Hidden Headlines: Vulkan spuckt blaue Lava
Pünktlich zu Halloween hat auch die Europäische Weltraumorganisation Gruseliges zu vermelden: ein surreales Nachtspektakel, ein Krater aus dem blaue Säureflammen schlagen.
Wer sich die Hölle bislang immer heiß und rotflammend vorgestellt hat, wird in diesen Tagen von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) eines Besseren belehrt. Die zeigt in einem Halloween-Special auf Instagram Bilder und Videoaufnahmen Kawah Ijen Lake in Ostjava, Indonesien.
ESA-Mitarbeiterin Chiara erklärt zu Anfang des Clips: "Schnapp dir eine Decke, unter der du dich verstecken kannst und mach das Licht an, denn wir reisen jetzt an einen der gruseligsten Orte der Welt!"
Tags türkisfarben, nachts ein blaues Flammenmeer
Eingangs ist ein Satellitenbild des Vulkansees zu sehen, der blau-grün schimmernd inmitten des Ijen-Hochlands liegt. Auf dieser Aufnahme, die tagsüber gemacht wurde, wirkt der Krater noch friedlich und seine ungewöhnliche türkisfarbene Oberfläche faszinierend.
Richtig unheimlich dagegen ist der Anblick bei Nacht. Dann sind die grellbauen Flammen zu sehen, die aus dem 960 Meter langen und 600 Meter breiten See schießen.
Der Grund für das flammende Spektakel sind die hohe Konzentration an Schwefelsäure und verschiedene Mineralien im Krater, weshalb Geologen den Kawah Ijen Lake auch als "größtes Säurefass der Erde" bezeichnen, wie Chiara in dem Video erklärt. Entzündet werden die Flammen durch Schwefelgase, die aus Rissen des Vulkankraters austreten. Sie brennen auch tagsüber, aber nur bei Dunkelheit ist deren tiefblaue Farbe zu sehen.
Schwefelabbau am Kawah Ijen
Einheimische Arbeiter verrichten am Kawah Ijen einen der gefährlichsten Jobs der Welt: Schwefelstecher. Mit Karren und Bambuskörben steigen sie auf zu dem Vulkan, der auf etwa 3000 Meter Höhe liegt, wie auch diese Reportage vom SRF auf Youtube zeigt:
Um Schwefelbrocken abzubauen, kämpfen sich die Männer durch dichte, giftige Rauchschwaden. Nur wenige tragen Atemmasken, die meisten schützen sich nur mit einem feuchten Tuch vor dem Gesicht. Durch die Arbeit in den Schwaden verlieren die Männer regelmäßig für einige Minuten das Bewusstsein, heißt es in dem Bericht. Die Lebenserwartung der Arbeiter liegt bei knapp 50 Jahren.
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