Favoriten aus Kroatien und Ukraine überstehen erstes ESC-Halbfinale

Kroatiens Sänger Baby Lasagna hat beim Eurovision Song Contest (ESC) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt: Der mit "Rim Tim Dagi Tin" in den Wettbüros als Favorit gehandelte Sänger zog im ersten Halbfinale in das Finale ein. (Jessica Gow/TT)
Kroatiens Sänger Baby Lasagna hat beim Eurovision Song Contest (ESC) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt: Der mit "Rim Tim Dagi Tin" in den Wettbüros als Favorit gehandelte Sänger zog im ersten Halbfinale in das Finale ein. (Jessica Gow/TT)

Kroatiens Sänger Baby Lasagna hat beim Eurovision Song Contest (ESC) ein erstes Ausrufezeichen gesetzt: Der mit "Rim Tim Dagi Tin" in den Wettbüros als Favorit gehandelte Sänger legte im ersten Halbfinale des ESC Dienstagabend im schwedischen Malmö einen starken Auftritt hin und zog wie erwartet in das Finale am Samstag ein. Deutschlands Starter Isaak durfte im Halbfinale sein Lied präsentieren und zeigte dabei eine starke Bühnenshow, was seine Wettquoten besserte.

Trotz der zuletzt enttäuschenden Ergebnisse der deutschen Starter nimmt das Interesse in Deutschland an dem Wettbewerb offenkundig zu. Beim Spartensender ONE schauten 680.000 Zuschauer das erste Halbfinale, was eine für den kleinen Sender hohe Einschaltquote von 3,6 Prozent bedeutete.

Laut einer Auswertung des Branchendiensts DWDL waren dies 90.000 Zuschauer mehr als vor einem Jahr. Insbesondere beim jüngeren Publikum kann der ESC demnach punkten, die Einschaltquote erhöhte sich bei den 14- bis 49-Jährigen im Vergleich zum ersten Halbfinale des vergangenen Jahres von 6,3 Prozent im Jahr 2023 auf 7,7 Prozent.

In dem ersten Halbfinale sangen 15 Länder um zehn Plätze für das Finale am Samstag, in einem zweiten Halbfinale werden am Donnerstag die nun noch verbliebenen zehn Finalplätze vergeben. Der Kroate Baby Lasagna konnte sich erst vor einigen Tagen bei den in den vergangenen Jahren beim Siegertipp immer treffsicheren Buchmachern als Favorit an die Spitze setzen.

Mit seinem kraftvollen Liveauftritt in Malmö untermauerte der 28-Jährige seine Ambitionen. Die Wettbüros sehen seine Siegchancen inzwischen bei 36 Prozent, der auf Platz zwei liegende Schweizer Nemo liegt mit 17 Prozent weit dahinter. Nemo tritt im zweiten Halbfinale am Donnerstag an.

Auch das ebenfalls hoch gehandelte ukrainische Duo Alyona Alyona & Jerry Heil zog ins Finale am Samstag ein - dazu außerdem Serbien, Portugal, Slowenien, Litauen, Finnland, Zypern, Irland und Luxemburg. Nicht mehr dabei ist überraschend die polnische Sängerin Luna. Auch Australien, Island, Moldau und Aserbaidschan schieden aus.

Für Deutschland, das in den vergangenen zwei Jahren jeweils auf dem letzten Platz landete, startet der 29 Jahre alte Isaak mit seinem Lied "Always on the Run". Deutschland ist als einer der fünf großen Geldgeber - dazu zählen auch Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien - neben Gastgeber Schweden für das Finale gesetzt. Anders als in früheren Jahren dürfen in diesem Jahr die gesetzten Länder in einem der Halbfinals ihr Lied präsentieren.

Isaak machte das mit einer neuen Bühnenshow mit Einsatz von viel Feuer und Pyrotechnik. In den sozialen Netzwerken wurde international insbesondere die starke Stimme des Ostwestfalen gelobt. In den Wettbüros verbesserte sich Isaak zwischenzeitlich bis auf Platz 19 und damit seine beste Platzierung vor dem ESC-Finale. Siegchancen werden Isaak nicht zugerechnet - die Hoffnungen für Deutschlands Beitrag sind, zumindest nicht wie im Vorjahr Lord of the Lost erneut auf dem letzten Platz zu landen.

Eine Premiere feierte bei der Übertragung des Halbfinales Kommentator Thorsten Schorn. Er löste den in den Ruhestand gewechselten, als ESC-Legende geltenden Peter Urban ab. Schorn behielt bei seinem ersten Einsatz als Kommentator den Stil Urbans bei, die Auftritte mit kleinen humorvollen Spitzen zu begleiten.

Über die Bühnenshow der Slowenin Raiven sagte er etwa: "Das war nicht das Tanztheater Wuppertal, das ist der slowenische Beitrag". Zu dem aus gruselig-düsteren Darstellungen bestehenden Beitrag von Irlands Bambie Thug sagte Schorn: "Man hat ja schon viel erlebt beim ESC - ein Exorzismus ist bis jetzt noch nicht dabei gewesen."

Das ESC-Finale findet am Samstag mit insgesamt 26 Ländern statt. Nach dem Sieg der Schwedin Loreen im vergangenen Jahr darf Schweden den Wettbewerb ausrichten.

ran/cfm