Hidden Headlines: Google und Universal Music lizenzieren Künstlerstimmen für KI-Musik

Die Digitalisierung und technologische Fortschritte prägen nicht nur unseren Alltag, sondern auch die Musikindustrie. Künstliche Intelligenz (KI) öffnet dabei Türen zu neuen kreativen Möglichkeiten, wirft jedoch zugleich ethische und rechtliche Fragen auf. Besonders im Bereich der Deepfakes.

Google und die Universal Music Group (UMG) befinden sich derzeit in Gesprächen über eine mögliche Partnerschaft zur Lizenzierung mittels Künstlicher Intelligenz. (Bild: Getty Images)
Google und die Universal Music Group (UMG) befinden sich derzeit in Gesprächen über eine mögliche Partnerschaft zur Lizenzierung mittels Künstlicher Intelligenz. (Bild: Getty Images)

Google und die Universal Music Group (UMG) befinden sich derzeit in Gesprächen über eine mögliche Partnerschaft zur Lizenzierung von Künstlerstimmen für KI-generierte Musik.

Laut "Financial Times" arbeiten beide Unternehmen an einem Abkommen, bei dem Google Lizenzgebühren an den Musikgiganten zahlen würde. Dies ermöglicht den Nutzern, mithilfe von KI neue Songs mit den Stimmen und Melodien von Musikern zu generieren. Obwohl die Gespräche noch in einem frühen Stadium sind, besteht laut FT das Ziel darin, "ein Tool für Fans zu entwickeln, um diese Tracks legal zu erstellen und die Urheberrechtsinhaber dafür zu bezahlen." Die Künstler hätten dabei die Wahl, ob sie teilnehmen möchten. Auch Warner Music soll in Gesprächen mit Google über ein KI-Musiktool sein.

Herausforderungen und Bedenken in der Musikindustrie

Mit dem Aufstieg von Audio-Deepfakes und generativer KI wachsen die Sorgen um Eigentumsrechte und Rufschädigung in der Musikbranche. Ein beeindruckendes Deepfake eines KI-generierten Songs von Drake und The Weeknd sorgte für Furore, da es beider Stimmen und Musikstile ohne deren Zustimmung nachbildete.

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Der Song wurde bald von Plattformen wie YouTube, Spotify und Apple Music wegen Urheberrechtsverletzungen entfernt. UMG, die Drake repräsentiert, verurteilte damals in einer Stellungnahme gegenüber Billboard die Deepfake-Songs und betonte die Verantwortung der Plattformen.

Rechtliche und ethische Fragen bleiben

Während UMG an einem Weg arbeitet, die Nutzung seiner Künstlerstimmen rechtlich zu genehmigen, bleiben Fragen offen. Wie schützt ein solches Abkommen den Ruf der Künstler und inwieweit profitieren sie von den Lizenzgebühren? Einige Künstler, wie Drake, haben sich gegen die Verwendung von KI ausgesprochen, um ihre Stimmen nachzubilden. Andere, wie Grimes, sehen in der generativen KI eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit Fans, indem sie die Verwendung ihrer Stimme erlauben und die Tantiemen teilen.

Solche Lizenzvereinbarungen könnten das rechtliche Problem von KI-generierten Songs lösen, doch die ethischen Bedenken bleiben bestehen. Kürzlich entdeckte die Autorin Jane Friedman mehrere angeblich von ihr verfasste Bücher auf Amazon, die vermutlich KI-generiert waren. Dies zeigt, dass sich die Unterhaltungsbranche weiterhin mit solch heiklen Themen auseinandersetzen muss.

Andere Künstler arbeiten schon mit KI

Erst im April sorgte David Guetta mit einem sogenannten "Witz" für Aufsehen. Ein Youtube-Video zeigt einen Live-Auftritt des Star-DJs, in dem eine verdächtig nach Rapper Eminem klingende Stimme die Sätze „This is the future rave sound. I’m getting awesome and underground“ ertönt.

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Eminem selbst hatte mit diesem Einspieler nichts zu tun. Wie Guetta im Video erklärt, hat er auf einer Website der KI den Auftrag gegeben, einen Part im Stil von Eminem zu schreiben und das Ergebnis dann in einen Sprachgenerator eingegeben. Er habe selbst gar nicht glauben, wie gut das funktioniert, so Guetta laut "FAZ". Einen Song mit dem Eminem-Fake wird er aber nicht veröffentlichen.

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