Nur kurze Hitzepause – neue Unwetter drohen

Ein Blitz erleuchtet in der Nacht auf Sonntag über Nürnberg (Bild: dpa)
Ein Blitz erleuchtet in der Nacht auf Sonntag über Nürnberg (Bild: dpa)

Nach tropischen Temperaturen und Unwettern, zum Teil begleitet von Tornados, geht es auch in der neuen Woche wechselhaft und zeitweise geradezu tropisch weiter. Und auch im weiteren Verlauf des Sommers, der zeitweise warm bis heiß und unangenehm schwül werden kann, gibt es laut aktueller Prognose des privaten Wetterdienstes wetter.net immer wieder heftige und gefährliche Unwetter.

Eine Serie schwerer Sommergewitter hat am Wochenende vor allem nachts über Deutschland gewütet und mit Sturmböen, Starkregen und Hagel Millionenschäden verursacht. Eine Frau starb und rund 100 Menschen wurden verletzt. Allein auf einem Musikfestival in Sachsen wurden bei einem Blitzeinschlag 51 Menschen verletzt. Einige von ihnen wurden von dem starken Stromschlag durch die Luft geschleudert, wie eine Notärztin berichtete. Vielerorts waren Straßen und Keller überflutet, Bäume entwurzelt, Häuser entzündet. Der Bahnverkehr kam streckenweise zum Erliegen.

Verantwortlich für die Gewitterlage sind feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum. Sie hätten "wahre Wolkenberge" über Deutschland entstehen lassen, wie die Meteorologin Johanna Anger vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach erläuterte. Die sich darin bildende hohe Energie entlädt sich dann mit Blitz und Donner.

Doch wie geht es in den nächsten Tagen in Deutschland weiter?
Der Montag bringt vorübergehend weniger schwüle und feuchte Luft, die man gut zum ordentlichen Durchlüften der Wohnungen nutzen kann. Vielfach staut sich jedoch auch Hitze und bringt eine enorme Belastung für den Kreislauf. Während es im Westen mit 16 bis 21 Grad heute richtig angenehm bleibt, werden im Osten und Süden schon wieder Werte zwischen 22 und 30 Grad erreicht. Auch in den nächsten Tagen geht es hochsommerlich warm weiter. Der Dienstag bringt 19 bis 29 Grad, am Mittwoch klettern die Werte auf 22 bis 30 Grad.

Ab Donnerstag wird es dann wieder zunehmend schwül und unangenehm und die Unwettergefahr steigt erneut rapide an. Mit 24 bis 32 Grad werden wieder sehr hohe Werte erreicht. Der Freitag bringt dann 22 bis 31 Grad und am Wochenende erhitzt sich die Luft auf 24 bis 33 Grad.

Insgesamt geht es weiter wechselhaft weiter. In der tropischen Luftmasse entladen sich immer wieder heftige Unwetter mit schweren Gewittern, Hagel, Starkregen und Sturmböen. Dazwischen kommt aber auch mal die Sonne zum Zug. Unsere Nachbarn in Wien oder Warschau müssen nahezu durchgehend weiterschwitzen. Dort erwärmt sich die Luft in den kommenden sieben bis zehn Tagen fast täglich auf 30 bis 36 Grad.

Trend für den weiteren Sommerverlauf
Wir befinden uns nun mitten im Siebenschläferzeitraum. Die Regel besagt, dass das Wetter Ende Juni und Anfang Juli die Weichen für den gesamten Sommer stellt. Statistische Untersuchungen von wetter.net haben ergeben, dass die Regel vor allem in Süddeutschland in 80 Prozent der Fälle zutrifft.

In der Mitte liegt die Trefferquote immerhin noch bei 60 bis 70 Prozent. Lediglich an der Küste ist die Regel aufgrund des maritimen Einfluss kaum anwendbar. „Schaut man sich den Wetterverlauf der letzten und kommenden Tage an, dann ist die Sache relativ klar. Der Sommer wird zeitweise warm bis heiß und unangenehm schwül und dazwischen gibt es immer wieder heftige und gefährliche Unwetter.

"Die nächsten Wochen werden zeitweise sehr tropisch - genau wie im Dschungel", so Diplom-Meteorologe Jung von wetter.net.

Der richtige Schutz vor Gewitter
Wie gefährlich dabei Gewitter werden können, zeigt das tragische Unglück vom Freitag, bei dem drei Frauen auf einem hessischen Golfplatz vom Blitz erschlagen wurden. Eine vierte Frau ist noch immer in kritischem Zustand. Wenn ein Gewitter aufzieht, sollte man folgende Regeln beherzigen:

-Meiden Sie unbedingt die Nähe zu Bäumen. Sie sind meist besonders hoch und der erste Angriffspunkt für den Blitz. Redewendungen wie „Eichen sollst du weichen und buchen sollst du suchen" sind absoluter Unsinn.

-Wenn ein Gewitter aufzieht, gilt es schnell das sichere Haus aufzusuchen oder ab ins Auto zu laufen, denn auch dort ist man relativ sicher. Am Sonntagmorgen überlebte ein Mann aus Hessen einen Blitzeinschlag in seinem Auto. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann an einem Teich geangelt und die Nacht in seinem Auto verbracht. Am frühen Sonntagmorgen schreckte er durch einen lauten Knall aus dem Schlaf - der Blitz hatte das Auto getroffen. Dabei zerbarsten die Scheiben der Beifahrertür. Der Mann kam jedoch glücklicherweise mit dem Schrecken davon.

-Wer sich gerade im Wasser aufhält, sollte das schnell verlassen.

-Wenn man auf dem offenen Feld unterwegs ist, dann sollte man in die Hocke gehen und sich klein machen, um dem Blitz keinen Angriffspunkt zu bieten. Wenn man dazu noch eine kleine Erdmulde findet, ist das noch besser.

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