Gefährliche Dschungelroute: USA gehen gegen Zuwanderung über Darién-Gebiet vor

Die USA gehen verstärkt gegen die Zuwanderung auf der Route durch den gefährlichen Darién-Dschungel zwischen Süd- und Zentralamerika vor. Dazu wird das Einsatzgebiet einer für den Kampf gegen Schleuser zuständigen Sondereinheit ausgedehnt. (Roberto CISNEROS)
Die USA gehen verstärkt gegen die Zuwanderung auf der Route durch den gefährlichen Darién-Dschungel zwischen Süd- und Zentralamerika vor. Dazu wird das Einsatzgebiet einer für den Kampf gegen Schleuser zuständigen Sondereinheit ausgedehnt. (Roberto CISNEROS)

Die US-Regierung geht gegen die Zuwanderung auf der Route durch den gefährlichen Darién-Dschungel zwischen Süd- und Zentralamerika vor. Zu diesem Zweck werde das Einsatzgebiet einer für die Bekämpfung des Schleusertums zuständigen Sondereinheit auf Kolumbien und Panama ausgedehnt, teilte US-Vizejustizministerin Lisa Monaco am Dienstag in Washington mit.

Bislang ist die gemeinsam vom Justiz- und Heimatschutzministerium gebildete Einheit mit dem Namen "Joint Task Force Alpha" in Mexiko, El Salvador, Guatemala und Honduras im Einsatz. Mit der Ausweitung ihres Einsatzgebiets gehe an die Schleuser, die Menschen auf der Route durch den Darién-Dschungel in Richtung USA brächten, die Botschaft: "Die volle Kraft der US-Regierung ist hinter Euch her", erklärte Monaco.

Das US-Außenministerium lobte eine Belohnung von bis zu acht Millionen Dollar (7,4 Millionen Euro) für Hinweise aus, die zur Festnahme von Schleusern im Darién-Gebiet führt. Dabei geht es insbesondere um Mitglieder des kolumbianischen Drogenkartells Clan del Golfo (Golf-Clan).

Monaco bezeichnete den Darién-Dschungel, der im Grenzgebiet von Kolumbien und Panama liegt, als eine "der gefährlichsten Migrationsrouten der Erde". Auch die UNO hatte im April vor einem "besorgniserregenden" Anstieg der Zahl der Migranten in diesem Gebiet gewarnt.

Der Darién-Dschungel liegt auf der Landbrücke, die Süd- und Zentralamerika verbindet. Das Durchqueren des Gebiets ist wegen des sumpfigen und dichten Urwalds, der reißenden Flüsse, wilden Tiere und der dort aktiven kriminellen Banden sehr gefährlich.

Dennoch hat die Migration auf dieser Route stark zugenommen. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef teilte im Mai mit, dass in den ersten vier Monaten des Jahres mehr als 30.000 minderjährige Migranten das Gebiet durchquert hätten - eine Zunahme von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Im vergangenen Jahr durchquerte eine Rekordzahl von 520.000 Menschen das Gebiet, darunter etwa 120.000 Kinder. Die meisten Migranten auf dieser Route kamen aus Venezuela, Haiti und Ecuador. Unter ihnen waren aber auch Menschen etwa aus China und Indien, Kamerun und Somalia.

dja/yb