Großes Umstyling bei „Curvy Supermodel“: Wer sich nicht verbiegt, fliegt

Warum müssen die Kandidatinnen ihre neuen Frisuren eigentlich ausgerechnet in Unterwäsche im Nude-Style präsentieren? Nur eines der Rätsel der gestrigen Folge.

Noch sechzehn Kandidatinnen kämpfen bei „Curvy Supermodel“ um ihren Traum von der großen Laufsteg-Karriere. Am Montag stand die bislang wohl härteste Bewährungsprobe an: Willkommen zum Umstyling!

GALERIE: Curvy Supermodel – Alle Kandidatinnen im Überblick

Wer Model werden will, muss sich anstrengen, muss die Zähne zusammenbeißen, sich durchboxen. Immer wieder gilt es, sich bei Castings gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Immer wieder müssen Kunden überzeugt werden. Die eigenen Bedürfnisse? Müssen Models im Zweifel zurückstecken. Die eigene Persönlichkeit? Muss schlimmstenfalls verdrängt werden. Models, das ist das Credo der gängigen Casting-Shows – egal, ob bei „Curvy Supermodel“ oder dem Klassiker „Germany`s next Topmodel“ – müssen wandelbar sein, in Rollen schlüpfen können, in Sekunden vom sexy Vamp zum Unschuldsengel werden. Jahr für Jahr ertranken die GNTM-Kandidatinnen beim Umstyling im Tränenmeer – wegen ein wenig kürzeren Haaren, einer neuen Farbe. Es bahnte sich auch bei den „Curvy Supermodels“ schnell an, dass das große Umstyling auch hier zum emotionalen Ausnahmezustand führen würde…

Es war Peyman Amin gestern nur allzu oft anzumerken, wie wenig Verständnis er für Möchtegern-Models mit eigenem Köpfchen hat. Peyman redete sich regelrecht in Rage: „Ich bin hier auf der Suche nach dem neuen „Curvy Supermodel“ und insofern ärgert es mich schon, wenn die verbliebenen Kandidatinnen uns kein Vertrauen schenken“, schimpfte er. „Es ist schade, wenn man bei jemandem Potential sieht und dieses dann nicht ausgeschöpft werden kann, weil das Make-Over nicht erwünscht ist.” Eine Ansage, die saß. Allüren sind bei „Curvy Supermodel“ eben fehl am Platz.

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Und so ganz überraschend, das versichert Angelina Kirsch, komme die Umwandlung schließlich nicht. „Alle Kandidatinnen haben es vorher gewusst!“ Will übersetzt heißen: „Stellt euch nicht so an und macht den Zirkus eben mit.“ So blieb den Frauen letztlich nicht vielmehr übrig als – wieder einmal – die Zähne zusammenzubeißen.

Tränen fließen: “Warum soll ich mich ändern?”

Nicht alle Kandidatinnen stellten sich dem Umstyling schließlich so brav, wie von der Jury erwartet. „Man hat mich so genommen wie ich bin. Warum soll ich mich jetzt ändern?“, fragte sich Kandidatin Anastasiya nur. Recht hat sie. Irgendwie. Immerhin erzählen die Juroren von Folge zu Folge gebetsmühlenartig, wie wichtig die eigene Persönlichkeit, die Ausstrahlung, das Selbstbewusstsein seien. Nur um anschließend mit jeder Folge einen neuen Versuch zu starten, eben jene Eigenschaften zu verändern.

Bianca während der großen Umwandlung…

Bei manchen Mädchen hat die Gehirnwäsche offenbar schon gut funktioniert: „Ich vertraue dem Stylisten und das Gute ist, Haare wachsen ja auch wieder“, sagte Kandidatin Julia tapfer. „Ich habe lange überlegt und es fällt mir sehr schwer, aber ich werde es machen“, schluchzte auch Bianca dramatisch in die Kamera. „Einfach, weil ich euch vertraue und jetzt hab ich schon so viel geopfert.“ Ein paar Tränen konnte sie sich dann jedoch nicht verkneifen.

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So viel sei gesagt: Am Ende hat Bianca ihn überlebt, den Wechsel von länger zu kürzer, von blond zu dunkler. Und, auch das sei gesagt, liebe Bianca, es dürfte nicht die letzte neue Frisur sein, solltest du als neue heimliche Favoritin und Publikumsliebling am Ende der Staffel als strahlende Siegerin weiterziehen. Nur komisch – vielleicht fragst du dich das auch? – Warum hat Angelina Kirsch eigentlich die immer gleiche, blonde Prinzessinnen-Frisur? Und warum mussten die Kandidatinnen ihre neuen Frisuren eigentlich in hauchdünner Unterwäsche in Nude-Farben präsentieren? Rätselhaft.

…und im Vorher-Nachher-Vergleich.

Ziemlich klar hingegen: Gleich drei Kandidatinnen weniger werden in der nächsten Woche zum Schaulaufen antreten. Clarissa, Mareike und Samira mussten Abschied nehmen. Vor allem Clarissa fiel bei der Jury durch. Das Fazit von Jurorin Jana Ina lautete am Ende nicht etwa: „Ich hab kein Foto für dich.“ Es fiel noch vernichtender aus: „Ich habe keine Hoffnung mehr.“ Zu wenig Power, sie zeige nicht genug Energie oder, wie Peyman Amin urteilt:. „Du gibst nicht 100 Prozent.“ – Ganz im Gegensatz zu ihm: Er demonstrierte einmal mehr 100 Prozent Härte.

Milde betrachtet, könnte man ihn dafür sogar loben. Man könnte sagen, er gibt alles dafür, wirklich alles, um seine „Mädchen“ auf das große Haifischbecken vorzubereiten, das auf sie wartet – im Falle einer Modelkarriere. Fiese Kommentare, entwürdigende Castings und den Umgang damit, zumindest das lernen die Kandidatinnen.

Fotos: RTL II

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