Kredit für Boris Johnson vermittelt: BBC-Chef Sharp tritt zurück

Ein Untersuchungsbericht kam zu dem Schluss, Sharp habe bei einer Kreditvermittlung an Boris Johnson mögliche Interessenkonflikte nicht offengelegt.

Sharp erklärte, er trete von seinem Amt als BBC-Vorsitzender zurück, um die Interessen des Senders in den Vordergrund zu stellen. (Bild: Getty Images)
Sharp erklärte, er trete von seinem Amt als BBC-Vorsitzender zurück, um die Interessen des Senders in den Vordergrund zu stellen. (Bild: Getty Images)

Weil er dem damaligen britischen Premierminister Boris Johnson zu einem Privatkredit verholfen hat, tritt der BBC-Vorsitzende Richard Sharp von seinem Posten zurück.

Ein am Freitag veröffentlichter Untersuchungsbericht kam zu dem Schluss, Sharp habe mögliche Interessenkonflikte nicht offengelegt. Der 67-Jährige hatte die Verbindung zu Johnson während des Auswahlprozesses verschwiegen.

Unbeabsichtigt gegen Regeln verstoßen

Er habe unbeabsichtigt gegen Regeln verstoßen, erklärte Sharp. Er verlasse seinen Posten, um Schaden für den britischen TV- und Radiosender zu verhindern. Er will im Amt bleiben, bis über die Nachfolge entschieden ist.

Sharp hatte Ende 2020 dem amtierenden Regierungschef Johnson dabei geholfen, einen vom kanadischen Geschäftsmann Sam Blyth gewährten Privatkredit über bis zu 800.000 Pfund zu erhalten. Kurz danach wurde Sharp auf Empfehlung der Regierung zum BBC-Vorsitzenden ernannt.

Sharp betonte, er habe den Posten bei der BBC nicht wegen der Vermittlung des Kredites bekommen.

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