Kleber fürs Pizzabacken: Google-KI liefert absurde Ergebnisse

Warum Googles AI Overviews nicht einfach zu trauen ist

Käse wird auf Pizza gestreut
Damit der Käse nicht von der Pizza rutscht, empfiehlt die KI von Google Kleber. (Foto: Getty)

Künstliche Intelligenz wird in vielen Bereichen immer wichtiger und es deutet nichts darauf hin, dass es sich dabei nur um einen vorübergehenden Trend handelt. Neben OpenAI und Microsoft mischt da natürlich auch der Technologieriese Google mit, dessen User*innen in den (zweifelhaften) Genuss von "AI Overviews" kommen.

Wer eine Suchanfrage über die Suchmaschine stellt, bekommt nicht nur Treffer in Form von Weblinks angezeigt, sondern einen vermeintlichen Bonus. Die KI erstellt eine kurze Antwort auf die gestellte Frage, sodass sich ganz Eilige nicht erst durch die verschiedenen Treffer klicken müssen. Praktisch wäre das natürlich nur dann, wenn die Antwort auch richtig ist. Doch genau daran scheint es zu hapern.

Dass längst nicht alles, was die KI für logisch hält, das auch in der realen Welt ist, zeigt das Beispiel eines X-User namens heavenrend. Der wollte von Google wissen, was man tun kann, damit der Käse nicht von einer Pizza rutscht, und bekam eine so naheliegende wie fragwürdige Antwort: Es könne helfen, der Pizzasoße "eine ⅛ Tasse ungiftigen Kleber hinzuzufügen, um sie klebriger zu machen", lautete der durchaus rationale Ratschlag der KI.

Woher die KI ihre Information bezogen haben könnte, legt der Post eines anderen Nutzers nahe. Demnach hatte ein Nutzer der Plattform Reddit namens fucksmith einem anderen Nutzer bereits vor elf Jahren einen ganz ähnlichen Vorschlag gemacht. Auch er hatte zur Lösung des käsigen Rutschproblems Kleber empfohlen, wobei auch bei ihm darauf geachtet werden sollte, dass dieser ungiftig sei. Immerhin.

Dass die KI Probleme damit hat, Witze, Satire oder auch Fake News von seriösen Informationen zu unterscheiden, belegen auch weitere Beispiele. So behauptete AI Overviews zum Beispiel auch, dass es gesund sei, "mindestens einen kleinen Stein pro Tag zu essen“. Laut Geologen enthielten Steine gesunde Mineralien und auch Vitamine. Mmh, lecker.

In diesem Fall hatte sich die KI die entsprechende Verzehrempfehlung wohl aus einem satirischen Beitrag gezogen, der 2021 auf der Webseite von The Onion erschienen war.

Und wer kennt nicht das Problem, dass der Spaghettisoße manchmal einfach der letzte Kniff fehlt? Auch hier weiß AI Overviews Rat. Zwar könne Benzin nicht dafür sorgen, dass Spaghetti schneller verzehrfertig seien, so die KI, sehr wohl könne es aber helfen, ein "würziges" Spaghettigericht zuzubereiten.

Weitere Tipps der Google-KI: Schwangere sollte zwei bis drei Zigaretten pro Tag rauchen und natürlich sei es sicher, einen Hund in einem heißen Auto zu lassen. Letztere Einschätzung beruht vermutlich auf dem Song "It's Okay To Leave Your Dog In A Hot Car", einer Parodie auf die Beatles, die zum Beispiel auf YouTube zu finden ist.

Um seine KI zu trainieren, hat Google übrigens im Februar 2024 einen Lizenzvertrag mit Reddit abgeschlossen. Demnach werden für die Trainingsdaten 60 Millionen Dollar fällig – pro Jahr, versteht sich.