Die dunkle Seite von "Barbenheimer": Das sind die Heimkino-Highlights der Woche

Cillian Murphy (Mitte) ist die perfekte Besetzung für den theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer, der als "Vater der Atombombe" in die Geschichte einging. (Bild: Melinda Sue Gordon/Universal Pictures)
Cillian Murphy (Mitte) ist die perfekte Besetzung für den theoretischen Physiker J. Robert Oppenheimer, der als "Vater der Atombombe" in die Geschichte einging. (Bild: Melinda Sue Gordon/Universal Pictures)

"Oppenheimer", "Blue Beetle" und "Mein fabelhaftes Verbrechen": Das sind die DVDs und Blu-rays der Woche.

Oppenheimer? Vor zwei Jahren hätte man bei einer Umfrage wahrscheinlich noch in manche ratlose Gesichter geblickt, und so ehrlich muss man auch sein: Robert Oppenheimer war nie ein Einstein, ein von Braun oder ein Hawking. Doch gilt der 1967 verstorbene Physiker als der "Vater der Atombombe". Christopher Nolan ("Inception", "Tenet") hat einen Film über sein Leben gedreht: "Oppenheimer" erschien zeitglich wie Greta Gerwings "Barbie" in den Kinos. Gemeinsam lösten die grundverschiedenen Filme einen Kino-Hype aus, der unter dem Namen "Barbenheimer" zum Internet-Phänomen wurde. Nun erscheint "Oppenheimer" ebenso wie die DC-Comic-Verfilmung "Blue Beetle" und "Mein fabelhaftes Verbrechen", die Verfilmung eines knapp 100 Jahre alten Theaterstücks, auf DVD und Blu-ray.

Christopher Nolan liefert mit seinem zwölften Spielfilm, dem als Psychothriller erzählten Biopic "Oppenheimer", einen weiteren Beweis dafür, dass Anspruch und Blockbuster-Kino kein Widerspruch sein müssen. (Bild: Universal Pictures)
Christopher Nolan liefert mit seinem zwölften Spielfilm, dem als Psychothriller erzählten Biopic "Oppenheimer", einen weiteren Beweis dafür, dass Anspruch und Blockbuster-Kino kein Widerspruch sein müssen. (Bild: Universal Pictures)

"Oppenheimer" (VÖ: 22. November)

Christopher Nolans exzellentes Psychothriller-Epos "Oppenheimer" erzählt die Lebensgeschichte des theoretischen Physikers Julius Robert Oppenheimer (Cillian Murphy), der in den 1940er-Jahren das Manhattan-Projekt leitete - das geheime Atombomben-Programm der USA. Die vermeintliche Wunderwaffe sollte den Zweiten Weltkrieg zugunsten der Alliierten entscheiden. Oppenheimers Erfolg als "Vater der Atombombe" wurde zu seinem größten Fluch: Als der geniale Wissenschaftler sah, was seine wegweisende Forschung in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki anrichtete, sprach er sich gegen weitere Einsätze und ein nukleares Wettrüsten aus. Der dreistündige 100-Millionen-Dollar-Film stützt sich vor allem auf die Oppenheimer-Biografie "American Prometheus" von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Mit Matt Damon, Emily Blunt, Robert Downey Jr., Rami Malek, Kenneth Branagh und Florence Pugh in den Nebenrollen ist der Film hochgradig besetzt. Die Mühe lohnte sich: Weltweite Einnahmen von mehr als 947 Millionen US-Dollar machten den Film zum erfolgreichsten Biopic aller Zeiten.

Preis DVD: circa 15 Euro

US, 2023, Regie: Christopher Nolan, Laufzeit: 173 Minuten

Xolo Maridueña wurde dank "Cobra Kai" zuletzt schon einem breiteren Publikum bekannt, nun spielt er die Hauptrolle in der neuen DC-Comic-Verfilmung "Blue Beetle". (Bild: 2022 Warner Bros. Entertainment Inc./Hopper Stone/SMPSP)
Xolo Maridueña wurde dank "Cobra Kai" zuletzt schon einem breiteren Publikum bekannt, nun spielt er die Hauptrolle in der neuen DC-Comic-Verfilmung "Blue Beetle". (Bild: 2022 Warner Bros. Entertainment Inc./Hopper Stone/SMPSP)

"Blue Beetle" (VÖ: 16. November)

Ein Junge wird von seiner verarmten Mutter zum Markt geschickt, um eine Kuh zu verkaufen. Aber statt Geld bringt er nur ein paar angebliche Zauberbohnen nach Hause. Mancher mag sich an das Märchen "Hans und die Bohnenranke" erinnern. Ganz ähnlich wie diesem Hans geht es auch dem Helden aus "Blue Beetle": Jaime Reyes (Xolo Maridueña, "Cobra Kai") ist ein ganz gewöhnlicher Junge, der seine ganze Familie mit Aushilfsjobs über Wasser hält. Ein Vorstellungsgespräch bei einem großen Konzern verspricht endlich mal etwas mehr Geld und Sicherheit. Doch statt eines Arbeitsvertrags bringt Jaime nur eine alte Hamburgerschachtel mit einem seltsamen blau leuchtenden Käfer mit nach Hause. Der Skarabäus springt Jaime ins Gesicht, schleudert ihn durch die Gegend und setzt sich schließlich an Jamies Wirbelsäule fest. Der Käfer bildet um Jaime herum einen Panzer und, je nach Bedarf, alle möglichen Waffen. Der Skarabäus "schützt seinen Wirt". Doch er ist auch "eine Art Weltvernichtungswaffe", der in "Blue Beetle", dem 15. Spielfilm aus dem DC Universe, ein paar richtig fiese Gestalten hinterherjagen.

Preis DVD: circa 13 Euro

US, 2023, Regie: Angel Manuel Soto, Laufzeit: 122 Minuten

Jaime Reyes ist ein auf den ersten Blick ganz gewöhnlicher junger Mann aus der fiktiven Latino-Stadt Palmera City. In "Blue Beetle" steht ihm ein großes Abenteuer bevor.  (Bild: Warner Bros. Entertainment)
Jaime Reyes ist ein auf den ersten Blick ganz gewöhnlicher junger Mann aus der fiktiven Latino-Stadt Palmera City. In "Blue Beetle" steht ihm ein großes Abenteuer bevor. (Bild: Warner Bros. Entertainment)

"Mein fabelhaftes Verbrechen" (VÖ: 17. November)

1934 bereits unterhielt der Autor Georges Berr sein Publikum mit der Kriminalkomödie "Mon Crime" ("Mein Verbrechen"), eine Perle des französischen Theaters. François Ozon hat das Stück nun unter dem Titel "Mein fabelhaftes Verbrechen" verfilmt: Die Geschichte, angesiedelt im Paris der 1930er-Jahre, beginnt mit dem Mord an einem einflussreichen Filmproduzenten. Die erfolglose Schauspielerin Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) war die letzte Person, die ihn lebend sah, und wittert im Zuge der Ermittlungen ihre Chance. Obwohl sie unschuldig ist, gesteht sie den Mord. Sie spricht vor Gericht von Notwehr, verkauft sich geschickt, erwirkt einen Freispruch und wird zum Star. Plötzlich fliegen ihr die großen Rollenangebote, von denen sie immer träumte, nur so zu. Doch es gibt da ein Problem: Hinter jedem echten Mord steht auch ein echter Mörder. Oder eine Mörderin? Bald schon taucht eine Kollegin auf, eine gewisse Madame Chaumette (Isabelle Huppert), die das "gestohlene" Verbrechen sowie den dazugehörigen fragwürdigen Ruhm für sich beansprucht. Denn, das ist ja eine Erkenntnis in diesem schrägen Film: "So ein Verbrechen kann Wunder bewirken."

Preis DVD: circa 15 Euro

FR, 2023, Regie: François Ozon, Laufzeit: 99 Minuten

Es war doch Notwehr! Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) gesteht in "Mein fabelhaftes Vebrechen" einen Mord, den sie nicht begangen hat, und macht so Karriere. (Bild: Carole Bethuel/Leonine)
Es war doch Notwehr! Madeleine (Nadia Tereszkiewicz) gesteht in "Mein fabelhaftes Vebrechen" einen Mord, den sie nicht begangen hat, und macht so Karriere. (Bild: Carole Bethuel/Leonine)