Klo-Kollision: Auto rast in Japans älteste Toilette

Dieser berühmte japanische Zen-Tempel hat schon so einiges überstanden. Nun aber rammte ein Auto das Gebäude und beschädigte dabei die älteste bekannte Toilette Japans.

Der Tofuku-ji Tempel in Kyoto gehört zu en bekanntesten Gebäuden der Kamakura Ära. (Bild: Stanislav Kogiku/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)
Der Tofuku-ji Tempel in Kyoto gehört zu en bekanntesten Gebäuden der Kamakura Ära. (Bild: Stanislav Kogiku/SOPA Images/LightRocket via Getty Images)

Der Tōfuku-ji Tempel wurde ursprünglich im Jahr 1236 im japanischen Kyoto erbaut und gehört zu den bedeutendsten architektonischen Denkmälern dieser Zeit. Mehrfach schon wurde er durch Brände beschädigt und mit großem Aufwand wieder aufgebaut. Und so ist zu hoffen, dass er auch den aktuellen Unglücksfall überstehen wird.

Denn der Tōfuku-ji hat nicht nur das das älteste Haupttor der japanischen Zen-Tradition, er hat auch die älteste bekannte Toilettenanlage. Und ausgerechnet diese wurde nun beschädigt. Den beim versehentlichen Zurücksetzen seines PKWs rammte das Fahrzeug das Eingangstor des Tempels. Der Fahrer war ausgerechnet ein Mitarbeiter der Organisation, die für die Instandhaltung und Restaurierung des historischen Gebäudes zuständig ist. Wie der britische "Guardian" berichtete, hatte er noch den Rückwärtsgang eingelegt, als er Gas gab und in eine Holztür in dem Gebäude raste.

Im Rückwärtsgang in die historischen Toiletten

Der 30-Jährige war untröstlich und habe selbst umgehend die Polizei verständigt, wie lokale Medien berichteten. Das Gebäude war am frühen Montagmorgen (17.10.) zum Glück leer, auch der Fahrer blieb bei dem Zwischenfall unverletzt. Ein Bild, das die Zeitung "Sankei Shimbun" auf Twitter teilte, zeigt den Unfallwagen im historischen stillen Örtchen.

Bei dem Unfall wurden die doppelflügelige Holztür sowie die Säulen im Inneren beschädigt, berichtete "Sora News 24". Die "tosu"-Toiletten sind ein wichtiges kulturelles Erbe. Sie wurden vor etwas mehr als 500 Jahren während der Muromachi Ära erbaut und von den Mönchslehrlingen genutzt. Insgesamt gibt es 20 Toiletten für die ehemals bis zu 100 Bewohner der Tempels, sie sind direkt an den Meditationsraum angrenzend. Bis 1912 wurden sie noch genutzt, seitdem stehen sie als Teil des historischen Ensembles unter Denkmalschutz.

Bis zum neuen Jahr werde die Instandsetzung wohl dauern, vermutet der Tempel-Direktor Toshio Ishikawa laut "Shimbun". Die letzte aufwändige Restaurierung des Zen-Tors hatte fast zehn Jahre gedauert und etwa zweieinhalb Millionen Euro gekostet. Ganz so teuer wird die Wiederherstellung der antiken Toiletten hoffentlich nicht werden.

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