Bushido sorgt für Wirbel bei "Maischberger“ - so reagiert das Netz

Sandra Maischberger wollte in ihrer Sendung über politisch korrekte Sprache diskutieren. Dass das mit Gästen wie Bushido nicht gut gehen konnte, war vorherzusehen. Bei jedem Hauch von Kritik reagierte er gereizt und keilte gleich zurück. Bei den Twitter-Usern kam das gar nicht gut an.

Bushido zoffte sich mit jedem bei “Maischberger” (Bild: ddpimages)
Bushido zoffte sich mit jedem bei “Maischberger” (Bild: ddpimages)

Deutschland ist ein Land, in dem Kinderbücher wie “Pippi Langstrumpf“ umgeschrieben werden, weil dort “Negerkönige“ regieren. Ein Land, in dem Feministinnen für die gegenderte Nationalhymne kämpfen. “Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ war das Thema der Talkshow “Maischberger“ und sorgte für jede Menge Diskussionsstoff unter den Gästen – darunter TV-Moderator Peter Hahne, Anbelle Mandeng, Kabarettist Florian Schroeder und die Feministinnen Teresa Bücker und Marlies Krämer.

Einer mischte die Diskussionsrunde gehörig auf: Rapper Bushido. Er kann das Gerede um gendergerechte Sprache überhaupt nicht verstehen. Er sieht den Sinn nicht, warum es nicht einfach nur “Kanzler“ oder “Kunde“ heißt. “Aber wem schadet es denn, wenn nirgendwo von der Bundeskanzlerin die Rede ist? Wir haben doch seit 16 Jahren eine Frau an der Macht“, wollte er wissen.

Als Rapperin bezeichnet werden, möchte er dagegen nicht. “Wenn man den Spieß umdreht und jetzt sagen würde, zur ausgleichenden Gerechtigkeit verwenden wir nur noch das generische Femininum – wir sprechen nur noch von Journalistinnen, von Lehrerinnen, von Ärztinnen – dann hätten wir die Männer morgen auf den Barrikaden“, erklärt Feministin Teresa Bücker.

Sollten Kinderbücher wirklich umgeschrieben werden?

Gewisse Worte im allgemeinen Sprachgebrauch nicht mehr zu benutzen, ist das eine. Was aber, wenn man es mit Kinderbüchern zu tun hat, die vor langer Zeit geschrieben wurden? Ist es richtig, “Pippi Langstrumpf“ zu überarbeiten? Aus Astrid Lindgrens “Negerkönig“ wurde ein “Südseekönig“, bei Jim Knopf durften die “Negerlein“ allerdings bleiben.

“Würden Sie das Ihren Kindern so vorlesen?“ fragte Maischberger Bushido. “Ich würde es vorlesen“, antwortete er. “Wenn ich das vorlese, ist das Wort ‘Negerkönig’ glaub ich das letzte, was sie sich aus der Geschichte herausziehen. Es sei denn, ich stoße sie mit der Nase drauf”, fügte er hinzu.

Dass ausgerechnet Bushido, der selbst mit Textzeilen wie “Ich schieß’ auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz“ für Aufsehen sorgte, in der Sendung von Moral sprach, überrascht dann doch.

Bushido kritisierte Kollegah und Farid Bang (Bild: ddpimages)
Bushido kritisierte Kollegah und Farid Bang (Bild: ddpimages)

“Es gibt Dinge, die dürfen nicht so gesagt werden, dass andere sich verletzt, beleidigt oder angegriffen fühlen“, urteilte Bushido über Kollegah und Farid Bang, denn die haben seiner Meinung nach “die Moralgrenze überschritten“, als sie von “Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ sprachen und dafür den Echo bekamen.

Bei “Maischberger” diskutierte man über Rassismus in der Alltagssprache (Bild: ddpimages)
Bei “Maischberger” diskutierte man über Rassismus in der Alltagssprache (Bild: ddpimages)

“Ich bin nie ein Antisemit gewesen”

Dafür kritisierte der Rapper die Plattenfirmen und sagte, dass man den beiden Künstlern “auf gar keinen Fall eine Bühne hätte bieten dürfen“. Trotzdem solle man den Vorfall nicht überbewerten. Es sei eben eine Provokation, mehr aber auch nicht. Über sich selbst sagte Bushido: “Ich bin nie Antisemit gewesen.“ Was er mache, sei “eine extreme Form von Kunst, genauso wie es eine extreme Form von Sex ist, Schmerz zu ertragen.“

Ebenso wenig sei er ein Frauenfeind, weil er Begriffe wie “Nutte“ oder “Fotze“ verwende. Seine Erklärung: “Menschen, die mit so einer Musik groß geworden sind, wissen, wie man das zu nehmen hat.“ Peter Hahne findet die Texte des Berliners jedoch “entsetzlich“. “Jetzt fischen Sie mal nicht im Trüben, ohne Witz. Schreiben Sie mal vier Reime, dreisilbig, und dann können wir weiterreden“, fauchte Bushido.

“Ihr versteht doch alle eh keinen Rap hier. Herr Hahne, Sie etwa?“, verteidigte er sich und erklärte: “Sie können nicht von Dingen sprechen, von denen sie keine Ahnung haben. Wir beide können uns ja auch nicht über Quantenphysik unterhalten.“

Nach der Sendung bedankte sich Bushido mit “Danke, Herrin Maischberger“ bei Frau Maischberger:

Zu Bushidos Auftritt gab es jede Menge Reaktionen im Netz und nur die wenigsten fielen positiv aus: