Hidden Headlines: TV-Team berichtet über Raubüberfälle – und wird selbst ausgeraubt
Erneut wurde in Chicago ein Fernsehteam mitten während der Dreharbeiten ausgeraubt. Fast schon eine Ironie an dem Vorfall: Der Reporter und der Kameramann drehten einen Beitrag über eine Reihe von Raubüberfällen in der Stadt.
In Chicago bekam ein Fernsehteam gleich zweifach zu spüren, was für ein heißes Pflaster die Stadt ist. Der Reporter und der Kameramann wurden während der Arbeit zu einer Reihe von Raubüberfällen selbst Opfer eines Raubüberfalls.
Wie der Nachrichtensender CBSNews berichtet, wurden die beiden Mitarbeiter des spanischsprachigen Senders Univision Chicago am Montag gegen fünf Uhr früh Ortszeit während der Dreharbeiten im Stadtteil West Town überfallen.
"Sie wurden mit Schusswaffen bedroht und ausgeraubt. Es handelte sich hauptsächlich um persönliche Gegenstände, und sie nahmen die Kamera mit", sagte Luis Godinez, Vize-Chef des Nachrichtenabteilung von Univision Chicago, der Zeitung Chicago Tribune.
String of robberies and armed carjackings reported across the city https://t.co/6xd63B5krF pic.twitter.com/rX5H2iJm6N
— CBS Chicago (@cbschicago) August 28, 2023
Räuber waren maskiert und bewaffnet
Nach Angaben der Polizei hatte sich das Fernsehteam im Freien befunden, als drei maskierte Männer mit einer grauen Limousine und einem schwarzen Geländewagen vorfuhren. Nach dem Überfall flüchteten Täter in ihren Autos.
Das Fernsehteam wollte laut Godinez am Montag einen Beitrag über mehrere Raubüberfälle in West Town drehen. Ihre Arbeit konnte nicht ausgestrahlt werden, das Filmmaterial wurde mit der Kamera gestohlen.
Um ihre Privatsphäre zu schützen, wollte der Sender die Namen des Reporters und des Kameramannes nicht verraten. Die Rede ist von einem 42 Jahre alten und einen 28-jährigen Mann. Sie wurden bei dem Überfall nicht verletzt. "Es geht ihnen gut", sagte Godinez, man arbeite ihre Erfahrung gemeinsam als Team auf.
Wenn Journalisten zur Zielscheibe Krimineller werden
Dass Journalisten während ihrer Arbeit Opfer eines Überfalls werden, kommt immer wieder vor. 2015 wurden in San Francisco gleich zwei Fernsehteams überfallen. Die Täter konnten fliehen, nachdem sie unter anderem zwei Kameras erbeutet hatten.
Im selben Jahr wurde im südafrikanischen Johannesburg ein Reporter vor laufender Kamera ausgeraubt. Die Täter hatten es auf das Handy des Journalisten abgesehen und bedrohten den Mann mit einer Pistole.
Unter besonders gefährlichen Bedingungen arbeiten Journalisten offenbar in Chicago. In der Millionenstadt war erst Anfang August ein Kameramann des Fernsehsenders WLS-TV ausgeraubt worden, als er einen Bericht vorbereitete.
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