Hidden Headlines: Verdächtige Taube nach acht Monaten von indischer Polizei freigelassen

Spionage-Taube in Indien verhaftet. Nach acht Monaten wurde das Tier nun wieder freigelassen – der Verdacht hatte sich nicht erhärtet.

In Indien wurde nach Monaten eine Taube freigelassen. Sie war eingefangen worden, weil Behörden dachten, es handelte sich um eine tierische Spionin der Chinesen
In Indien wurde nach Monaten eine Taube freigelassen. Sie war eingefangen worden, weil Behörden dachten, es handelte sich um eine tierische Spionin der Chinesen. (Foto: Symbolbild / Getty Images)

In Indien wurde eine Taube eingefangen und der Polizei übergeben. Der Grund: Sie trug zwei Ringe an ihren Beinen auf denen mutmaßlich chinesische Schriftzeichen eingraviert waren. Deshalb wurde das Tier genauestens untersucht. Für ganze acht Monate. Der Vorwurf lautete: Spionage. Das zumindest berichtete diese Woche die Associated Press unter Berufung auf die indische Presseagentur Press Trust of India.

Warum der ganze Wirbel?

Im vergangenen Mai wurde in der Nähe eines Hafens in Mumbai eine Taube gefangen. Weil sie Ringe an ihren beiden Beinen trug, auf denen wohl chinesische Schriftzeichen eingraviert waren, wurde der Vogel der Polizei übergeben. Die äußerte den Verdacht, dass es sich um ein für Spionage trainiertes Tier handeln könnte.

Deshalb wurde es eingehend untersucht. Doch der Verdacht erhärtete sich nicht. Stattdessen wurde die Taube in ein Tierkrankenhaus gebracht, wo weitere Untersuchungen folgten. Dort fanden die Expert*innen heraus, dass es sich tatsächlich um keine gewöhnliche Stadttaube, sondern um eine Renntaube handelte. Sie hatte, so lautet zumindest die offizielle Erklärung, an einem Wettbewerb in Taiwan teilgenommen und war anstatt ins Ziel zu fliegen, in Mumbai gelandet. Vergangene Woche wurde die Taube nun in die Freiheit entlassen – freigesprochen von allen Vorwürfen.

So reagiert die Netzgemeinde

Auf X haben sich hunderte User*innen zu dem Fall geäußert. Die Kommentare, die allermeisten nicht ganz ernst gemeint, lauten zum Beispiel: "Und wie lang war der Gefängnisaufenthalt wohl in Taubenjahren?" Oder: "Das arme Tier hat jetzt den größten Teil seines Lebens hinter Gittern verbracht." Und: "Wahrscheinlich haben sie die acht Monate damit verbracht, aus der Taube eine Doppelagentin zu machen."

Viele haben sich aber auch gefragt: "Wie um alles in der Welt wird ein Vogel zum Spion?"

Kam es schonmal vor?

Ob Vögel zum Spion taugen? Vielleicht. Für die Fälle, die in den vergangenen Jahren bekannt wurden, gab es aber meist andere Erklärungen.

Wie unter anderem National Geographic berichtet, wurden 2016 im Libanon und 2011 in Saudi-Arabien zwei Geier festgesetzt – beide trugen Peilsender am Fuß. Wie sich herausstellte, dienten sie aber der Forschung. Wissenschaftler*innen wollten die Bewegungen der Tierarten untersuchen.

Wie Sky berichtet, hatten Behörden in Indien auch schon früher Tauben unter Spionageverdacht. So wurden bereits 2016 und 2020 Tiere erst festgesetzt und dann wieder freigelassen.

Dafür sind andere Tiere schon erfolgreich als Spione eingesetzt worden. Wie Deutschlandfunk Nova berichtet, handelte es sich dabei vor allem um Seelöwen und Delfine: "Beides hochintelligente Tiere mit einem hervorragenden Ortungssinn." Vor allem die USA und Russland hätten dafür streng geheime Trainingszentren hochgezogen – und das schon seit den 1060ern.

Die Zukunft der Tier-Spionage liege nun aber in einer Kombination aus Tier und Technik. So sollen die USA beispielsweise seit einigen Jahren an einem Cyborg-Hai arbeiten.

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