"Eine Katastrophe!": Juroren-Schelte und Ex-Moderatorin treiben Steffen Henssler zur Weißglut

Ehrenschuld eingelöst: Nach einer verlorenen Wette gegen Moderatorin Laura Wontorra musste HSV-Fan Steffen Henssler im Trikot des verhassten Rivalen Werder Bremen zum Koch-Battle antreten. Bei diesem verlangte ihm ein Trio alles ab - darunter Ex-"Grill den Henssler"-Moderatorin Annie Hoffmann. Auf die Palme brachte ihn jedoch ein gehässiger Juror, der sich obendrein mit "Calli" anlegte.

In der zweiten Folge der Sommerstaffel von "Grill den Henssler" auf VOX hatte es der Koch-King Steffen Henssler alles andere als leicht. Während der ganzen Sendung war er der Häme von Moderatorin Laura Wontarra ausgesetzt, die sich immer wieder köstlich darüber amüsierte, dass Henssler während dieser Show ein Trikot des Fußballclubs SV Werder Bremen tragen musste. Nach einer verlorenen Wette in der Sendung zuvor - der stets selbstherrliche Henssler war überzeugt, für sein Risotto die volle Punktzahl einzufahren - musste Henssler als eingefleischter Anhänger des nordischen Erzfeindes Hamburger SV nun in den sauren grün-weißen Werder-Apfel beißen.

Was der TV-Profi selbstverständlich mit viel Ironie abzufedern verstand: "Das ist echt hart. Viel schlimmer wäre aber ein St.-Pauli-Trikot", so Henssler. Seine Herausforderer beim Kochen waren diesmal eine eingeschworene Gemeinschaft: Sängerin Lea, Musiker MoTrip und Moderatorin Annie Hoffmann bildeten bereits ein Team für das VOX-Erfolgsformat "Sing meinen Song" in Südafrika, haben seitdem eine intensive Verbindung. Annie Hoffmann, die als Ex-Moderatorin von "Grill den Henssler" an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrte, erklärte ihrer Nachfolgerin Laura Wontarra, dass eine "wundervolle Intensität" zwischen ihnen entstanden sei, es gab "viele tolle Momente mit den Künstlern".

Weniger liebevoll ging es zwischen Hoffmann und Henssler zu. Klar, dass es zwischen der ausgebooteten Ex-Moderatorin und dem Koch-King fleißig Sticheleien ausgetauscht wurden. "Du siehts sch...e aus in diesem Trikot", ätzte sie gleich zu Beginn.

Juror Christian Rach vom Hummer angetan

Beim ersten punkteträchtigen Wettbewerb am Herd, dem Impro-Gang, musste aus Hummer, Zwieback und Weintrauben ein Gericht gezaubert werden. "Leider bereiten neun von zehn Köchen Hummer falsch zu", warnte Juror Christian Rach vor der Schwierigkeit der Aufgabe. "Hummer ist ein reines Eiweißprodukt. Und wenn Eiweiß zu heiß gegart wird, wird es zäh. Die große Herausforderung ist es, den Hummer saftig zu garen."

Henssler und auch das "Sing meinen Song"-Trio, das sich beim Kochen unter der Aufsicht von Coach Ali Güngörmüs abwechselte, überraschten den anspruchsvollen Küchen-Oberlehrer Christian Rach - sie bekamen von ihm jeweils mehr als respektable neun Punkte! "Respekt! Unglaublich!", lobte der Ex-RTL-Restaurant-Tester. Allerdings war's das vorerst mit den netten Worten - insbesondere für Steffen Henssler hatte Rach später nur noch die eine oder andere verbale Blutgrätsche parat. Am Ende entschied Henssler das Hummer-Duell knapp mit einem Punkt Vorsprung für sich.

"Mangelhaft, handwerklich eine Katastrophe"

Beim Zwischenspiel Milchshake-Geschmack-Erraten holten Hensslers Promi-Konkurrenten jedoch auf und gingen in Führung, sodass Laura Wontorra frohlockte: "Mit einem erneuten Durchmarsch wird das heute nichts!" Wir erinnen uns: Die letzte Folge war ein Erdrutschsieg für Henssler.

Sängerin und Songwriterin Lea, zuletzt mit dem Hit "110" auf Platz eins in den Charts, forderte den erfolgsverwöhnten Henssler bei der Vorspeise mit "Pfifferlingen und Tomaten-Zucchini-Krapfen" heraus. Während die Musikerin sogar noch eine Soße auftischte, die gar nicht auf dem Kochplan stand, musste Steffen Henssler bei der Zubereitung des Krapfenteigs nervös feststellen: "Ich hab mich hier gerade selber ins Knie gef....!" Auch der bisher so charmante Rach konnte mit der Interpretation dieses Gerichts rein gar nichts anfangen: "Viel zu fettig", rügte er den Teller von Steffen Henssler, "Tut mir Leid: Die Ausführung ist mangelhaft. Handwerklich eine Katastrophe." Henssler war sichtlich genervt, schüttelte immer wieder den Kopf, schimpfte: "Das stimmt doch gar nicht!"

Auch das Herausforderer-Trio bekam saftige Kritik zu hören: "Da ist leider das Thema verfehlt beim blauen Teller, weil das kein Krapfen ist, sondern eher ein Zucchini-Rösti mit kleingeschnittenen Tomaten. Da ich es aber essen konnte, gab es zwei Punkte. Ich hätte auch einen oder null Punkte geben können."

Da platzte Reiner Calmund der Kragen: "Weißt du was? Mir ist das schnurzpiepegal, wie du das siehst!", keilte er gegen Rach - und gab deutlich mehr Punkte. "Mir hat's geschmeckt." Der erhob sich spontan von seinem Sitz: "Dann kann ich ja schon mal nach hinten gehen." Calli trat nach: "Ja geh' schon - das ist besser!" Rach blieb und holte zum Schlag unter die Gürtellinie an: "Ich habe das Gefühl, dass nicht nur der Teller blau ist"

Es folgte ein knapper Sieg für Henssler in dieser Runde, zwischenzeitlich stand es 42:42, ein Duell auf Augenhöhe. Doch kam es im dritten Akt zu einem hochspannenden Küchen-Drama. Rapper MoTrip - ein wahrer Küchen-Philosoph ("Im Verzicht auf das eine, entdeckst du so viel anderes!") - forderte Steffen Henssler zum Hauptspeisen-Duell heraus- Das Gericht: Kokos-Huhn mit Quinoa-Obstsalat!

Quinoa? Der Profikoch musste sich erstmal eine Lesebrille leihen, um herauszufinden, wie das überhaupt zubereitet wird. "Gucken kann er nicht und an den Ohren hat er auch was!", stichelte Laura Wontorra.

Rach schenkte Henssler immer wieder heftige Kritik ein

Geholfen hat die Lektüre nicht. Wieder musste Henssler sich scharfe Kritik von Christian Rach anhören: "Das sieht aus wie Matschepampe. Eigentlich liebe ich scharfe Gerichte, aber dieses schlägt alles tot, was es an Feinheit und Sommerlichkeit eigentlich sein könnte." Rrrumms. Wieder schüttelte Henssler den Kopf, winkte fassungslos ab, konnte die scharfe Kritik des Juroren ganz und gar nicht nachvollziehen. Dafür gab's versöhnliche Worte zwischen Rach und Calli, der nach seiner Magenverkleinerung mit den deftigen Speisen zu kämpfen hatte: "Er (Rach, Anm. d. Red.) hat mir sogar noch Tee gemacht. Deswegen nehme ich meine ganzen Beschimpfungen in seine Richtung zurück."

Dessert mit der Ex

Vor dem Dessert-Finale ahnte Henssler schon, dass sich die nach drei Staffeln ausgebootete Ex-Moderatorin Annie Hoffmann gegen ihn mächtig ins Zeug legen würde: "Die will mir richtig einen reinsemmeln!" Sie kommentierte bissig-optimistisch: "Er kann kein Dessert - Backen ist ja kein Kochen!" Und siehe da, Annie entschied trotz Durchhänger - "Ich hab' so ein Loch im Kopf gerade. Ich weiß überhaupt nicht, wo oben und unten ist!" - das hektische, von Sticheleien gesprickte süße Duell tatsächlich für sich! Auch dank Christian Rachs Wohlwollen bei der Punktevergabe.

Annie Hoffmann durfte Hensslers Konterfei am Ende der Sendung genüsslich abstempeln - mit ganz viel Schmackes. "Richtig herum, sehr gut", konterte der TV-Koch trocken. Die Gelassenheit konnte er sich erlauben, weil die Nachtisch-Niederlage ihm nicht den Gesamt-Sieg rauben konnte.

Mit 89:85 Punkten marschierte der Hennsler mal wieder als Sieger aus der Herd-Arena. "Applaus für den arschgeilen und gutaussehenden Steffen Henssler", forderte Moderatorin Laura Wontorra, was angesichts des nicht vorhandenen Studio-Publikums jedoch nicht erwidert werden konnte.