Italien will Energiesicherheit: LNG-Schiff macht vor der Toskana fest

Vor der italienischen Adria-Küste hat ein neues schwimmendes LNG-Terminal festgemacht. Die „Golar Tundra“ soll im Hafen von Piombino zukünftig verflüssigtes Erdgas von anderen Schiffen aufnehmen und dann wieder in einen gasförmigen Zustand umwandeln.

Seit Monaten gibt es Proteste gegen das Projekt. Man befürchtet etwa eine Verunreinigung des Meerwassers. Umweltgruppen sind auch in Sorge, dass durch die Energiegewinnung mittels LNG das Thema erneuerbare Energien wieder an den Rand gedrängt wird.

Sergio Tognarelli vom Komitee "Gemeinsam für Gesundheit" sagt, dass man wolle, dass das Schiff an einem Ort sei, "der für die Bevölkerung sicher ist und die Umwelt nicht schädigt. So wie es in Livorno der Fall war, wo das Schiff mehr als 20 km vom Hafen entfernt in einem relativ sicheren Gebiet lag. Stattdessen wollen sie, dass es hier innerhalb des Hafens liegt."

Francesca Marino vom Komitee "La Piazza" - Nein zum LNG-Terminal" erklärt, dass "dieses Schiff" gefährlich sei, "weil es nicht nur in der Nähe von Häuser liegt". Man müsse bedenken, dass es in Livorno 22 km entfernt angedockt gewesen sei "und in einem Umkreis von 3 Meilen die Umgebung nicht genutzt werden durfte. Hier jedoch wurde das Verbot auf 150 Meter festgelegt. Es gibt also Bürger erster Klasse und Bürger zweiter Klasse."

Durch den Standort in der Toskana soll das Gas einfacher in die Industrie-Regionen im Norden Italiens transportiert werden können. Die Anlage soll Italien mehr Unabhängigkeit in Sachen Energieversorgung bringen.

Die Regierung in Rom hatte klargemacht, dass das LNG-Schiff allerdings nach drei Jahren an einen anderen Standort umziehen werde.