Hidden Headlines: Peta prangert Misshandlung an Hunden in München an

In der Münchner Hundepension Isarpfoten soll es zu schweren Tiermisshandlungen gekommen sein. Die Polizei hat inzwischen einen Tatverdächtigen vernommen. Tierfreunde fordern eine dauerhafte Schließung der Einrichtung.

In der Hundepension Isarpfoten in München soll es zu schwerer Tierquälerei gekommen sein. (Symbolfoto)
In der Hundepension Isarpfoten in München soll es zu schwerer Tierquälerei gekommen sein. (Symbolfoto)

Es ist eine Albtraumvorstellung für alle Hundebesitzer*innen: Man gibt seinen geliebten Vierbeiner in die Obhut einer Pension, die auf ihrer Homepage behauptet, die Tiere könnten "ungestört die Seelen baumeln lassen" – und dann werden die Hunde dort aufs Schlimmste gequält, geschlagen und verängstigt.

Verstörende Videoaufnahmen: Mann prügelt auf wehrlose Hunde ein

Genau das soll in der Hundepension Isarpfoten im Münchner Stadtteil Freimann passiert sein. Videoaufnahmen einer Überwachungskamera, die der Tierschutzorganisation Peta über ein Kontaktformular zugespielt wurden, zeigen einen Mann, der mehrere Hunde schwer misshandelt.

Die auf dem Video zu erkennende Gestalt tritt rücksichtslos auf die Tiere ein, ein Hund wird an seinen empfindlichen Ohren über den Boden geschleift, bevor der Mann sich mit seinem vollen Körpergewicht auf ihn setzt. Außerdem ist zu sehen, wie Vierbeiner durch den Raum geschleudert werden.

WARNUNG: Die Aufnahmen sind zwar verpixelt, trotzdem können sie (nicht nur wegen der Bilder, sondern auch aufgrund des Tons) auf Zuschauer*innen verstörend wirken!

Die Echtheit der Aufnahmen und ob es sich bei den darauf gezeigten Räumlichkeiten tatsächlich um die Pension Isarpfoten handelt, ist noch nicht final bestätigt.

Peta hatte vergangene Woche zunächst selbst Kontakt zu Isarpfoten aufgenommen, wurde aber nur mit einem Statement abgespeist, in dem behauptet wurde: "Unser Team setzt sich […] aus qualifizierten und motivierten Betreuern zusammen, denen der Spaß an der Arbeit und die Passion für Hunde förmlich anzusehen ist."

Tierpension Isarpfoten: Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Tierschutzorganisation erstattete Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München I. Am Samstag meldete sich laut T-Online eine Zeugin bei der Münchner Polizei, die Hinweise auf den Raum in der Pension gab, in dem sich die Misshandlungen auf dem Video abgespielt haben sollen, sowie auf den Mann, der im Video zu sehen sei.

Die Polizei fuhr daraufhin sofort zur Hundepension nach Freimann, um die Sicherheit der dort untergebrachten Tiere zu überprüfen. Allerdings fanden sie die Einrichtung geschlossen vor.

Inzwischen hat die Polizei einen 29-Jährigen aus dem Landkreis Dachau als Tatverdächtigen belehrt und vernommen. Ob es sich bei dem Mann um einen festen Mitarbeiter von Isarpfoten handelt, ist noch nicht klar.

Peta fordert dauerhafte Schließung von Isarpfoten

Am Sonntag veröffentlichte die Inhaberin der Hundepension eine Entschuldigung auf der Homepage der Einrichtung: Sie sei "zutiefst erschüttert und schockiert" und bezeichnete die Taten des Mannes als "inakzeptabel und grausam". Für die kommende Woche bleibe Isarpfoten vorläufig geschlossen.

Peta hingegen fordert die dauerhafte Schließung der Einrichtung und ruft auf seiner Homepage Tierfreunde dazu auf, dem Münchner Veterinäramt in dieser Angelegenheit zu schreiben. Zusätzlich fordern die Tierschützer*innen, ein Tierhalte- und Betreuungsverbot für alle Beteiligten zu verhängen.

Tierquälerei gilt in Deutschland als Straftat und kann mit einer Geldstrafe, oder sogar einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

Mehr zum Thema Tiere und Tierschutz lesen Sie hier:

Im Video: Rätselhafte Hunde-Krankheit - Hunderte Vierbeiner in den USA betroffen