Hidden Headlines: Gefängnis nutzt statt Wachhunden nun Gänse

Quak, quak, Sie sind umzingelt: In einer Justizvollzugsanstalt in Brasilien sind nun statt Hunde Wachgänse im Einsatz.

Vorsicht vor der wachsamen Gans: Mit lautem Schnattern und Drohgebärden zeigt das Federvieh Gefahren oder Fremde an. Das machte sich ein Gefängnis nun Zunutze. (Symbolbild: Getty Images)
Vorsicht vor der wachsamen Gans: Mit lautem Schnattern und Drohgebärden zeigt das Federvieh Gefahren oder Fremde an. Das machte sich ein Gefängnis nun Zunutze. (Symbolbild: Getty Images)

Gänse auf Patrouille, das gehört im Gefängnis im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina nun zum Alltag, denn hier ist eine fedrige Gänseschar für die Bewachung der Insassen zuständig. Was im ersten Moment lustig anmutet, ist gar nicht so ausgefallen, denn: Gänse sind hervorragende Wachtmeister, die jede ungewöhnliche Bewegung mit lautem Schnattern anzeigen.

Die "Gänse-Agenten" watscheln auf einer Grünfläche zwischen dem Innenzaun des Gefängnisses und der Hauptaußenmauer umher und bewachen – wie vormals ihre Hunde-Kollegen – die Insassen. Ausbruch "gänslich" ausgeschlossen!

Damit sich das Federvieh wohlfühlt, haben die Gänse sogar einen kleinen Teich zum Baden. Eine Gans namens Piu-Piu ist der Anführer der Truppe und meldet sich mit lautem Rufen, sobald er seinen Namen hört.

"Wir haben eine elektronische Überwachung, eine Überwachung durch Polizei, Wärter und Wachen und schließlich die Überwachung durch Gänse, die unsere Hunde ersetzt haben", so der Gefängnisdirektor Marcos Roberto de Souz gegenüber Reuters. "Sao Pedro de Alcantara ist mit ihnen gut zu überwachen, da es nachts und auch tagsüber sehr ruhig ist. Auch die Art und Weise, wie das Gefängnis angelegt ist, lässt sich durch eine Schar von Gänsen gut bewachen."

Schnattern statt Kläffen – sind Gänse die besseren Wachhunde?

Dass sich Gänse als zuverlässige Wachtiere eignen, wussten sogar schon die Römer: Bereits 386 vor Christus sollen die Gänse, die im heiligen Gehege des Juno-Tempels lebten, das Kapitol in Rom mit Erfolg vor den Galliern beschützt haben.

Gans fliegt kopfüber: So erklärt ein Experte das irre Bild

Die Wachsamkeit des Federviehs liegt in seiner Natur: Gänse sind extrem schreckhaft, da sie viele Fressfeinde haben – deshalb reagieren sie auf kleinste Bewegungen, die sie als potentielle Gefahr wahrnehmen mit lautem Geschnatter und Drohgebärden wie Flügelschlagen. Geht es um den Schutz ihrer Nester oder Küken, können sie geradezu aggressiv werden.

Durch ihre seitlich am Kopf liegenden Augen, verfügen Gänse über ein hohes räumliches Sehvermögen und können so einen beachtlichen Bereich in ihrer Umgebung beobachten. Außerdem sind sie mutig und clever, können genau unterscheiden, wenn jemand Fremdes sich nähert – und schlagen dann lautstark Alarm.

Manchmal brauchen aber auch Gänse die Hilfe der Polizei, wie dieses Video beweist:

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