Ermittlungen in Köln: Falsche Polizisten tricksen Senioren aus

Die Täter sind mit gefälschten Ausweisen unterwegs.

Die Masche ist zwar altbekannt, dennoch machen Trickdiebe zurzeit als „falsche Polizisten“ wieder reiche Beute in Köln. Gleich zweimal hatten sie damit in den vergangenen sieben Tagen Erfolg. Im vorerst letzten Fall erbeuteten sie vorigen Donnerstag Gold im Wert von 70.000 Euro in einer Wohnung in Sülz. Wie die Polizei jetzt mitteilte, hatte ein 82-jähriger Mann in der Nonnenwerthstraße gegen 15 Uhr einen Anruf erhalten. „Es meldete sich ein Mann und sagte, er sei Kriminalpolizist“, berichtete Behördensprecher Lutz Flaßnöcker. Der Anrufer behauptete, wenige Stunden zuvor sei in der Wohnung des 82-Jährigen eingebrochen worden. Die Täter habe man bereits festgenommen, nun kämen aber gleich zwei Kriminalbeamte vorbei, um die Spuren am Tatort zu sichern. Kurz darauf, noch während des Telefonats, klingelten tatsächlich zwei Männer an der Tür. Sie zeigten dem Rentner ihren vermeintlichen Dienstausweis und betraten die Wohnung. Unterdessen forderte der Anrufer den 82-Jährigen auf, bloß nicht aufzulegen – ein perfider Trick, um das Opfer einerseits mit dem Gespräch abzulenken, und um andererseits zu verhindern, dass es misstrauisch werden, auflegen und die Polizei anrufen könnte, um sich nach der Echtheit des Einsatzes zu erkundigen. Einer der angeblichen Polizisten in der Wohnung fragte den Rentner, wo er seine Wertgegenstände aufbewahre. „Sein Komplize bewegte sich währenddessen unbeobachtet in der Wohnung“ , berichtete Flaßnöcker. Ohne dass der 82-Jährige es merkte, steckte der Täter Goldbarren ein sowie mehrere Dutzend Münzen aus Massivgold. Anschließend verließen die Betrüger die Wohnung. Diebstahl erst Tage später bemerkt Verdachte schöpfte der Rentner erst zwei Tage später. Am Samstag wandte er sich an die Polizei. Doch die konnte nicht viel mehr tun, als eine Personenbeschreibung der Täter aufzunehmen und eine Öffentlichkeitsfahndung zu starten. Demnach sind die beiden Täter etwa 40 Jahre alt, sprachen Hochdeutsch und waren leger gekleidet. Einer ist etwa 1,70 Meter groß und untersetzt, hat kurzes, lichtes, dunkleblondes Haar. Der andere ist etwas größer, schlank und hat volles dunkles Haar. Bei dem Ausweis, den die Männer ihrem Opfer präsentierten, handele es sich um einen täuschend echten Dienstausweis, sagte Flaßnöcker. Vorige Dienstag hatten zwei Betrüger mit derselben Masche bei einem 84-Jährigen in Ehrenfeld Erfolg. Sie entkamen mit mehreren tausend Euro Bargeld, die der Rentner auf ihre Aufforderung hin bei seiner Bank abgehoben hatte – angeblich, um die Scheine „kriminaltechnisch“ untersuchen zu lassen, wie die Betrüger ihm weismachten. Ihre vorzugsweise betagten Opfer wählen die Täter aus dem Telefonbuch aus. Dabei haben sie es auf altmodisch klingende Namen abgesehen. Deutlich brutaler gingen vor drei Wochen zwei Männer in Buchheim vor: Sie gaben sich einer Mieterin gegenüber mit gefälschten Ausweisen als Zivilpolizisten aus, bedrohten die 56-Jährige in der Wohnung plötzlich mit einer Pistole, und flüchteten mit Geld und zwei Computern. Die Polizei stellt klar, dass echte Ermittler am Telefon grundsätzlich nicht nach Wertgegenständen in der Wohnung fragen und schon gar nicht anbieten, sie abzuholen oder aufzubewahren. Wer angeblichen Polizisten nicht traut, sollte die 110 wählen, um sich zu vergewissern, dass er es mit echten Beamten zu tun...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta