Staffel-Frust bei Lückenkemper: "Bringt Unruhe"
Bei den Männer-Staffeln sprangen zum Abschluss der Leichtathletik-EM überraschend zwei Bronzemedaillen heraus - die deutsche Sprint-Staffel um Gina Lückenkemper hat in Rom dagegen ihren Titel verloren und auch die erhoffte Medaille verpasst.
Sophia Junk (Rhein-Wied), Nele Jaworski (Wolfsburg), Lückenkemper (Berlin) und Rebekka Haase (Wetzlar) kamen über 4x100 m in 42,61 Sekunden als Fünfte ins Ziel - durch eine anschließende Disqualifikation der Schweiz rückten sie noch um einen Rang vor.
Lückenkemper missglückt Wechsel
Das weibliche DLV-Quartett hatte beim Triumph 2022 einen von sieben deutschen Titeln in München geholt. Damals waren neben Lückenkemper und Haase noch Alexandra Burghardt (Burghausen) und Lisa Mayer (Wetzlar) dabei gewesen. Während die angeschlagene Burghardt in Rom gar nicht vertreten war, fiel Mayer kurzfristig aus.
Deutschlands beste Sprinterin Lückenkemper, die vor zwei Jahren in München noch über zwei Goldmedaillen jubeln durfte, war auch im Einzel über die 100 m nur auf Rang fünf gelaufen. Auch in der Staffel konnte Lückenkemper ihre Klasse nicht ganz ausspielen.
Der Wechsel von Jaworski auf die Einzel-Europameisterin von München lief nicht ganz glatt - wie Lückenkemper auf SPORT1-Nachfrage auch offen einräumte.
„Sowas bringt immer Unruhe“
„Die Mädels vorne haben einen guten Job gemacht. Dann bin ich bei meinem Wechsel mit Nele - die das Rennen ihres Lebens gemacht hat - zu spät losgelaufen, da haben wir etwas liegen gelassen. Ob es sonst für eine Medaille gereicht hätte, weiß man nicht“, sagte Lückenkemper: „Insgesamt war es kein schlechtes Rennen, wir haben uns nicht kampflos ergeben. Es war heute aber auch eine sehr herausfordernde Nummer. Wir wollten eigentlich in einer anderen Formation laufen, dann ist Nele eingesprungen. Sowas bringt immer etwas Unruhe in eine Staffel, das darf man nicht unterschätzen.“
Gold ging in 41,91 Sekunden an Großbritannien mit Dina Asher-Smith, die am vergangenen Wochenende Lückenkempers Titel in der Königsdisziplin erobert hatte. Silber gewann Frankreich (42,15) vor den Niederlanden (42,46).
Besser lief es danach für die deutschen 100-Meter-Männer: Kevin Kranz (Wetzlar), Owen Ansah (Hamburg), Deniz Almas (Wolfsburg) und Lucas Ansah-Peprah (Hamburg) mussten sich nach 38,52 Sekunden nur den Europameistern aus Italien um Einzel-Europameister und Olympiasieger Marcell Jacobs (37,82) und den Niederländern (38,46) geschlagen geben.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)