"Fakt ist!" Essen oder Energie?

"Fakt ist! aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (r.) und Lars Sänger.
"Fakt ist! aus Erfurt" wird moderiert von Dr. Andreas Menzel (r.) und Lars Sänger.

Erfurt - "Ernährungssicherung hat oberste Priorität." Das sagt CDU-Politiker Marcus Malsch (44). Nicht zuletzt aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kann es zu Engpässen bei der Dünge-Produktion kommen. Auch könne es keinen Nachschub an Getreide aus der "Kornkammer Europas" geben. Doch das sind nicht alle Probleme.

"Brauchen wir die Felder jetzt vorrangig für die Lebensmittelerzeugung? Fordert die Energiekrise mehr Flexibilität auf den Äckern? Was brauchen Landwirte, damit sie weiter wirtschaftlich arbeiten können?"

Das sind die Fragen, die beim Polittalk "Fakt ist! aus Erfurt" vom MDR auf dem Zettel stehen.

Das besprechen Fachleute aus Politik und Landwirtschaft samt Publikum im Studio am Montag, 11. April, um 20.15 Uhr im Livestream auf mdr.de/fakt-ist bzw. 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen.

"Fakt ist! aus Erfurt": Wie sollen Felder genutzt werden?

Dieser Diskussion in der von Andreas Menzel und Lars Sänger moderierten Sendung stellen sich:

  • Dr. Ophelia Nick (49, Grüne), Staatssekretärin im Bundeslandwirtschafts-Ministerium

  • Prof. Dr. Kerstin Wydra, Agrarwissenschaftlerin, FH Erfurt

  • Marcus Malsch (44), Thüringer Landtagsabgeordneter (CDU), agrarpolitischer Sprecher

  • Dr. Klaus Wagner, Präsident des Thüringer Bauernverbands

"Ernährungssicherung hat oberste Priorität. Deshalb zählt jetzt Realitätssinn und nicht ideologische Politik", meint CDU-Politiker Malsch. Der Agrarexperte im Thüringer Landtag verweist darauf, dass aktuell Agrarprodukte knapper werden. Deshalb will er "alle politischen Vorgaben für die Landwirte auf den Prüfstand" stellen lassen.

"Das ist Populismus", erwidert ihm Ophelia Nick, Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium. Aus ihrer Sicht drohe Deutschland kein Versorgungsproblem.

Der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wagner, fordert angesichts der weltweiten Entwicklung in der Agrarwirtschaft "mehr Bewegung von der deutschen Politik". Es könne nicht sein, "dass Deutschland in einer Ausnahmesituation an Flächenstilllegungen" festhalte. Er wendet sich ebenso gegen eine zunehmende Nutzung von Landwirtschaftsflächen zur Energieerzeugung. "Ernährungssicherheit ist Kernaufgabe der Landwirtschaft. Mit Strom allein wird niemand satt."

Laut Agrarwissenschaftlerin Kerstin Wydra liege in der Diskussion um "Essen ODER Energie" kein Widerspruch. Weil Ackerflächen mit Energiepflanzen unrentabel sind, setzt sie auf moderne Photovoltaik-Anlagen auf Feldern, die zusätzlich auch eine landwirtschaftliche Nutzung ermöglichen...

Es gibt also einige Konflikte zu lösen, die für eine lebhafte Diskussion am Montag im MDR sorgen werden.