Kevin Spacey bricht in TV-Interview in Tränen aus: "Kann die Rechnungen nicht bezahlen"

Kevin Spacey siegte zuletzt vor Gericht. Der Weg zurück in sein altes Leben ist aber steinig. (Bild: 2023 Getty Images/Dan Kitwood)
Kevin Spacey siegte zuletzt vor Gericht. Der Weg zurück in sein altes Leben ist aber steinig. (Bild: 2023 Getty Images/Dan Kitwood)

Vor Gericht hat Kevin Spacey gewonnen, doch der jahrelange Rechtsstreit hat seinen Preis. In einem TV-Interview sprach der im Zuge von MeToo gestrauchelte Schauspieler von "vielen, vielen Millionen" Dollar Schulden und der bevorstehenden Zwangsversteigerung seines Wohnhauses.

Im Zuge der MeToo-Bewegung war sein Fall einer der folgenreichsten und aufsehenerregendsten: Kevin Spacey, Star aus Kinofilmen wie "American Beauty" und der Netflix-Serie "House of Cards", sah sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Infolgedessen und einer langen Gerichtsverhandlung hatte der Schauspieler sämtliche Engagments verloren und sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Doch nach einem Freispruch vor Gericht im letzten Jahr drängt der 64-Jährige zurück ins Rampenlicht.

In einem Interview fürs britische Fernsehen brach der US-Star nun vor laufender Kamera in Tränen aus. Auf die Frage von Moderator Piers Morgan, wo er aktuell wohne, wurde er in dessen TV-Show "Uncensored" von den Gefühlen übermannt. "Diese Woche wird in meinem Wohnort in Baltimore eine Zwangsvollstreckung durchgeführt", gab Spacey zu verstehen. "Mein Haus wird versteigert." Sein Mobiliar und seinen Besitz müsse er nun einlagern. Wo er künftig wohnen werde, sei noch unklar.

Kein Geld, aber "viele, viele Millionen" Dollar Schulden

Auf die Frage des Moderators, wie es zu der Zwangsversteigerung kommen konnte, entgegnete der Schauspieler: "Weil ich die Rechnungen nicht bezahlen kann." Morgan hakte nach, wie viel Geld sein Gast noch habe. Spacey gab zu: "Keines." Dafür aber "viele, viele Millionen" Dollar Schulden, offenbar eine Folge der juristischen Auseinandersetzungen im Zuge seines MeToo-Skandals.

Spacey hat nicht mehr in Hollywood gearbeitet, seit ihn mehrere Männer ab 2017 des sexuellen Fehlverhaltens beschuldigt haben. Im Jahr 2022 sprach ein New Yorker Geschworenengericht Spacey vom Verdacht der sexuellen Belästigung und Körperverletzung frei. Der Schauspieler Anthony Rapp hatte Spacey vorgeworfen, ihn in den 1980er-Jahren belästigt zu haben. Im vergangenen Sommer wurde er von neun gegen ihn in London erhobenen Anklagen freigesprochen. Mehrere andere Klagen wurden ebenfalls fallen gelassen.

Kevin Spacey will "zurück aufs Pferd steigen"

Öffentlichen Rückhalt erfuhr Kevin Spacey zuletzt von einigen Kollegen aus der Schauspielbranche, die sich gegenüber der Zeitung "The Telegraph" für eine Rückkehr des Schauspielers nach Hollywood ausgesprochen hatten. Unter anderem meldeten sich Liam Neeson, Sharon Stone, F. Murray Abraham und Regisseur Stephen Fry zu Wort. Während Neeson seinem Kollegen "großen Charakter" attestierte, bezeichnete ihn Sharon Stone als "Genie" und betonte, sie könne es nicht erwarten, Spacey zurück bei der Arbeit zu sehen.

"Es ist sehr erfreulich", kommentierte Spacey unlängst im US-TV den Beistand aus der Branche und versicherte: "Ich möchte einfach nur zurück an die Arbeit gehen." Ähnlich entschlossen präsentierte er sich nun bei Moderator Piers Morgan. Dessen Frage, was er zu tun gedenke, beantworte Kevin Spacey bildhaft: "Zurück aufs Pferd steigen."