Klebereste entfernen - die besten Tipps und Tricks

Ob Marmeladenettiketten, Aufkleber auf dem Auto, Preisetiketten auf Folien oder Klebebandreste an der Fensterscheibe: Klebereste lassen sich oft schwer wieder entfernen - außer, man kennt ein paar hilfreiche Tricks. Bevor man einen teuren Spezialentferner kauft, sollte man es mit diesen Hausmitteln probieren.

Aufkleber und Etiketten lassen sich nicht immer ohne Weiteres rückstandslos entfernen. Doch es gibt einige Kniffe (Bild: Getty).
Aufkleber und Etiketten lassen sich nicht immer ohne Weiteres rückstandslos entfernen. Doch es gibt einige Kniffe (Bild: Getty).

Wo immer man es auch mit Kleberesten zu tun hat, ob auf dem Marmeladenglas, der Kofferraumtür oder an den Badfliesen - oftmals ist die Entfernung eine ganz schöne Knibbelarbeit.

Diverse Spezialmittel versprechen schnelle Abhilfe, sind aber oft teuer - und oftmals geht es auch ganz ohne Chemie. Denn es gibt diverse Hausmittel, die geeignet sind, Kleber von verschiedenen Oberflächen zu lösen.

Wir haben hier die besten Tipps zum Entfernen von Kleberückständen auf Glas, Fliesen, Holz, Autolack und Metall zusammengetragen - damit lassen sich die Reste meist rückstandslos entfernen.

Reste von Etiketten auf Gläsern lassen sich gut mit ein wenig Speiseöl entfernen (Bild: Getty).
Reste von Etiketten auf Gläsern lassen sich gut mit ein wenig Speiseöl entfernen (Bild: Getty).

Klebereste auf Glas, wie z.B. Etiketten von Aufbewahrungsgläsern, lassen sich relativ einfach entfernen.

Keinesfalls sollte man jedoch die Gläser samt Etikett einfach in den Geschirrspüler geben. Das hilft nicht, um Etiketten und Klebereste zu lösen und schlimmstenfalls können die Reste sogar im Filter der Spülmaschine stecken bleiben und diesen sogar beschädigen.

Wer Papieretiketten samt Klebereste von einem Marmeladenglas entfernen möchte, sollte stattdessen folgendermaßen vorgehen: Zunächst kann man das Papieretikett entweder in trockenem Zustand abziehen oder das Gefäß kurz in warmem Wasser mit Spülmittel einwirken lassen. Anschließend lässt sich das Schildchen oft bereits abrubbeln, denn durch das Spülmittel-Wasser sollte sich der Kleber bereits gut vom Glas gelöst haben.

Wenn immer noch Reste vorhanden sind, einfach etwas Speiseöl auf den Klebefleck geben, zum Beispiel mit einem getränkten Tuch. Das Öl nun auf der Stelle verreiben: So bindet es die Klebereste auf dem Glas, welche sich mit etwas Spülmittel anschließend restlos entfernen lassen sollten.

Speiseöle ist ein hilfreiches Mittel gegen Klebereste (Bild: Getty).
Speiseöle ist ein hilfreiches Mittel gegen Klebereste (Bild: Getty).

Anstelle von Speiseöl kann man alternativ Butter, Mayonnaise oder das Multifunktionsö WD-40 verwenden.

Sind die Klebereste besonders hartnäckig, kann man außerdem auch auf Waschbenzin oder Nagellackentferner zurückgreifen, um die Gläser zu behandeln. Einfach auf ein Wattepad geben und damit über die Kleberreste reiben.

Waschbenzin oder Nagellackentferner sind auch Mittel der Wahl, wenn es sich bei den Kleberesten auf dem Glas statt Etikettenkleber um Alles- oder Sekundenkleber handelt. Vorsicht: Beide Mittel dürfen jedoch nicht auf Kunststoff angewendet werden!

  • Auch andere Methoden haben sich bewährt, um Klebereste von Glas zu entfernen: Mit einem Stück Klebeband, das man auf die betroffene Stelle klebt und mit einem Ruck abzieht, kann das ebenfalls gelingen. Zur Nachbehandlung kann man wieder Speiseöl und Spülmittel nutzen.

  • Alternativ oder zusätzlich kann man die Klebereste zum Beispiel mit einem Föhn erwärmen und den erhitzten Kleber vom Glas abziehen

  • Verschiedene handelsübliche Klebstoffentferner eignen sich ebenfalls gut zum Entfernen von Aufklebern auf Glas, sie sind jedoch in der Regel teuerer als Hausmittel. Diese Mittel beinhalten außerdem häufig Stoffe, die gesundheitsschädlich sein können

Möchte man beispielsweise einen Klebe-Haken oder Seifenhalter von Fliesen abbekommen, sollte man diesen zunächst mit einem Fön erhitzen. So löst sich der Kleber leichter ab. (Bild: Getty).
Möchte man beispielsweise einen Klebe-Haken oder Seifenhalter von Fliesen abbekommen, sollte man diesen zunächst mit einem Fön erhitzen. So löst sich der Kleber leichter ab. (Bild: Getty).

Haken, Leisten oder Seifenhalter lassen sich an Fliesen auch ganz ohne Bohren mit Hilfe von Kleber anbringen. Bei dem mitgelieferten Kleber handelt es sich oft um einen speziellen Kleber mit viel Tragkraft, der sich nicht so einfach entfernen lässt. Außerdem bleibt meist ein Kleberest an den Fliesen haften.

Doch mit ein paar Tricks bekommt man die Fliesen wieder rückstandslos sauber. Möchte man beispielsweise einen Klebe-Haken oder Seifenhalter von Fliesen entfernen, sollte man diesen zunächst mit einem Föhn erhitzen. So löst sich der Kleber leichter ab. Den Haken kann man beispielsweise mit einem Spachtel oder Draht danach nach und nach ablösen.

Die Reste des Klebstoffs an den Fliesen kann man am besten mit einem Ceranfeldschaber abtragen. Achtung, wenn Fliesen eine Lackschicht haben, sollte man dabei besonders gut aufpassen!

Wer der Klebereste nicht mit einem handelsüblichen Ceranfeldschaber Herr (oder Frau) wird, sollte es außerdem auch hier mit etwas Speiseöl probieren. Öl- und fetthaltige Mittel wie Margarine, Butter oder Speiseöl sollte man aber immer zunächst an einer nicht sichtbaren Stelle testen, da sie auf bestimmten Oberflächen dauerhafte Fettflecken hinterlassen können.

Sollte das auch nicht funktionieren, kann man wiederum zu Waschbenzin greifen - auch das sollte man aber zuerst an einer unauffälligen Stelle der Fliesen testen.

Sticker auf Holz bekommt man nicht so leicht wieder ab (Bild: Getty).
Sticker auf Holz bekommt man nicht so leicht wieder ab (Bild: Getty).

Holzoberflächen sind meistens sehr empfindlich. Aber auch von ihnen lassen sich Klebereste entfernen, auch wenn das manchmal etwas Geduld erfordert. Holz sollte mit Vorsicht von Kleberesten gereinigt werden - dabei sind Fette, Säuren, Lösungsmittel oder Alkohol absolut tabu, da diese Stoffe die Oberfläche angreifen und unschöne Flecke hinterlassen können.

Am besten greift man bei Holz zu einem Föhn, mit dem man den Kleber auf der niedrigsten Wärmestufe mit einem Abstand von ca. 30 cm für einige Minuten erhitzt. Eine schwenkende Bewegung des Föhns sorgt dafür, dass sich die Wärme gleichmäßig verteilen kann.

Sobald der Kleber erwärmt ist, kann man ihn gegebenenfalls schon mit einem Tuch vom Holz abwischen oder mit einer Pinzette abziehen.

Wenn das noch nicht gelingt, kann es helfen, den Kleber erneut in einer höheren Wärmestufe zu erhitzen. Wenn auch das nicht hilft, kann man es mit dem Ceranfeldschaber oder einer Rasierklinge probieren. Bei lackiertem Holz kann man Klebereste außerdem mit Speiseöl entfernen.

Auch auf den Einsatz von Klebeband schwören viele, wenn es darum geht, Kleber von Holz zu entfernen. Diesen Trick sollte man aber unbedingt vorher an einer kleinen, unauffälligen Stelle testen. Das Klebeband nach erfolgreichem Test einfach auf die betroffene Stelle drücken und langsam abziehen. Den Vorgang muss man gegebenenfalls mehrmals wiederholen.

Auch um Kleidung von Kleberesten zu befreien haben sich einige Hausmittel bewährt (Bild: Getty).
Auch um Kleidung von Kleberesten zu befreien haben sich einige Hausmittel bewährt (Bild: Getty).

Wenn man versehentlich ein Kleidungsstück mitsamt Klebeetikett gewaschen hat, können unschöne, gummiartige Kleberückstände entstehen - aber auch dafür gibt es ein Hausmittel.

Die gute Nachricht: Ein normaler Waschgang in der Waschmaschine bei 40 bis 60 Grad reicht bei einigen Kleberückständen bereits, um diese erfolgreich aus Textilien zu verbannen. Das gilt vor allem für Kleber ohne Lösungsmittel. Auch mit Wasserdampf lassen sie sich oftmals bereits entfernen. Dazu erhitzt man Wasser in einem Topf und hält das betroffene Kleidungsstück einfach eine Weile darüber, um anschließend noch verbliebene Reste per Hand abzuzupfen.

Hilft das nicht, sollte man zu Aceton-Nagellackentferner greifen - denn der kommt sowohl gegen Haushalts- und Bastelkleber als auch gegen Sekundenkleber an. Diese Methode gelingt jedoch nur bei Stoffen, die nicht aus der Kunststofffaser Acetat bestehen, da sonst das Aceton im Nagellackentferner den Stoff schmelzen würde. Stoffe aus Acetat sind glatt-glänzend und fühlen sich ähnlich wie Seide an. Vorher sollte man unbedingt testen, ob der Nagellackentferner am Kleidungsstück Schäden hinterlässt.

Den getrockneten Kleber einfach mit klarem Nagellackentferner mit Hilfe eines Tuchs betupfen und verreiben. Danach kann man die Kleberrückstände zum Beispiel mit der stumpfen Seite eines Messers vorsichtig abkratzen. Anschließend sollte man das Kleidungsstück wie gewohnt waschen.

Wer eine sanftere Methode bevorzugt, kann sein Glück alternativ mit Zitronensaft oder warmen Essig probieren, den man auf die Klebereste aufträgt. Danach kalt auswaschen und das betroffene Kleidungsstück normal in der Waschmaschine waschen.

Reste auf synthetischen oder empfindlichen Stoffen kann man auch mit Spülmittel und warmen Wasser verbannen. Dazu legt man das Kleidungsstück mit dem zu behandelnden Fleck am besten zunächst ins Gefrierfach, so dass der Kleber gut aushärtet. Alternativ kann man auch ein Eisspray hierfür verwenden. Danach kann man probieren, so viel wie möglich vom Kleber im trockenen Zustand abzuknibbeln, zum Beispiel mit der stumpfen Kante eines Messers. Anschließend kann man das Kleidungsstück nass machen und noch restlichen Kleber mit Hilfe eines Mikrofastertuchs und etwas Spülmittel abrubbeln, bis alle Rückstände entfernt sind. Danach das Kleidungsstück waschen.

Wenn man Klebereste von Plastik entfernen möchte, sollte man aggressive Lösungsmittel wie Alkohol, Aceton oder Waschbenzin tunlichst vermeiden. (Bild: Getty)
Wenn man Klebereste von Plastik entfernen möchte, sollte man aggressive Lösungsmittel wie Alkohol, Aceton oder Waschbenzin tunlichst vermeiden. (Bild: Getty)

Wenn man Klebereste von Plastik entfernen möchte, sollte man aggressive Lösungsmittel wie Alkohol, Aceton oder Waschbenzin tunlichst vermeiden.

Aber wie bekommt man die Reste dann weg? Eine Möglichkeit ist es, die Rückstände stattdessen mit Essig zu entfernen, der den Kleber nach etwa fünf Minuten Einwirkzeit lösen sollte. Das Hausmittel schädigt Plastik anders als aggressive Lösungsmittel wie Waschbenzin, Aceton oder Alkohol nämlich nicht. Auch Speise- oder Multifunktionsöle kann man bei Kunststoff bedenkenlos verwenden. Sogar Mayonnaise und Erdnussbutter funktionieren aufgrund ihres hohen Fettgehalts gut.

Kunststoffoberflächen sind relativ empfindlich. Mit etwas Öl oder anderen fetthaltigen Substanzen kann man Klebereste entfernen (Bild: Getty.)
Kunststoffoberflächen sind relativ empfindlich. Mit etwas Öl oder anderen fetthaltigen Substanzen kann man Klebereste entfernen (Bild: Getty.)

Alternativ kann eine Paste aus Backpulver und Wasser Wunder wirken, die man mit einem Tuch auf dem Fleck verreibt. Nach fünf Minuten Einwirkzeit kann man die Rückstände mit einem feuchten Tuch wegwischen.

Beim Entfernen von Autoaufklebern muss man allerdings vorsichtig vorgehen, sonst drohen Lackschäden. (Bild: Getty).
Beim Entfernen von Autoaufklebern muss man allerdings vorsichtig vorgehen, sonst drohen Lackschäden. (Bild: Getty).

Ob Sticker des Lieblingsurlaubsziels oder Vignetten und Umweltplaketten: Beim Entfernen von Autoaufklebern muss man vorsichtig vorgehen, sonst drohen Lackschäden. Nagellackentferner, Terpentin oder Brennspiritus, sind deshalb tabu.

Zu den schonendsten Mitteln, um Klebereste von Autolack zu entfernen, gehört Seifenlauge - die hilft jedoch nicht bei allen Klebstoffresten. Wenn es damit nicht funktioniert, sie zu entfernen, kann man die Reste mit etwas Speiseöl einreiben, das man rund 10 Minuten einwirken lässt und dann mitsamt der Klebereste wieder abwischt.

Alternativ wird oft auch Essig empfohlen, um Klebereste vom Lack zu bekommen. Dazu einfach einen Schuss Essig in lauwarmes Wasser mischen und mit einem sauberen Tuch die Klebereste damit betupfen und sie nach kurzer Einwirkzeit abwischen.

Mit einem Föhn bekommt man Aufkleber oder Reste davon ebenfalls ohne viel Aufwand vom Autolack ab. Dafür muss man die Reste am besten erst einmal mit Seifenwasser einschäumen und dann so lange warmer Luft aussetzen, bis der Kleber weich wird und leicht entfernt werden kann, zum Beispiel mit einem flachen Plastikgegenstand wie einer alten Kreditkarte. Danach bietet es sich an, den Lack des Autos zu polieren und gegebenenfalls zu versiegeln.

Kleberesten von Metall bekommt man besonders gut mit Alkohol ab (Bild: Getty).
Klebereste von Metall bekommt man besonders gut mit Alkohol ab (Bild: Getty).

Metalloberflächen sind relativ unempfindlich. Klebereste von Metall bekommt man besonders gut mit Alkohol ab, etwa hoch konzentrierten Isopropyl-Alkohol, denn Metalloberflächen werden dadurch nicht angegriffen. Notfalls tut es aber auch ein hochprozentiger Schnaps.

Die Alkohollösung mit einem Wattepad auf die Klebereste auftragen, einwirken lassen und dann mit einem Tuch abwischen.

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