"Goodbye Deutschland!"-Stars völlig verzweifelt: "Mallorca wird nie mehr so, wie es war"

"Morgen heul' ich erst mal den ganzen Tag." - Partysängerin Krümel zeigte sich in der VOX-Doku "Goodbye Deutschland!" am Boden zerstört. Auch weitere Mallorca-Auswanderer wie Danni Büchner, die Robens und die Gülpens haben kaum noch Hoffnung, das Corona-Jahr einigermaßen glimpflich zu überstehen.

Marco Gülpen fürchtet um die Zukunft der Balearen. (Bild: VOX)
Marco Gülpen fürchtet um die Zukunft der Balearen. (Bild: VOX)

"Das ist der Kopfschuss für die Balearen." - "Goodbye Deutschland"-Auswanderer Marco Gülpen (55) war nicht der Einzige, der sich in der aktuellen Folge der VOX-Doku so drastisch ausdrückte. Auch Partysängerin Marion "Krümel" Pfaff (47) sieht schwarz für die Zukunft: "Mallorca als Risikogebiet einzustufen, bedeutet für die Insel den Tod. Die Insel ist im A..." Erst im Juni hatten die Mallorquiner, die zu knapp 75 Prozent vom Tourismus leben, Hoffnung geschöpft, trotz Corona doch noch eine halbwegs normale Saison erleben zu können. Doch dann kam Deutschlands Reisewarnung und damit die Gewissheit, dass in diesem Jahr kaum noch Geld zu verdienen sein wird.

"Gespenstisch", fand Gastronomin Tamara Gülpen (28) die Atmosphäre auf der im Vergleich zu den Vorjahren menschenleeren Insel. "Wie in 'ner Geisterstadt." Ehemann Marco bekräftigte: "Wie in so 'nem Zombiefilm." Ähnliche Worte fand auch Bodybuilderin Caro Robens (40), die sich "völlig verunsichert" zeigte, während Ehemann Andreas (54) sicher ist: "Das wird 'Resident Evil' live!"

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Vorgetäuschte gute Laune

Noch versuchen die beiden, ihr Fitnessstudio zu halten, indem sie zum Beispiel die Mitgliedsbeiträge senken. Andere gaben bereits auf: Schweren Herzens lud etwa Krümel zur "Season Closing"-Party in ihre Bar Krümels Stadl und konnte es selbst kaum fassen, als ihr Blick auf das dazugehörige Plakat fiel: "Das sieht aus wie'n Druckfehler: Saisonende im August!" Für ihre Gäste täuschte sie gute Laune vor, kämpfte aber im Grunde "den ganzen Tag mit den Tränen". "Deprimierend irgendwie", kommentierte Ehemann Daniel, als sie auf der Bühne das vorerst letzte Mal ihre Songs zum Besten gab.

Auch Danni Büchner (42) wollte ihr Lokal am liebsten schließen, weil sie keinen Sinn mehr im Weitermachen sah: "Wenn keiner zum Bäcker geht, verkauftste kein Brot, so ist es auch. Wenn keine deutschen Touristen hier sind, brauche ich die Faneteria nicht zu öffnen." Ihre Geschäftspartner Marco und Tamara Gülpen (28) überzeugten sie in einer heftigen Diskussion schließlich jedoch davon, zumindest noch eine Weile weiterzukämpfen. "Wir müssen so weit wie möglich Schaden begrenzen", so Marco, der jedoch zugab: "Lust haben wir alle keine, genervt sind wir auch alle."

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Ein Anflug guter Laune - die Ausnahme aktuell auf Mallorca. (Bild: VOX)
Ein Anflug guter Laune - die Ausnahme aktuell auf Mallorca. (Bild: VOX)

Ärger über Behördenwillkür: "Eine kranke Situation"

Allerdings! Cocktail- und Shisha-Bar-Betreiber Mark Wycislik machte seinem Ärger und seiner Traurigkeit gehörig Luft. Er sieht in vielen der immer neuen Vorschriften, die von Bar zu Bar unterschiedlich zu sein scheinen, Behördenwillkür: "Eine kranke Situation!" Die finanzielle Misere zwang ihn zu einem bitteren Entschluss: Den Winter über wird er mit einer Bar im deutschen Rheinfelden an der Schweizer Grenze versuchen, Geld zu verdienen, während seine Frau Licia mit den Kindern Daniele (4) und Leana (8) auf Mallorca bleiben wird: "So, wie's aussieht, werde ich dann sechs Monate getrennt sein. Das ist die Katastrophe an der Sache."

"Es wird niemals mehr so, wie's war", glaubte eine Barbesucherin traurig zu wissen, und auch Mark Wycisliks Kollegin Jasemin Ehrck, die mit Partner Sohel Abdoulkhanzadeh und Baby Aleo gerade erst umgezogen war, vermutete, dass die Corona-Krise Mallorca langfristig verändern wird und dass "die Politiker, sag ich mal, die hier auf Mallorca so'n bisschen so gegen den Ballermann immer waren, das auch als Chance nutzen, das hier zu säubern und so'n bisschen 'n anderen Ballermann hier draus zu machen." Traurige Aussichten für Partytouristen - und für viele, die von ihnen leben.

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