Interview mit Aurelia Frick: „Wir sind Teil von etwas Größerem“

Die Außen-, Justiz- und Kulturministerin von Liechtenstein über Rolle in Europa.

Als Aurelia Frick zum Gespräch in die Redaktion kommt, hat sie schon zwei anstrengende Tage mit offiziellen Terminen hinter sich. Trotzdem sprüht die Liechtensteiner Außen-, Justiz- und Kulturministerin nur so vor Energie. Die wird sie auch in den folgenden Tagen brauchen. Als das Interview erscheint, machen ihr gerade innenpolitische Turbulenzen zu schaffen: Unstimmigkeiten bei offiziellen Abrechnungen bringen Frick in Bedrängnis, kurzzeitig steht die Trennung von ihrer Partei, der Fortschrittlichen Bürgerpartei, im Raum. Doch nach einer Aussprache ist die Trennung vorerst abgewendet und die Ministerin hat volle Transparenz bei der Aufklärung des Vorfalls angekündigt. Sie ist, soviel ist klar, keine, die sich zurückzieht, wenn es mal rauer zugeht. Sonst wäre die Politikerin wohl auch nicht dort, wo sie jetzt ist. Frau Frick, der Deutsche Bundestag kommt auf einen Frauenanteil von nur 30 Prozent, im Liechtensteiner Parlament sind von 25 Parlamentariern drei weiblich. Wieso sind es so wenige? Politik war einfach sehr lange Zeit ein Männerverein. Dass das heute oft immer noch so ist, merke ich in meinem Heimatland. In Liechtenstein ist die Politik sehr männerdominiert. Wir rangieren weltweit auf Platz 153, was den Frauenanteil im Parlament angeht – auf diese Zahl sind wir definitiv nicht stolz. Wir dürfen die Beteiligung von Frauen aber nicht als reines „Frauenthema“ abhandeln. Es muss ein gesellschaftspolitisches Anliegen sein, nur dann wird sich etwas ändern. Empfinden Sie Ihr Amt in diesem Zusammenhang als Verantwortung? Gerade Außenministerinnen sind weltweit noch rar. Innenpolitisch spüre ich die Verantwortung schon. Außenpolitisch ist es ein bisschen anders. Ich war mit 32 Jahren ziemlich jung, als ich Ministerin wurde. Auch deshalb bin ich in der üblichen Männerrunde aufgefallen. Das hatte den Vorteil, dass man mich sehr rasch kannte und wusste, zu welchem Land ich gehöre. Das hat uns einige Türen geöffnet. Auf dem...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung