Baltische Staaten wollen keine russischen Touristen ins Land lassen

Estland, Lettland und Litauen wollen ein Einreiseverbot für russische Touristen durchsetzen, das heißt: ein Schengen-visum wird für die Einreise nicht mehr genügen. Die bei einem Treffen der nordischen und baltischen Außenminister vereinbarte Strafmaßnahme soll in den kommenden Wochen in Kraft treten.

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis: "Entscheidungen auf nationaler Ebene sind nur dann wirksam, wenn sie koordiniert sind. Mit anderen Worten, wir wenden in allen baltischen Staaten die gleichen Regeln an. So dass jemand, der versucht hat, in ein Land einzureisen und abgelehnt wurde, dann nicht zweihundert Kilometer nach Norden oder Süden fährt und die Grenze dort erfolgreich überqueren kann."

Bei einem Treffen der EU-Außenminister in Prag Ende August wurde das Visaabkommen mit Russland zwar ausgesetzt, ein Einreise VERBOT ging den meisten dann aber zu weit, anderen nicht weit genug: der dänische Außenminister Jeppe Kofod: "Ich halte es für eine Provokation, russische Touristen zum Beispiel an den Stränden Europas oder in den Cafés europäischer Hauptstädte zu sehen, wenn Russland ukrainische Städte bombardiert, Zivilisten tötet und Kriegsverbrechen begeht."

Es ist nach wie vor möglich für russische Staatsangehörige in die EU einzureisen, allerdings ist es jetzt schwieriger, zeitaufwändiger und teurer. In die baltischen Staaten werden Russen nur noch einreisen können, wenn sie nachweisen können, dass eine familiäre Notlage besteht, wie etwa der Besuch eines kranken Familienmitglieds oder von Kindern.