So drückte sich Donald Trump vor dem Dienst im Vietnamkrieg

Donald Trump lässt gerade US-Truppen aus Syrien abziehen. Schon in den 60ern war er kriegsscheu. (Bild: Getty Images)
Donald Trump lässt gerade US-Truppen aus Syrien abziehen. Schon in den 60ern war er kriegsscheu. (Bild: Getty Images)

Schon länger ist bekannt, dass Donald Trump aufgrund eines medizinischen Attestes nicht zum Einsatz in den Vietnamkrieg verpflichtet wurde. Die Diagnose lautete: Fersensporn. Doch nun wurden weitere Hintergründe bekannt – und lassen Trump in einem schlechten Licht dastehen.

Die “New York Times” hat offenbar jenen Arzt ausfindig gemacht, der Donald Trump im Jahr 1968 das Attest ausstellte, das ihn vor einem Einsatz im Vietnamkrieg bewahrte. Es soll sich dabei um den 2007 verstorbenen Podologen Larry Braunstein handeln. Seine Töchter Elysa Braunstein und Sharon Kessel bestätigten nun gegenüber der Zeitung, dass es sich bei dem Attest um einen Gefallen gehandelt habe.

Trump hatte keinen Fersensporn

Laut seinen Töchtern soll Larry Braunstein zu seinen Lebzeiten oft davon gesprochen haben, Trump Ende der 60er-Jahre “ausgeholfen” zu haben. Elysa Braunstein zufolge habe ihr Vater angedeutet, dass Trump in Wahrheit keine gesundheitlichen Probleme mit seinem Fuß gehabt habe. Ob ihr Vater Trump tatsächlich behandelt habe oder nicht, wisse sie allerdings nicht. Laut “New York Times” existieren keine Dokumente, die die Aussagen der beiden Braunstein-Töchter bestätigen.

Ein Bordschütze, auch Doorgunner genannt, im Jahr 1969 in der Nähe von Xuan Loc, Vietnam. (Bild: Getty Images)
Ein Bordschütze, auch Doorgunner genannt, im Jahr 1969 in der Nähe von Xuan Loc, Vietnam. (Bild: Getty Images)

Braunstein betrieb im Herbst 1968 eine Podologiepraxis im New Yorker Stadtteil Queens. Die Räumlichkeiten hatte er von Fred C. Trump, dem Vater von Donald Trump, gemietet. Bei dem Attest soll laut Braunsteins Töchtern noch ein weiterer Arzt namens Manny Weinstein eine Rolle gespielt haben, welche genau, ist allerdings ungewiss.

Donald Trump hatte während des Präsidentschaftswahlkampfes betont, dass er sich nicht mehr daran erinnern könne, wer ihn damals behandelt und das Attest zur Freistellung vom Militärdienst ausgestellt habe. Trump reagierte damals auf einen Bericht der “New York Times”, die aufgedeckt hatte, dass Trump nicht, wie zuvor behauptet, eine hohe Nummer in der Draft Lottery hatte. Dabei handelte es sich um eine Art Losverfahren, mit dem bestimmt wurde, welche jungen Männer für den Kriegsdienst eingezogen werden. Stattdessen deckte die Zeitung auf, dass er bereits ein Jahr vor Beginn der Draft Lottery im Dezember 1969 freigestellt worden war. Wie nun herauskam, möglicherweise durch ein Gefälligkeitsattest.

Das Gebäude, in dem Larry Braunstein einst seine Praxis unterhielt, befand sich bis zum Jahr 2004 im Besitz der Familie Trump.