Er stahl eine goldene Toilette: Dieb bekennt sich schuldig

18-karätig und voll funktionsfähig

"America", eine voll funktionsfähige Toilette aus massivem Gold, geschaffen vom Künstler Maurizio Cattelan, wurde aus Blenheim Palace in Woodstock, England, gestohlen. (Foto: Leon Neal/Getty Images)
"America", eine voll funktionsfähige Toilette aus massivem Gold, geschaffen vom Künstler Maurizio Cattelan, wurde aus Blenheim Palace in Woodstock, England, gestohlen. (Foto: Leon Neal/Getty Images)

Gut fünf Jahre nach dem Diebstahl einer goldenen Toilette aus einer Kunstausstellung im Blenheim Palace in der englischen Grafschaft Oxfordshire hat sich ein Mann schuldig bekannt.

Vier Männer waren im Herbst 2019 in das britische Schloss eingebrochen und hatten dort großen Schaden angerichtet - unter ihnen James S., der damals eine 18-karätige, voll funktionsfähige Toilette stahl, die Teil einer Ausstellung war. Nun hat er sich laut einem Bericht des Guardian schuldig bekannt, aus dem Landhaus in Oxfordshire, in dem Winston Churchill geboren wurde, die 4,8 Millionen Pfund (rund 5,6 Millionen Euro) teure Goldtoilette gestohlen zu haben. Der spätere Premierminister Churchill kam hier am 30. November 1874 zur Welt.

Voll funktionsfähige Toilette aus 18-karätigem Gold

James S., 39, aus Wellingborough, Northamptonshire, bekannte sich vor dem Crown Court in Oxford des Einbruchs, der Umwandlung oder des Transfers kriminellen Eigentums und der Verschwörung schuldig.

Das Werk "America" des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan, eine voll funktionsfähige Toilette aus 18-karätigem Gold, war zum Zeitpunkt des Diebstahls mit einem Rohr angechlossen. Besucher der Ausstellung konnten damals ein dreiminütiges Zeitfenster buchen, um das Luxusklo zu benutzen. Nach dem Diebstahl wurde das Schloss, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, überschwemmt.

Goldene Toilette: Künstler reagierte entsetzt auf Diebstahl

Der Künstler selbst reagierte entsetzt auf den Diebstahl im Jahr 2019: "Wer ist so dumm, dass er eine Toilette klauen würde?", kommentierte er damals. Zuvor hatte der Gründer der Blenheim Art Foundation Edward Spencer-Churchill erklärt, das Klo nicht bewachen lassen zu wollen: "Die Toilette ist voll angeschlossen, also wäre sie nicht leicht zu stehlen. Außerdem wüssten die Diebe ja nicht, wer sie zuletzt benutzt hat – und was diese Person gegessen hat", wurde er zitiert.

James S. erschien vor Gericht per Videoschaltung aus dem Gefängnis Five Wells, wo er bereits eine 17-jährige Haftstrafe wegen zahlreicher Diebstähle verbüßt. Zu seinem Diebesgut gehören unter anderem Traktoren im Wert von 400.000 Pfund (rund 470.000 Euro) und wertvolle Trophäen aus dem National Horse Racing Museum in Newmarket.

Neben James S. mussten sich auch Michael J., Fred D. und Bora G. wegen des Einbruchs in Oxford vor Gericht verantworten. Die drei plädierten jedoch auf nicht schuldig. Michael J., 38, aus Oxford, ist wegen Einbruchs angeklagt. Frederick D. aus Berkshire und Bora G., 40, aus West London, sind beide der Verschwörung zur Übertragung kriminellen Eigentums angeklagt. Der Prozess gegen die Männer ist für den 24. Februar 2025 angesetzt.