Better Life: Angebliche Microsoft-Warnung ist Betrug – darauf muss man achten

Neue, aufwendige Betrugsmasche: Um Computer-Nutzer in die Falle zu locken, verwenden Kriminelle gefälschte Windows-Defender-Sicherheitswarnungen, bei denen auch eine Computerstimme abgespielt wird. Sicherheitsexperten erklären, wie man vorgehen muss, damit kein Schaden entsteht.

Watchlist Internet warnt Windows-Nutzer vor einer neuen Betrugsmasche.
Watchlist Internet warnt Windows-Nutzer vor einer neuen Betrugsmasche.

Da kann man als Computer-Anwender schon mal spontan Herzklopfen bekommen: Beim Surfen im Internet erscheint plötzlich eine vermeintliche Windows-Defender-Sicherheitswarnung auf dem Bildschirm. Die professionelle Gestaltung inklusive Microsoft-Logos lässt die Meldung täuschend echt aussehen.

Warnende Computerstimme ertönt

Es wird mitgeteilt, das Gerät sei aus Sicherheitsgründen blockiert worden und man solle den Windows-Support anrufen. Die Meldung lässt sich nicht schließen und zusätzlich ertönt eine männliche Computerstimme, die erklärt, dass der Rechner einen Trojaner erkannt hat, weshalb Microsoft alarmiert wurde.

Weiter wird behauptet, dass Kreditkarten-Informationen und andere sensible Daten an Hacker weitergeleitet werden, weshalb man die angegebene gebührenfreie Nummer anrufen solle, um mit Microsoft-Support-Ingenieuren das Problem zu lösen. Am Ende warnt die Stimme davor, das Fenster zu schließen, da sonst ein Bericht an die Netzwerksicherheit geschickt und der PC deaktiviert werde.

Darum lässt sich das Fenster nicht wie gewöhnlich schließen

"Diese Benachrichtigung ist Fake. Rufen Sie nicht an und schließen Sie die Seite. Die gefälschte Windows Defender Warnung taucht unerwartet im Browser auf – meist wenn Sie (versehentlich) auf eine unseriöse Seite oder Werbeanzeige klicken", so Watchlist Internet.

Das auf Online-Sicherheit spezialisierte Portal hat eine Anleitung erstellt, wie sich das angebliche Fenster des Windows-Defender-Sicherheitscenters korrekt schließen lässt.

Mit dem gewohnten Klick auf X lässt sich die Meldung nämlich nicht schließen, weil die Meldung kein echtes Fenster, sondern Inhalt einer Internetseite ist. "Wenn Sie auf das 'x' beim Fenster klicken, aktiviert sich automatisch der Vollbild-Modus, was die Fake-Anzeige noch präsenter und dringlicher erscheinen lässt. Bleiben Sie ruhig und verlassen Sie den Vollbild-Modus, indem Sie auf Esc (links in der Ecke Ihrer Tastatur) klicken", erklären die Experten.

So kann man die Meldung entfernen

Um das Fenster loszuwerden, raten sie, die betrügerische Warnung über die Tab-Leiste am oberen Rand des Browsers zu schließen. Sollte das nicht funktionieren, wird empfohlen, den Browser komplett zu schließen oder einen Neustart des Computers zu erzwingen.

Sollte die Warnung immer wieder auftauchen, empfiehlt Watchlist Internet folgende Schritte:

  • Löschen Sie Website-Daten, Cache und Cookies.

  • Setzen Sie Ihren Browser zurück.

  • Öffnen Sie auf Ihrem Gerät "Windows-Sicherheit" und nehmen Sie einen Virenscan (Schnellüberprüfung) vor.

Das passiert beim Anruf der angegebenen Nummer

"Sie landen bei Kriminellen, die sich als Microsoft ausgeben, um Ihnen Geld und Daten zu stehlen. Die betrügerischen Support-Mitarbeiter*innen erklären Ihnen, dass Ihr Gerät mit Schadsoftware infiziert wurde. Sie bieten Ihnen an, gemeinsam das Problem zu lösen", so das Portal.

Im Anschluss werde dann gemeinsam mit dem Anrufer eine angebliche Fernwartungssoftware installiert, durch die die Kriminellen vollen Zugriff auf den Computer erhalten, Schadsoftware installieren oder Passwörter ausspähen können.

Opfer werden meist stark unter Druck gesetzt, bedroht und zu einer Überweisung gedrängt.

Auch sei es möglich, dass die Kriminellen ein Anti-Virenprogramm verkaufen wollen oder für ihre Hilfe Geld fordern: "Opfer werden meist stark unter Druck gesetzt, bedroht und zu einer Überweisung gedrängt."

Das ist zu tun, wenn man in die Falle getappt ist

Wer auf Anweisung der Betrüger ein Programm installiert hat, sollte es wieder vom PC entfernen. Eventuell muss dafür auch Windows komplett neu installiert werden. Wie das geht, wird auf der offiziellen Supportseite von Microsoft erklärt.

Watchlist Internet rät zudem, Passwörter zu ändern, den Betrug an Microsoft zu melden und auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten.

Weitere Tipps für mehr Sicherheit im Netz finden Sie hier: