Geschmacklos: Dieser Tweet von “Fridays for Future" ging nach hinten los
Die “Fridays for Future“- Aktivisten bringen sich normalerweise mit Statements zum Klimaschutz und Demo-Aufrufen in die Schlagzeilen. Diesmal versuchte sich die Bewegung an einem gesellschaftlichen Tweet, der satirisch gemeint war, aber ziemlich respektlos rüberkam.
Kurz vor Weihnachten laufen in den meisten Familien die Vorbereitungen für das Fest auf Hochtouren. Denn schließlich kommt ja die Familie zusammen – allen voran die Großeltern. Und wie es der älteren Generation nun mal eigen ist, kann es sein, dass es an Weihnachten auch wieder ungebeten Ratschläge oder Weisheiten hagelt. Aber das ist ok.
Die Jugend soll von ihren Eltern und Großeltern lernen – aber natürlich ihren eigenen Weg gehen.
Geschmackloser Tweet löst Entrüstung aus
Geht es allerdings nach den “Fridays For Future“-Mitgliedern, reden Oma und Opa ihnen einfach zuviel ins Gewissen. Der Frust darüber erschien dann auf dem Twitter-Account der Bewegung:
Warum reden uns die Großeltern eigentlich immer noch jedes Jahr rein? Die sind doch eh bald nicht mehr dabei. #weihnachtenundklimakrise
— Fridays For Future Germany (@FridayForFuture) December 23, 2019
Alles klar. Einen Scherz zu machen ist das eine, aber auf den baldigen Tod der geliebten Großeltern anzuspielen, ist vielleicht ein Schlag unter die Gürtellinie. Da half auch der zweite Tweet nichts, der den ersten als Satire erklärte und damit rechtfertigen wollte:
was darf Satire?
— Fridays For Future Germany (@FridayForFuture) December 23, 2019
Die Twitter-Gemeinde fand das überhaupt nicht zum Lachen:
Das ist weder lustig noch angebracht, sondern respekt- und geschmacklos.
Damit reißt ihr gerade mehr ein, als ihr in den letzten Monaten aufgebaut habt.— Sam Ronin (@ronin_sam) December 23, 2019
Mit solchen Tweets tut ihr euch und der Bewegung keinen Gefallen. Wie muss sich das für all jene anfühlen, die bereits Großeltern verloren haben? Das ist auch nicht mit "Was darf Satire" zu retten. Am besten einfach löschen und noch mal über die ÖA-Strategie sprechen...
— Robert Fietzke (@robert_fietzke) December 23, 2019
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Auch aus der Politik kommt Kritik
Politiker reagierten ebenfalls und kritisierten den Tweet als respektlos. Unter anderem der FDP-Abgeordnete Konstantin Kuhle:
Ich glaube, Ihr tut Euch mit dem Tweet keinen Gefallen, @FridayForFuture. Man kann nicht bei jeder kleinsten Kritik oder Nachfrage ausrasten, ständig mehr Respekt einfordern und dann solche Dinger raushauen. Schade um Eure legitimen Anliegen. pic.twitter.com/a3DO49NpSU
— Konstantin Kuhle (@KonstantinKuhle) December 23, 2019
Die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli bat die Bewegung, den Tweet zu löschen:
Ich hatte nie Großeltern. Sie sind sehr früh gestorben. Sehe bei meinen Nichten&Neffen, wie viel Liebe Großeltern schenken und bin ganz neidisch. Bitte löscht den Tweet. Er ist nicht gut. Nichts auf der Welt ist es wert, den Großeltern so viel Verachtung entgegenzubringen. https://t.co/0geq1X0Z9S
— Sawsan Chebli (@SawsanChebli) December 23, 2019
Großeltern reagieren gelassen
Währenddessen reagierten diejenigen, die der Tweet betrifft, erstaunlich gelassen und mit großelterliche Reife:
Immerhin haben die Kids auch nach diesem Klimakatastrophen-Jahr den Humor nicht verloren. Wir können über diesen Tweet lachen - andere hoffentlich auch. Großelterliche & gelassene Grüße 🎄✨ https://t.co/AnhYqsL0ko
— GrandparentsForFuture (@GrandparentsFo4) December 23, 2019
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