sergio Massa von der linken "Union für das Vaterland" (Unión por la Patria) und die frühere Innenministerin Patricia Bullrich ("Gemeinsam für den Wandel", Juntos por el Cambio) antreten.

Kontinuität gegen Populismus

Sergio Massa steht vor allem für Kontinuität, er fordert keine radikalen Reformen wie seine beiden Konkurrent:innen. Erst im vergangenen Jahr hat er das Amt des Wirtschaftsministers übernommen und versucht, das Land aus der tiefen Wirtschaftskrise zu führen. Er verspricht massenhafte Neueinstellungen im öffentlichen Dienst, höhere Freibeträge bei der Einkommensteuer, Erleichterungen für Selbstständige sowie Einmalzahlungen für Angestellte und Pensionäre.

Hohe Popularität von Miley unter jungen Leuten

Patricia Bullrich, die dritte Kandidatin steht in der Tradition des früheren Präsidenten Mauricio Macri. Auch sie vertritt liberale Positionen, allerdings tritt sie entschieden gegen die Dollarisierung ein und will die Institutionen des Landes erhalten.

Sollte keiner der Kandidat:innen in der ersten Runde die nötige Mehrheit erreichen, wird es am 19. November eine Stichwahl geben.

Besonders bei Jugendlichen kommt der Populist Milei gut an - und die dürfen in Argentinien bereits ab 16 Jahren wählen gehen.