Bier-Entscheidung um England gefallen
Beim EM-Achtelfinale gegen die Slowakei dürfen die englischen Anhänger nicht nur vor dem Spiel in die Fanzone in der Gelsenkirchener Innenstadt, es gibt auch in der Schalker Arena Bier mit vollem Alkoholgehalt. Anders als die Auftaktpartie der Three Lions gegen Serbien (1:0) wurde das K.o.-Spiel am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) von der Polizei nicht als Hochrisikospiel eingestuft.
"Diese Einstufung hat dann zur Folge, dass die Maßnahmen konsequent angepasst werden", erklärte Polizeidirektor Peter Both. Gegen Serbien war im Stadion Bier mit nur 2,5 Prozent Alkohol ausgeschenkt worden. Zudem waren die englischen Fans wegen Sicherheitsbedenken aus der Innenstadt auf die Trabrennbahn verbannt worden. Das städtische EM-Büro begründete die Kehrtwende damit, dass dies "dem ausdrücklichen Wunsch des englischen Fußballverbandes und der englischen Fanverbände" entspreche.
Die Polizei kritisierte dagegen die englische Football Supporters' Association (FSA) scharf. "Es ist anmaßend, in welchem Ton sich der Verband öffentlich gegen Stadt und Polizei geäußert hat", sagte Both. Vor allem über die Probleme beim Transport hatte sich die FSA nach dem ersten englischen Gastspiel auf Schalke ausgelassen und die Situation als "lächerlich" bezeichnet. Außerdem warf sie den Behörden "Realitätsverlust" und "Selbstzufriedenheit" vor.
"Wir treffen Sicherheitsmaßnahmen nicht, um Restriktionen durchzusetzen, sondern aufgrund jahrelanger Erfahrung und in ständiger Abwägung der vorliegenden Informationen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten", erklärte Both: "Wir verzichten gerne auf Ratschläge von Leuten, die sich schnell verkrümeln, wenn etwas passiert."