Durchbruch bei Parkinson-Forschung: 63-Jähriger kann wieder laufen

Ein Forscherteam hat neue Erkenntnisse zur Behandlung der Parkinson-Krankheit entwickelt. Mit Erfolg: Ein Patient kann seine Beine nun wieder bewegen. Eine zentrale Rolle spielen implantierte Elektroden.

Parkinson gilt als unheilbare Erkrankung. Doch nun gibt es offenbar Fortschritte bei der Behandlung der Nervenkrankheit. In Lausanne hat ein französisch-schweizerisches Forscherteam einem Patienten Elektroden in das Rückenmark implantiert. Der 63-jährige Mann konnte danach seine Beine wieder benutzen.

Die Elektroden seien in dem Bereich des Rückenmarks platziert worden, der die Beine steuert, erklärt Jocelyne Bloch, Professorin für Neurochirurgie am Universitätsspital Lausanne (CHUV). "Dafür mussten wir sie sehr genau positionieren, um jeden der Beinmuskeln symmetrisch zu aktivieren. Dann haben wir diese Elektroden mit einem Stimulator oder einer Art Schrittmacher verbunden, der von außen programmiert werden kann. Es liegt also alles unter der Haut."

Prof. Gregoire Courtine, der als Neurowissenschaftler an der Eidgenössischen Polytechnischen Schule Lausanne arbeitet, sagt, dass man in den vergangenen 20 Jahren daran gearbeitet habe, "äußerst präzise Protokolle" für die Rückenmarkstimulation zu entwickeln. "Und irgendwann haben wir uns gefragt, ob man nicht letztlich die gleichen Konzepte anwenden könnte, um die Gehstörungen wegen der Parkinson-Krankheit zu verbessern. "Letztlich haben wir ein intaktes Rückenmark, das keine Informationen mehr vom Gehirn erhält."

Die Parkinson-Krankheit betrifft überwiegend Männer, meist im Alter über 50 Jahren. Die drei größten Symptome sind Muskelzittern, Bewegungsarmut und Muskelstarre.

Marc, der seit 25 Jahren an Parkinson leidet, sagt, dass er nun unabhängig sei, er könne nun in den Supermarkt gehen. "Ich führe wieder ein normales Leben. Ich bin nach Brasilien gereist. Ich konnte spazieren gehen."

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