Frau bricht mit Auto im Eis ein - und schießt erstmal ein Selfie

Was macht man in der potentiell lebensgefährlichen Situation, wenn man mit dem Auto im Eis eingebrochen ist? Für eine Kanadierin stand das außer Frage: erst einmal ein Selfie.

Was wäre die erste Amtshandlung, wenn man auf diesem Fahrzeug gestrandet wäre? Für so manche Person wäre es offenbar ein Selfie (Symbolbild: Tao Zhang/Getty Images)
Was wäre die erste Amtshandlung, wenn man auf diesem Fahrzeug gestrandet wäre? Für so manche Person wäre es offenbar ein Selfie. (Symbolbild: Tao Zhang/Getty Images)

Die junge Frau war mit ihrem PKW über den zugefrorenen Rideau River im kanadischen Ottawa gerast, als das Eis nahe des Ufers in der Vorstadt Manotick unter dem Gewicht des Fahrzeugs nachgab. Während das Auto langsam in den eisigen Fluten versank, schien die Fahrerin ungerührt ob der brenzligen Lage: Sie kletterte auf die Heckscheibe - und schoss erst einmal ein Selfie.

Das unglaubliche Bild, wie die anonyme Dame aus perfektem Winkel in ihr Handy linst, während sie sich stetig dem frostigen Wasser nähert, wurde auf Twitter gepostet - ebenso wie die Rettungsaktion, die im Hintergrund gestartet wurde, während die Gestrandete noch in augenscheinlicher Seelenruhe Selfies schoss.

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Passanten organisierten ein Kajak, an dem ein Seil befestigt wurde, damit die Frau darauf klettern und in Sicherheit gezogen werden konnte. An Land angekommen, bedankte die Unfallfahrerin sich artig, warf mit einem bedauernden "Tja, dann geh' ich wohl zu Fuß!" einen letzten Blick auf ihr schon fast versunkenes Auto - und widmete sich erneut ihrem Smartphone.

Fahren auf gefrorenem Gewässer ist nicht illegal - eine Strafe droht trotzdem

In Kanada ist es nicht illegal, auf vereisten Gewässern zu fahren. Weitere Augenzeugen berichteten auf Twitter jedoch von der immensen Geschwindigkeit, mit der die Frau unterwegs war. "Ich war schockiert, wie schnell sie gefahren ist - und das auf einem Fluss. Sie hat Glück, dass sie niemand anderen verletzt hat", schrieb eine Anwohnerin.

Immer wieder werden wegen derartiger Raser Forderungen in Kanada laut, dass auch auf Eis eine Geschwindigkeitsbegrenzung gelten müsse, was bislang nicht der Fall ist. Dennoch kommt die Frau offenbar nicht ohne Strafe davon: Wie die "National Post" berichtet, wird die Frau aufgrund des Unfalls wegen Gefährdung im Straßenverkehr angezeigt.

Die Polizei mahnte zur Vorsicht auf gefrorenen Flüssen und Seen, ob zu Fuß oder mit dem Auto: "Dieser Teil des Flusses hat im Vergleich zu anderen Stellen recht dünnes Eis", zitiert die "Daily Mail" aus einer Pressemitteilung der Polizei von Ottawa, die ermahnte: "Zu dieser Jahreszeit können die Eisverhältnisse unberechenbar sein." Sie riet, dem Eis fernzubleiben - auch wenn das versunkene Auto offenbar ein verlockendes Fotomotiv darstellt.

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