Draculas Schloss steht zum Verkauf

Schloss Bran, auch bekannt als Schloss Dracula. (Bild: ddp)

Sie träumen schon lange davon, Burgbesitzer zu werden? Diesen Traum können Sie sich jetzt erfüllen. Und nicht mit irgendeiner Burg, sondern der Festung, in der Graf Dracula einst gelebt haben soll.

Das klingt doch wunderbar: Ein historisches Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, mit Türmchen und Zinnen, erbaut auf einem 30 Meter hohen Felsen. Es liegt malerisch in einer Hügellandschaft. Die nächste Ortschaft ist 30 Kilometer entfernt und so erwartet den zukünftigen Burgherren ein ruhiges Leben auf dem Land. Zumindest, wenn er sich entschließt, sein Gut nicht weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Denn momentan wird die Festung jährlich von 560.000 Menschen besichtigt. Der Grund: Das mittelalterliche Ensemble ist bekannt als „Burg Dracula“.

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Dabei ist nicht wirklich klar, warum das Gebäude dieses Image besitzt. Eigentlich heißt es Schloss Bran oder auch Törzburg. Es gibt jedoch keine Beweise dafür, dass Vlad Tepes, die historische Person, auf der die Legende um Dracula beruht, diesen Ort je besucht hat. Tepes trug den Beinamen „Draculea“, was so viel wie „Sohn des Drachen“ bedeutet. Er inspirierte den irischen Romanautor Bram Stoker zu seiner Figur Dracula. So wie das Zuhause des blutgierigen Fürsten in Stokers Buch beschrieben ist, erinnert es stark an Schloss Bran.

Sitz der Habsburger

Mehrere englischsprachige Medien berichteten, dass Schloss Bran derzeit zum Verkauf steht. Als Makler wurde die New Yorker Immobilienfirma Herzfeld and Rubin beauftragt, die aber keinen Preis offiziell bestätigen will. „Wenn uns jemand ein vernünftiges Gebot macht, schauen wir uns an, wer er ist und was er vorhat“, sagte Mark Meyer, ein Vertreter der Firma, der International Business Times.

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Seit 2005 ist Schloss Bran wieder im Besitz der Familie Habsburg. Als die Kommunisten 1947 die Macht in Rumänien übernahmen, wurden die adligen Eigentümer gezwungen ins Exil zu gehen. Ihre Ländereien gingen in den Besitz des Staates über und Schloss Bran wurde 1956 in ein mittelalterliches Museum verwandelt. Heute sind es drei Habsburg-Geschwister, die sich um das Schloss kümmern. Sie sind jedoch schon über 70 und wollen sich nicht weiter um die Immobilie kümmern.

Wichtige Touristenattraktion

Das Schloss zählt zu den meistbesuchten Touristenattraktionen des Landes. Doch der Immobilienfirma Herzfeld and Rubin schwebt Größeres vor: „Wir wollen einen Schritt weiter gehen“, sagt Mark Meyer, „es soll ein Ort werden, an dem die Leute zwei oder drei Tage verbringen.“ Auf dem Gelände gebe es genug Platz, um ein Hotel zu bauen. „Wir planen ein Lichtspiel über Dracula und die gesamte Geschichte des Ortes“, sagt der Makler. Ein Dracula-Vergnügungspark solle es aber nicht werden. „Wir brauchen keine Männer, die in Kostümen herumlaufen. Der Ort spricht für sich selbst.“

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