Katharina Schulze bringt frischen Wind in die Partei der Grünen

Der sich abzeichnende Aufschwung der Grünen in Bayern ist eng mit dem Namen Katharina Schulze verknüpft. Was macht die 33-Jährige, die zusammen mit Ludwig Hartmann das Spitzenduo für die bayerische Landtagswahl bildet, aus?

Hat derzeit viel zu lachen: Katharina Schulze (Foto: Getty Images)
Hat derzeit viel zu lachen: Katharina Schulze (Foto: Getty Images)

Jung, frech – und immer lächelnd: So präsentierte sich Schulze im Wahlkampf. Ihr Motto: Leben und leben lassen. Mit ihrer frischen Art kommt die Spitzenkandidatin aus Herrsching am Ammersee sehr gut an. Sie gilt als die Influencerin der Grünen, der Bundesvorsitzende Robert Habeck bezeichnet sie als “brodelnden Vulkan”.

Schulze, die als Kind Astronautin werden wollte, studierte interkulturelle Kommunikation, Politikwissenschaft und Psychologie in München und engagierte sich in der Kampagne, die die Olympischen Spiele in München verhinderte. “Warum sollen wir für das korrupte IOC unsere schöne Alpenlandschaft kaputt machen?”, sagte sie jüngst. Seit 2013 sitzt sie im bayerischen Landtag.

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Deutliche Kritik am Polizeiaufgabengesetz

Dabei kümmert sie sich auch um Bereiche, die nicht als die Kernkompetenzen der Gründen gelten: Innenpolitik etwa. Das Polizeiaufgabengesetz nennt sie einen “Angriff auf unsere Bürgerrechte”, die bayerische Grenzpolizei brauche “kein Mensch”. Schulze positioniert sich bei diesen Themen klar.

Das kommt in den Wahlprognosen gut an. Laut Umfragen stehen die Grünen bei 19 Prozent, zuvor bekamen sie in Bayern nie mehr als neun Prozent. Die CSU dagegen ist umfragemäßig auf rund 34 Prozent abgestürzt.

Koalition mit der CSU?

Sollte der Wahl-Sonntag so enden, wie Schulze und die Grünen es sich vorstellen, wird die Arbeit erst so richtig losgehen. Ministerpräsident Markus Söder hatte kurz vor der Wahl erneut betont, dass die Programmatik der Grünen für die CSU nicht koalitionstauglich sei. Die Grünen seien immer dagegen, sagte er.

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Schulzes Position zu einer eventuellen Zusammenarbeit mit der CSU ist klar: “Mit uns kann man immer über ökologische und gerechte Politik reden, aber nicht über anti-europäische und autoritäre.”

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