Gräber werden in Deutschland immer teurer

Grabstätten in Deutschland werden nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" immer teurer. Viele Städte hätten ihre Friedhofsgebühren im laufenden Jahr drastisch angehoben, heißt es unter Berufung auf Erhebungen der Verbraucherinitiative Aeternitas. Demnach stiegen in Oberhausen die Grabnutzungsgebühren vom vergangenen auf dieses Jahr je nach Bestattungsart um 76 bis 230 Prozent. Die Ruhrgebietsstadt Bottrop habe ihre Gebühren im Jahresvergleich um bis zu 57 Prozent angehoben.

Hauptursache für die steigenden Kosten ist laut "WamS" eine sinkende Nachfrage. Aufgrund des Trends zu billigeren Beisetzungsformen wie Urnenbestattung oder Beisetzungen im Ausland blieben immer mehr Grabplätze leer. "Viele Friedhöfe sind zu groß", zitierte das Blatt Alexander Helbach von Aeternitas. Die Pflege- und Unterhaltskosten für Überhangflächen würden dabei den Gebührenzahlern in Rechnung gestellt.

Die Gebühren für Beisetzung und Grabnutzung schwanken je nach Stadt und Bestattungsweise laut "WamS" zwischen unter 50 und über 5000 Euro. Selbst innerhalb einer Stadt gingen die Gebühren in Einzelfällen weit auseinander, kritisierte Harald Schledorn, Gebührenexperte beim Bund der Steuerzahler in NRW. "Die Friedhofsgebühren in Deutschland sind vielerorts intransparent, kaum nachvollziehbar und mitunter auch fehlerhaft kalkuliert."

Zur Berechnung der Gebühren wird üblicherweise der jeweilige Jahresbetrag mit der vorgegebenen Ruhefrist multipliziert, die bei einem Reihengrab beispielsweise 15 Jahre beträgt. Im Regelfall ist dabei der Gesamtbetrag im Voraus zur entrichten.