Britischer Premier Sunak zu Rücktritts-Gerüchten: "Werde nicht aufhören"

Nach Kritik an seiner vorzeitigen Abreise bei den Feierlichkeiten zum D-Day-Jahrestag in Frankreich hat der britische Premier Sunak Rücktritts-Gerüchten im Wahlkampf eine Absage erteilt. "Ich werde nicht damit aufhören, um Wählerstimmen zu kämpfen", sagte er. (HENRY NICHOLLS)
Nach Kritik an seiner vorzeitigen Abreise bei den Feierlichkeiten zum D-Day-Jahrestag in Frankreich hat der britische Premier Sunak Rücktritts-Gerüchten im Wahlkampf eine Absage erteilt. "Ich werde nicht damit aufhören, um Wählerstimmen zu kämpfen", sagte er. (HENRY NICHOLLS)

Nach Kritik an seiner vorzeitigen Abreise bei den Feierlichkeiten zum D-Day-Jahrestag in Frankreich hat der britische Premier Rishi Sunak Rücktritts-Gerüchten im Wahlkampf eine Absage erteilt. "Ich werde nicht damit aufhören, um Wählerstimmen zu kämpfen. Ich werde nicht damit aufhören, für die Zukunft unseres Landes zu kämpfen", sagte er am Montag. Sunaks Tories wird bei der Parlamentswahl am 4. Juli eine krachende Niederlage vorhergesagt.

Der konservative Regierungschef war auch in den eigenen Reihen in die Kritik geraten, nachdem er am vergangenen Donnerstag nicht wie viele andere Staats- und Regierungschefs an einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie teilgenommen hatte. Stattdessen hatte er ein Fernsehinterview geführt. Sein Herausforderer, der britische Oppositionsführer Keir Starmer, war bei der Veranstaltung zugegen. Sunak entschuldigte sich im Nachhinein für diesen "Fehler".

Zu den Rücktritts-Gerüchten sagte Sunak jetzt, "die Leute reden, was sie reden wollen" und sagte, die Wahl sei noch nicht entschieden. Er habe sich bereits zuvor nach Rückschlägen zurück nach vorne gearbeitet. Der 44-Jährige verwies auf seine Niederlage gegen seine Vorgängerin Liz Truss bei einer internen Parteiabstimmung 2022.

Der Premier hatte den Wahltermin Ende Mai bekanntgegeben, obwohl er dafür bis Ende Januar Zeit gehabt hätte. Das schlechte Abschneiden seiner Partei bei den Kommunalwahlen Anfang Mai hatte den Druck auf Sunak verschärft, der seit Oktober 2022 im Amt ist. Der frühe Wahltermin hatte trotzdem viele in seiner eigenen Partei überrascht.

Sunak, der den Wahltermin im strömenden Regen vor seinem Regierungssitz verkündet hatte, werden weitere Wahlkampfpannen vorgeworfen. So ein Termin in der Nähe des Ortes, an dem die "Titanic" gebaut wurde, woraufhin er mit dem Kapitän eines untergehenden Schiffes verglichen wurde.

Sunaks Kalkül war offenbar, mit dem frühen Wahltermin von positiven Wirtschaftsdaten zu profitieren. Er hatte als Ziel ausgegeben, die historisch hohe Inflation, die Ende 2022 bei über elf Prozent gelegen hatte, binnen eines Jahres zu halbieren. Dies ist ihm gelungen, derzeit liegt die Inflationsrate bei 2,3 Prozent. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass dies mehr mit den Veränderungen in der Weltwirtschaft als mit Sunaks Regierungspolitik zu tun habe.

Die Tories wollten am Dienstag ihr offizielles Wahlprogramm vorstellen. Die Partei, die seit 2010 regiert, wurde in den vergangenen Jahren durch andauernde Grabenkämpfe geschwächt. Seit der Abstimmung 2016 über den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat es fünf verschiedene Premierminister gegeben.

kü/lan