Bark Air: Die erste Fluggesellschaft für Hunde geht an den Start

Im Mai starten die ersten Flüge

Flugreisen bedeuten für Hunde meist großen Stress - damit will eine neue Fluggesellschaft nun Schluss machen (Symbolbild: Getty Images)
Flugreisen bedeuten für Hunde meist großen Stress - damit will eine neue Fluggesellschaft nun Schluss machen (Symbolbild: Getty Images)

Luxus-Designer haben den Haustier-Markt längst für sich entdeckt, vor Kurzem hat in Rom das erste Gourmet-Restaurant für Hunde eröffnet, und nun zieht auch die Flug-Branche nach: Mit Bark Air gibt es nun die erste Fluggesellschaft speziell für Hunde.

Was zunächst nach einem Scherz klingt, ist ein reales Unterfangen, für das sich das US-basierte Haustierzubehör-Unternehmen BarkBox ausgedacht hat und nun nach jahrelanger Planung in Zusammenarbeit mit dem Privatjetunternehmen Talon Air realisiert hat. Schon Ende Mai sollen von New York aus die ersten Flüge starten, bei denen nicht die Menschen mit oberster Priorität abgefertigt werden, sondern die Hunde. Die müssen dann nicht mehr im Laderaum leiden, sondern werden in der Kabine bewirtet.

Hunde sollen mit Komfort fliegen können

Auch der Werbespot mutet zunächst humoristisch an, wenn einem Hund anstatt einem Luxus-Mahl ein Schuh auf dem Silbertablett serviert oder eine Getränkeflasche wie Champagner geöffnet wird. Doch am Ende blickt die Flugbegleiterin aus dem Spot in die Kamera und sagt: "Wenn Sie das für einen Scherz halten, sind Sie kein Hunde-Mensch."

Denn Tatsache ist, dass Flugreisen mit Hunden eine enorme Herausforderung sind. Während sehr kleine Hunde - die Gewichtsgrenze variiert je nach Fluggesellschaft - in einer verschlossenen Transportbox mit in die Kabine dürfen, werden größere Hunde in einer ebenfalls geschlossenen Box im Laderaum verfrachtet. Das bedeutet für die Hunde nicht nur puren Stress, sondern birgt auch Risiken. Wie die Washington Post berichtet, gab es in den USA im Jahr 2022 insgesamt neun Unfälle mit derart transportierten Tieren, davon sieben Todesfälle.

BarkBox-CEO Matt Meeker hat seinen eigenen Hund, eine deutsche Dogge, nie auf Flugreisen mitgenommen. Um jedoch zu testen, was Hunde auf Flügen durchmachen, ließ er sich vor einigen Jahren selbst in eine Box einschließen und für einen einstündigen Flug in den Laderaum sperren. "Es war sehr eng, sehr dunkel. Laute Geräusche. Man ist desorientiert. Es gab kein Essen, kein Trinken, keine Möglichkeit, sich zu erleichtern", fasst Meeker das Erlebnis im Gespräch mit der Washington Post zusammen. Kurzum: "Es war sehr, sehr schrecklich."

Hunde werden für den Flug wie Gepäck verfrachtet (Bild: Getty Images)
Hunde werden für den Flug wie Gepäck verfrachtet (Bild: Getty Images)

Bisher nur was für die Reichen: Die Flüge für Hunde gibt es ab 6000 Dollar

Das soll sich mit Bark Air ändern. Nach einer Flugbuchung werden Informationen über den Hund eingeholt, um sich bestmöglich um ihn kümmern zu können, wie es von dem Unternehmen heißt. Erst eine Stunde vor dem Check-in muss man vor Ort sein, um unnötigen Stress für den Hund zu vermeiden. Ein Mitarbeiter begrüßt die Fluggäste und stellt sicher, dass sie die Hunde darunter artgerecht begrüßen können.

An Bord gibt es beruhigende Pheromone und Musik, geräuschunterdrückende Ohrschützer für die Hunde und natürlich jede Menge Leckerlis. Damit Start und Landung keinen Druck auf den Ohren erzeugt, bekommen die Hunde währenddessen etwas zu trinken (in der "Champagnerflasche" aus dem Werbespot befindet sich Hühnerbrühe). Wie der Werbespot ankündigt, soll es bald auch eine Spielecke an Bord für die tierischen Fluggäste geben.

Das Ganze lässt sich durchaus etwas kosten: Derzeit gibt es die Flüge für einen Mensch und einen Hund ab 6000 Dollar für Inlandsflüge in den USA und beispielsweise 8000 für einen Flug von New York nach London.