Bushido sorgt für Wirbel bei "Maischberger“ - so reagiert das Netz
Sandra Maischberger wollte in ihrer Sendung über politisch korrekte Sprache diskutieren. Dass das mit Gästen wie Bushido nicht gut gehen konnte, war vorherzusehen. Bei jedem Hauch von Kritik reagierte er gereizt und keilte gleich zurück. Bei den Twitter-Usern kam das gar nicht gut an.
Deutschland ist ein Land, in dem Kinderbücher wie “Pippi Langstrumpf“ umgeschrieben werden, weil dort “Negerkönige“ regieren. Ein Land, in dem Feministinnen für die gegenderte Nationalhymne kämpfen. “Man wird ja wohl noch sagen dürfen“ war das Thema der Talkshow “Maischberger“ und sorgte für jede Menge Diskussionsstoff unter den Gästen – darunter TV-Moderator Peter Hahne, Anbelle Mandeng, Kabarettist Florian Schroeder und die Feministinnen Teresa Bücker und Marlies Krämer.
“Bushido möchte nicht als Rapperin bezeichnet werden.”@fraeulein_tessa über den schmalen Grat bei der sprachlichen Geschlechtergleichheit.#Gender #generischesMaskulinum #Sprache #politicalcorrectness#maischberger @DasErste pic.twitter.com/wOV8NJeokH
— Maischberger (@maischberger) 2. Mai 2018
Einer mischte die Diskussionsrunde gehörig auf: Rapper Bushido. Er kann das Gerede um gendergerechte Sprache überhaupt nicht verstehen. Er sieht den Sinn nicht, warum es nicht einfach nur “Kanzler“ oder “Kunde“ heißt. “Aber wem schadet es denn, wenn nirgendwo von der Bundeskanzlerin die Rede ist? Wir haben doch seit 16 Jahren eine Frau an der Macht“, wollte er wissen.
Als Rapperin bezeichnet werden, möchte er dagegen nicht. “Wenn man den Spieß umdreht und jetzt sagen würde, zur ausgleichenden Gerechtigkeit verwenden wir nur noch das generische Femininum – wir sprechen nur noch von Journalistinnen, von Lehrerinnen, von Ärztinnen – dann hätten wir die Männer morgen auf den Barrikaden“, erklärt Feministin Teresa Bücker.
Sollten Kinderbücher wirklich umgeschrieben werden?
Gewisse Worte im allgemeinen Sprachgebrauch nicht mehr zu benutzen, ist das eine. Was aber, wenn man es mit Kinderbüchern zu tun hat, die vor langer Zeit geschrieben wurden? Ist es richtig, “Pippi Langstrumpf“ zu überarbeiten? Aus Astrid Lindgrens “Negerkönig“ wurde ein “Südseekönig“, bei Jim Knopf durften die “Negerlein“ allerdings bleiben.
“Würden Sie das Ihren Kindern so vorlesen?“ fragte Maischberger Bushido. “Ich würde es vorlesen“, antwortete er. “Wenn ich das vorlese, ist das Wort ‘Negerkönig’ glaub ich das letzte, was sie sich aus der Geschichte herausziehen. Es sei denn, ich stoße sie mit der Nase drauf”, fügte er hinzu.
“Definitiv die moralische Grenze überschritten!”
Warum @bushido die #Antisemitismus-Vorwürfe gegen #Kollegah und #FaridBang trotzdem übertrieben findet. #Echo #maischberger @DasErste pic.twitter.com/ggPCRbjkao— Maischberger (@maischberger) 2. Mai 2018
Dass ausgerechnet Bushido, der selbst mit Textzeilen wie “Ich schieß’ auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz“ für Aufsehen sorgte, in der Sendung von Moral sprach, überrascht dann doch.
“Es gibt Dinge, die dürfen nicht so gesagt werden, dass andere sich verletzt, beleidigt oder angegriffen fühlen“, urteilte Bushido über Kollegah und Farid Bang, denn die haben seiner Meinung nach “die Moralgrenze überschritten“, als sie von “Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ sprachen und dafür den Echo bekamen.
“Ich bin nie ein Antisemit gewesen”
Dafür kritisierte der Rapper die Plattenfirmen und sagte, dass man den beiden Künstlern “auf gar keinen Fall eine Bühne hätte bieten dürfen“. Trotzdem solle man den Vorfall nicht überbewerten. Es sei eben eine Provokation, mehr aber auch nicht. Über sich selbst sagte Bushido: “Ich bin nie Antisemit gewesen.“ Was er mache, sei “eine extreme Form von Kunst, genauso wie es eine extreme Form von Sex ist, Schmerz zu ertragen.“
Ebenso wenig sei er ein Frauenfeind, weil er Begriffe wie “Nutte“ oder “Fotze“ verwende. Seine Erklärung: “Menschen, die mit so einer Musik groß geworden sind, wissen, wie man das zu nehmen hat.“ Peter Hahne findet die Texte des Berliners jedoch “entsetzlich“. “Jetzt fischen Sie mal nicht im Trüben, ohne Witz. Schreiben Sie mal vier Reime, dreisilbig, und dann können wir weiterreden“, fauchte Bushido.
“Ihr versteht doch alle eh keinen Rap hier. Herr Hahne, Sie etwa?“, verteidigte er sich und erklärte: “Sie können nicht von Dingen sprechen, von denen sie keine Ahnung haben. Wir beide können uns ja auch nicht über Quantenphysik unterhalten.“
Nach der Sendung bedankte sich Bushido mit “Danke, Herrin Maischberger“ bei Frau Maischberger:
Danke, Herrin Maischberger ✌
— Bushido (@bushido) 2. Mai 2018
Zu Bushidos Auftritt gab es jede Menge Reaktionen im Netz und nur die wenigsten fielen positiv aus:
#Maischberger an, Bushido sehen, Maischberger aus.
— Ali Utlu (@AliCologne) 2. Mai 2018
Bushido jetzt salonfähig dank @DasErste. Und jetzt kommt mir nicht mit “Die AfD darf auch in Talkshows”. Die werden immerhin gewählt und sind somit demokr. legitimiert. Welche gesellschaftliche Bedeutung hat der Mist, den der Typ produziert? #Maischberger #Bushido https://t.co/kKpF7EKytu
— Karim Dabbouz (@eykarim) 2. Mai 2018
Wenn die Gäste bei #Maischberger so dermaßen bekloppt sind
dass sogar Bushido normal wirkt
— Tschaka (@Tschonka) 2. Mai 2018
Wieso sitzt der Prolet #Bushido mit meinen Gebühren finanziert bei #Maischberger und redet gequirrlte Scheiße? @zdf
— Markus Kuen (@creation_2011) 2. Mai 2018
Man hätte zu dem Thema auch mal Sprachwissenschaftler*innen einladen können. Stattdessen sitzt da Bushido, der ne Flappe zieht, als müsste er nachsitzen. Ich geh ins Bett, Leute. #Maischberger
— Verena Minow (@allo_morph) 2. Mai 2018
Fazit zu #maischberger heut:
Also „#Neger“ ist nicht in Ordnung.
Aber bei der vulgären frauenverachtenden Fekalsprache vom Bushido drücken wir maln Auge zu!
— MeineStimme (@meine_Stimme) 2. Mai 2018
#Maischberger Bushido sagte er verdiene Millionen mit seinen Texten. Einen Teil sollte er seinen ” Fans” geben damit sie in Behandlung kommen.
— T R (@Elefanto777) 2. Mai 2018
Ooh #Bushido du weinerlicher Waschlappen,…egal ob deine Musik frauenverachtend, homophob oder antisemitisch ist, in erster Linie ist sie kacke #Maischberger
— Marcus (@Mar_hey_069) 2. Mai 2018
Du meine Güte, was ist dieser #Bushido für ein dummes, arrogantes …,, na ja, ihr wißt schon. #maischberger
— ElisaBeth (@LisaKlaster) 2. Mai 2018
Bushido ist ein Paradebeispiel dafür, dass man nichts zwischen den Ohren haben muss um reich zu werden. #Maischberger
— Sirius Java (@Sirius_Java) 2. Mai 2018
#Bushido spricht bei @Maischberger über Diskriminierung. Ausgerechnet einer, der Frauen in seinen Texten als „Huren“ beschimpft und AfD wählt – „einfach so, Alter!“ Aus dem #Echo-Skandal nichts gelernt?
— Judith Görs (@JudithGoers) 2. Mai 2018
#maischberger Zwei Äußerungen von Karl Lagerfeld, die mir gefallen #bushido pic.twitter.com/AP9OzHhTSc
— Edgar Wolf (@edgar_wol) 2. Mai 2018
Jemand der sich vertraglich einem arabischen Mafiaclan verschreibt, erhält Integrationspreise, und auch ansonsten ist seine Meinung so wertvoll, dass das deutsche Staatsfernsehen ihn in eine Talkrunde einlädt.#maischberger
https://t.co/R3G65oPhhO via @focusonline— HeinrichKrug (@Heinrich_Krug) 3. Mai 2018
Als ob Hahne nicht schon ausreichen würde…dann auch noch Bushido.
Kann man das Diskussionsniveau noch tiefer sinken lassen?#Maischberger— Sonja Tauber ★✊ (@SonnyTauber) 2. Mai 2018
Maischberger fragt #Bushido ob #Kollegah und #FaridBang #Antisemitismus verbreiten. Das ist der Typ mit der Landkarte, wo #Israel ausradiert ist. Keine Pointe
— Maximilian Pichl (@MXPichl) 2. Mai 2018
Bushido und Peter Hahne als Ghettobrüder bei #Maischberger. Dass wir das nochmal erleben dürfen! Danke, danke, danke. @fraeulein_tessa und @Schroeder_Live
— Zentrum für Politische Schönheit (@politicalbeauty) 2. Mai 2018
#Maischberger Wenn Bushido ” Kunst” macht, dann ist mein Morgenschiss wertvoller als ein Picasso.
— T R (@Elefanto777) 2. Mai 2018