Ewigkeits-Chemikalien PFAS: 5 Gegenstände, die man vermeiden sollte

Ewigkeits-Chemikalien PFAS: 5 Gegenstände, die man vermeiden sollte

Fluorchemikalien (Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, kurz PFAS), auch bekannt als "Ewigkeits-Chemikalien", werden in verschiedenen Industriezweigen, von der Elektronik bis zur Luft- und Raumfahrt, verwendet. Sie sind sehr langlebig und werden in der Natur nicht abgebaut.

Man findet sie jedoch auch in alltäglichen Konsumgütern, was schädliche Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit haben kann.

"PFAS sind künstlich hergestellte Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen, wir müssen sie im Labor herstellen", erklärte Dr. Shelley Liu, außerordentliche Professorin an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai, gegenüber Euronews Health.

"Sie sind nützlich, weil sie wasser-, öl- und schmutzabweisende Eigenschaften haben, sodass man sich vorstellen kann, dass sie in der Industrie und auch in Konsumgütern viel Verwendung finden", fügte sie hinzu.

Diese giftigen Chemikalien können sich auch im Wasser, im Boden und in der Luft befinden, was die Gefährdung des Menschen erhöht.

Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass PFAS fast überall auf der Erde im Regenwasser vorkommen, sie wurden im Leitungswasser und zunehmend auch in Produkten wie Obst und Gemüse gefunden.

"PFAS haben in der Regel eine sehr starke Kohlenstoff-Fluor-Bindung und sind daher sehr schwer abbaubar", sagt Liu.

"Der Körper baut sie nicht ab, und einige dieser PFAS-Chemikalien können jahrelang im Körper verbleiben, vielleicht drei bis fünf Jahre", fügt sie hinzu.

Durch Hautkontakt in den Organismus

Es kann schwierig sein, die Belastung durch diese Chemikalien zu vermeiden, da sie durch die Verwendung von kontaminierten Produkten und Produkten, die diese Chemikalien enthalten, oder sogar durch das Einatmen von kontaminierter Luft entsteht.

Neuere Forschungen haben auch gezeigt, dass diese Chemikalien durch Hautkontakt in den Blutkreislauf gelangen können.

PFAS sind für den Menschen giftig, und zahlreiche Studien bringen sie mit einem erhöhten Krebsrisiko, Hormonstörungen, Fortpflanzungsproblemen und anderen Gesundheitsproblemen in Verbindung.

Liu fügte hinzu, dass eine PFAS-Exposition auch mit einer schwächeren Funktion des Immunsystems, einer verminderten Reaktion auf Impfungen und einem höheren Cholesterinspiegel in Verbindung gebracht wird.

"Nur weil man einer hohen Belastung ausgesetzt ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass man die Krankheit bekommt, aber man könnte ein höheres Risiko haben", sagte sie.

Auch wenn es fast unmöglich ist, diese Stoffe vollständig zu vermeiden, da sie fast überall vorkommen, kann man die damit einhergehende Gefahr verringenrn, indem man bestimmte Alltagsprodukte meidet, die PFAS enthalten können.

Antihaftbeschichtetes Kochgeschirr

Viele antihaftbeschichtete Töpfe und Pfannen sind mit einer Form von PFAS beschichtet, z. B. mit PTFE, das das Anhaften von Lebensmitteln verhindert.

Wenn diese Beschichtungen erhitzt, zerkratzt oder abgenutzt werden, können sie sich zersetzen und PFAS an die zubereiteten Speisen abgeben.

Um die Gefahr zu verringern, sollte man laut Liu Alternativen wie Edelstahl verwenden oder alte antihaftbeschichtete Töpfe regelmäßig austauschen.

Lebensmittelverpackungen

PFAS werden manchmal in Einwegverpackungen für Lebensmittel verwendet, z. B. in Mikrowellen-Popcornbeuteln, Fast-Food-Verpackungen und Pizzakartons, weil sie fett- und ölbeständig sind.

Studien haben ergeben, dass Menschen, die regelmäßig auswärts essen, höhere PFAS-Werte im Blut haben als Menschen, die häufig selbst kochen. Das deutet darauf hin, dass diese Chemikalien von der Verpackung in die Lebensmittel übergehen können.

Einige Länder und Unternehmen ergreifen jedoch Maßnahmen, um das Vorkommen dieser giftigen Chemikalien in Lebensmittelverpackungen einzuschränken.

Anfang dieses Jahres wurde der Verkauf von Verpackungen, die PFAS enthalten, in den USA verboten, wie die Food and Drug Administration (FDA) mitteilte.

Einige Fast-Food-Ketten, darunter Burger King, McDonald's und Wendy's, haben ebenfalls angekündigt, PFAS in ihren Verpackungen zu eliminieren oder auslaufen zu lassen.

Auch der Verzicht auf Verpackungen zum Mitnehmen und Einwegverpackungen, selbst kochen oder Behälter verwenden, die als PFAS-frei gekennzeichnet sind, können ein wirksamer Weg sein, um die Belastung durch diese Chemikalien zu verringern.

Schönheitsprodukte

PFAS werden auch kosmetischen Produkten zugesetzt.

Sie finden sich z. B. in Produkten, die eine lang anhaltende Wirkung versprechen, wie Sonnenschutzmittel und wasserfeste Wimperntusche. Sie sind auch in anderen Kosmetika wie Lippenstiften, Lidschatten und Nagellacken enthalten.

Die Aufnahme von PFAS aus diesen Produkten stellt ein erhebliches Risiko dar, da sie über die Haut in den Blutkreislauf aufgenommen werden können, was zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen kann.

Um diese Gefährdung zu vermeiden, sollte man Produkte verwenden, die als PFAS-frei gekennzeichnet sind, oder die Inhaltsstoffliste auf bekannte PFAS-Verbindungen überprüfen.

Körperpflegeprodukte, einschließlich Periodenprodukte

PFAS finden sich nicht nur in Kosmetika, sondern auch in einer Vielzahl von Körperpflegeprodukten, einschließlich Menstruationsprodukten.

Diese Chemikalien werden verwendet, um die Haltbarkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit und Verteilbarkeit verschiedener Produkte zu verbessern. Sie werden daher häufig in Lotionen und Cremes eingesetzt.

In einigen Menstruationsprodukten wie Damenbinden und Menstruationsunterwäsche werden PFAS auch zur Verbesserung der Saugfähigkeit verwendet.

Eine Verbraucherstudie, die 2022 von Mamavation in Zusammenarbeit mit Environmental Health News durchgeführt wurde, ergab, dass eine Reihe von Menstruationsprodukten bis zu einem gewissen Grad PFAS-Chemikalien enthalten.

In 48 Prozent der Binden und Inkontinenzeinlagen und in 22 Prozent der Tampons, von denen zwei als "biologisch" gekennzeichnet waren, konnten diese "ewigen Chemikalien" nachgewiesen werden.

Ein Bericht von Mamavation aus dem Jahr 2021 ergab, dass 65 Prozent der getesteten Periodenunterwäsche PFAS enthielt.

Um die Exposition zu minimieren, können Verbraucher nach Körperpflegeprodukten von Marken suchen, die ausdrücklich angeben, dass ihre Produkte frei von PFAS sind.

Wasserfeste und schmutzabweisende Stoffe

Ein Bericht von Toxic-Free Future, einer Forschungs- und Interessenvertretungsorganisation für Umwelt und Gesundheit, ergab, dass 72 % der getesteten Produkte, die als wasser- oder schmutzabweisend gekennzeichnet waren, PFAS enthielten.

Stoffe, die Haushaltsgegenständen wie Teppichen und Sofas schmutzabweisende Eigenschaften verleihen, können mit PFAS behandelt sein. Hautkontakt oder das Einatmen von Staub aus diesen Produkten kann gefährlich sein.

Auch Kleidungsstücke wie Regenmäntel und wasserdichte Jacken verdanken ihre wasserabweisenden Eigenschaften häufig diesen giftigen Chemikalien.

Liu wies auch darauf hin, dass das wachsende öffentliche Bewusstsein über PFAS die Industrie ermutigen könnte, nach Alternativen zu suchen, um die gleichen wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften zu erzielen, ohne diese "ewigen Chemikalien" zu verwenden.

Die Hauptverantwortung für die Regulierung der Verwendung von PFAS und die Begrenzung der Kontamination liegt jedoch bei den Ländern.

"Wir als Gesellschaft können nur begrenzt etwas tun, viel hängt von der Regulierung ab", sagte Liu.